28.02.2021, 17:32
(28.02.2021, 17:26)Gast schrieb: Hört sich an wie ne Zeitarbeitsfirma und das ist ja mal die größte Abzoge die Herr Schröder fabriziert hat
Ja es ist auch eine Zeitarbeitsfirma. Nur dass man Bereiche kennenlernen kann, die man sonst nie zu Gesicht bekommt. Und es ist auch nicht extrem schlecht bezahlt. Klar werden Dinge wie das TzBfG aufgeweicht und der Staat sieht auch wesentlich weniger Geld. GK müssen dann eben nur Perconex bezahlen und nicht die horrenden Sozialabgaben. Deshalb wird der Gesetzgeber auch alles unternehmen, dieses Modell platt zu machen.
28.02.2021, 17:36
(28.02.2021, 17:26)Gast schrieb: Hört sich an wie ne Zeitarbeitsfirma und das ist ja mal die größte Abzoge die Herr Schröder fabriziert hat
Ähm, ist es nicht ganz genau das? Also ganz bewertungsfrei und sachlich gesehen?
Für diese macht econtrario hier Werbung und wirft allen anderen vor, Angst um den Kuchen zu haben und Angst vor weniger Festanstellungen zu haben. Unabhängig davon, um welche Branche es geht oder ob man selber betroffen ist: In einem Umfeld von Arbeitnehmern (zB hier im Forum) oder vielleiicht auch auf makroskopischer Ebene (zB in der Politik) sind solche Thesen naturgemäß nicht gerade beliebt.
Er propagiert hier ein Modell, dann ganz unabhängig von Jura und GK und was nicht alles aus verschiedenen Gründen sehr kritisch gesehen wird.
28.02.2021, 17:45
(28.02.2021, 17:29)Gast schrieb: Ich glaube dir gerne, dass du keine Provision bekkommst, Geht aus deinen Beiträgen ja klar hevor, dass du gerne als Diener fremder Herrn schuftest und dir als Lohn im Zweifelsfall schon ein leeres Versprechen ausreicht (eigentlich gab es ja nichtmals ein Versprechen).Immerhin kommen con dir mal Argumente. Ich gebe ja zu, dass ich mir davon langfristig verspreche, meinen Marktwert zu erhöhen. Aber exakt das war doch die Ausgangsfrage bzw. bewegte sich die ganze Diskussion immer weiter in diese Richtung. Mit Kuchen meine ich eher, dass man bestimmte Leute da nicht etwa nicht haben will, weil sie unfähig sind, sondern weil ihre Examina zu schlecht sind. Und Leute mal auszuprobieren ist ja aus nicht ganz unberechtigter Angst vor Missbrauch von der deutschen Politik absolut nicht gewollt. In anderen Branchen hangeln sich BWLer von lausig bezahltem Praktikum zu Praktikum. Das kann man von PJ nicht behaupten. Wenn explizit Volljuristen angefragt werden, geht man offenbar davon aus, dass diese besser als BWLer geeignet sind. Wegen eines Projekts auf Dauer 3 neue Associates an der Backe zu haben inklusive hoher Gehälter und horrender Sozialabgaben, ist für einige offenbar wenig atrraktiv.
Die Wissmits sind sehr wohl oft an 5 Tagen pro Woche dort. Die können sich das weitgehend aussuchen, anders als die über Agenturen vermittelten Volljuristen. Das gilt zumindest für die Wissmits, die zur Überbrückung dort sind. Neben dem Ref oder der Diss geht das natürlich nicht (bzw. wollen die Wissmits das nichts). Verstehe aber auch nicht, welches Argument man hieraus ziehen können sollte. Fakt ist, dass die Kanzleien den Wissmits mehr bezahlen als das, womit die geliehenen Volljuristen sich abfinden müssen. Zumindets pro Arbeitstag. Den Überbrückungswissmits aber auch pro Monat.
Transaktionsbereich? Klingt nach Tätigkeit als "Transaction Lawyer", die andere mit einem Bachelor im Wirtschaftsrecht machen. Und nach vielen Exceltabellen. Das taugt dann später als Berufserfahrung... für eine andere Stelle als Transaction Lawyer.
Das ständige "die wollen nichts vom Kuchen abgeben" nervt und klingt polemisch. Was für ein Kuchen? Der normale GK-Associate muss sich über den "Kuchen" keine Gedanken machen. Der Partner schon gar nicht. Warum auch? Glaubst du, die haben Angst vor den Leuten, die in die GK kommen und dort die Arbeit machen, von der die normalen Associates gerade verschont bleiben sollten?
Auch 60k sind viel Geld. Ja, das stimmt. Aber zum einen bekommt nicht jeder 60k. Es geht auch deutlich darunter, siehe das AGH-Urteil (freilich geht es auch über 60k). Zum anderen muss man sich für das Gehalt auch die Konditionen ansehen. Das sind selbstbestimmtes Arbeiten, Abwechslungsreichtum, Außenwirken, Arbeitsstunden, usw. Bei diesen Punkten schneiden entweder die normalen GK-Associates (diese nur nicht bei den Arbeitsstunden, dafür aber ganz erheblich beim Stundenlohn) oder aber die Arbeitnehmer in anderen Bereichen deutlich besser ab. Und alle anderen Arbeitnehmer haben einen ganz entscheidenden Vorteil: Festanstellung, also etwas für auf Dauer.
Letzteres gilt für den Verleihjuristen wohl eher nicht. DU selber schielst ja auch auf eine Festanstellung. Die sonstigen Parameter relativieren das "hohe" Gehalt natürlich wieder.
28.02.2021, 17:48
Ich sehe PJ unter 1 Jahr als kritisch, weil man sonst gleich wieder ins H4 Netz fällt und nicht mal das schöne Alg1 mitnehmen kann.
Außerdem was, wenn man sich beim Job mit Corona infiziert als PJ ohne Sicherheiten? Dann kann die Atbeitsfähigkeit für immer ruiniert sein ohne dass es Krankengeld, eine BU oder eine nette Pension gibt.
Dann waren das sehr teure 60 k.
Außerdem was, wenn man sich beim Job mit Corona infiziert als PJ ohne Sicherheiten? Dann kann die Atbeitsfähigkeit für immer ruiniert sein ohne dass es Krankengeld, eine BU oder eine nette Pension gibt.
Dann waren das sehr teure 60 k.
28.02.2021, 18:03
(28.02.2021, 17:45)Gast schrieb:(28.02.2021, 17:29)Gast schrieb: ...Immerhin kommen con dir mal Argumente. Ich gebe ja zu, dass ich mir davon langfristig verspreche, meinen Marktwert zu erhöhen. Aber exakt das war doch die Ausgangsfrage bzw. bewegte sich die ganze Diskussion immer weiter in diese Richtung. Mit Kuchen meine ich eher, dass man bestimmte Leute da nicht etwa nicht haben will, weil sie unfähig sind, sondern weil ihre Examina zu schlecht sind. Und Leute mal auszuprobieren ist ja aus nicht ganz unberechtigter Angst vor Missbrauch von der deutschen Politik absolut nicht gewollt. In anderen Branchen hangeln sich BWLer von lausig bezahltem Praktikum zu Praktikum. Das kann man von PJ nicht behaupten. Wenn explizit Volljuristen angefragt werden, geht man offenbar davon aus, dass diese besser als BWLer geeignet sind. Wegen eines Projekts auf Dauer 3 neue Associates an der Backe zu haben inklusive hoher Gehälter und horrender Sozialabgaben, ist für einige offenbar wenig atrraktiv.
Ändert alles nichts davon, dass man seinen Marktwert mit dieser Tätigkeit nunmal nicht steigert. Weil diese Form der Berufserfahrung nunmal nicht geschätzt wird. Und weil die Formel "Berufserfahrung ist Berufserfahrung" nunmal nicht gilr (und das halte ich auch für offensichtlich).
Daher kann es eigentlich stehen, dass einige deiner Überlegungen an der Sache vorbeigehen. Dennoch und nur beispielsweise:
- Das BWLer sich von Praktikum zu Praktikum hangeln ist nicht richtig.
- BWL-Praktika sind oft hervorragend bezahlt und zielen tatsächlich auf einen späteren Berufseinstieg. Das ist mit Zeitarbeit nicht vergleichbar.
- Dass man die Projektleute dort nicht haben will, ist nicht richtig. Man holt sie sich doch ganz gezielt rein. Und wenn es um Festanstellungen geht, dann werden diese Stellen ebenhalt wieder für alle ausgeschrieben. Da bewerben sich dann auch "Fremde". Bringen die bessere Noten mit, kann die Projekterfahrung das nicht kompensieren. Bringen die die gleichen Noten mit, haben die im letzten Jahr woanders "richtige" Berufserfahrung gesammelt und werden deshalb bevorzugt. Das hat nichts damit zu tun, dass man den Projektjuristen "nicht will" oder sowas. Man will nur den anderen lieber. Denn der andere hat entweder in seiner Ausbildung mehr investiert oder den Berufseinstieg besser geplant.
- Dass es wirtschaftlich attraktiver sein kann, einen Projektjuristen zu beschäftigen, scheint unstreitig zu sein. Aber was sagt das nun aus? Dann bleiben entsprechende Kanzleien/Unternehmen auch genau bei diesem Modell und stellen den Projektjuristen gerade NICHT fest an. Der Vorteil, der als Projektjurist nocht entscheidend für ihn gesprochen hat, würde nämlich in genau dem Moment verfliegen.
Du redest dir die Situation ganz einfach selber schön. Beziehungsweise schimpfst du über irrelevante Umstände und angebliche Ursachen, die an der Situation aber nichts ändern. Oder du machst dir Hoffnungen, die auf unplausiblen Überlegungen aufbauen.
Ich denke, wir alle hier haben jetzt genug Zeitarbeit-Werbung gehört.
Ein letzter Punkt zu den "horrenden Sozialabgaben": Dafür wird dann eine Provision an den Personalvermittlicher gezahlt. Langfristig kann das teurer sein als die Festanstellung. Der eigentliche Vorteil bei der Zeitarbeit ist für den Arbeitgeber die Flexibilität. Für den Arbeitnehmer ist diese ein Nachteil.
28.02.2021, 18:04
(28.02.2021, 17:36)Gast schrieb:(28.02.2021, 17:26)Gast schrieb: Hört sich an wie ne Zeitarbeitsfirma und das ist ja mal die größte Abzoge die Herr Schröder fabriziert hat
Ähm, ist es nicht ganz genau das? Also ganz bewertungsfrei und sachlich gesehen?
Für diese macht econtrario hier Werbung und wirft allen anderen vor, Angst um den Kuchen zu haben und Angst vor weniger Festanstellungen zu haben. Unabhängig davon, um welche Branche es geht oder ob man selber betroffen ist: In einem Umfeld von Arbeitnehmern (zB hier im Forum) oder vielleiicht auch auf makroskopischer Ebene (zB in der Politik) sind solche Thesen naturgemäß nicht gerade beliebt.
Er propagiert hier ein Modell, dann ganz unabhängig von Jura und GK und was nicht alles aus verschiedenen Gründen sehr kritisch gesehen wird.
Zunächst mal teile ich meine Erfahrungen und äußere mich zu Fragen. Der Umgangston hier ist unter aller Sau. In einem anderem Thread fragte jemand, was er noch mit 2 mal 4,5 anfangen kann und da kamen Dinge wie Ausbildung. Hier wiederum wird der Job mit Prostitution verglichen und irgendwelche angeblichen HR Leute behaupten, PJ sei der Anfang vom Ende und ein Zitat Affe könnte so etwas machen.
Klar wird das Modell kritisch gesehen, da es das TzBfG umgeht. Aber es kommt eben doch auf den Einzelfall an. Man sammelt Berufserfahrung und verdient obendrein noch nicht gerade wenig Geld. Es ist doch nur wirtschaftlich, Leute nach Bedarf anzustellen und wenn die Leute überzeugen können, dann sollte man sie behalten, da man sie ausgebildet hat. Genau dieses Konzept hat das Urteil des AGH erstmal abgewertet und Projektanwälte zu Juristen zweiter Klasse erklärt. Ich habe Stationsnoten von 13-15 P und ein Examen unter 6. Das erfüllt nunmal die Kriterien nicht und ich kann verstehen, dass man so jemanden nicht auf Dauer haben will. Das Leiharbeitnehmermodell hätte Leuten die Chance gegeben, sich im Job zu beweisen und zugleich spart man sich 50 % an den Staat zu bezahlen.
28.02.2021, 18:10
Ich habe auch unter 6 P. und unterstütze die Aussage, dass manche elitären Juristen einem einfach nicht gönnen gut zu verdienen. Außerdem haben sie sich die Bestenauslese ausgedacht und in der Rspr. immer weiter ausgebaut, damit jemand unter 7 P. nicht Richter werden kann und auch keine Chance im wie auch immer gearteten anderen ÖD hat, nicht mal in E12 oder sowas.
Und ja, man will Fresskonkurrenten verdrängen. Also gönne ich jedem 2 x a sein vorübergehendes 60 k Gehalt.
Und ja, man will Fresskonkurrenten verdrängen. Also gönne ich jedem 2 x a sein vorübergehendes 60 k Gehalt.
28.02.2021, 18:13
(28.02.2021, 18:03)Gast schrieb:(28.02.2021, 17:45)Gast schrieb:(28.02.2021, 17:29)Gast schrieb: ...Immerhin kommen con dir mal Argumente. Ich gebe ja zu, dass ich mir davon langfristig verspreche, meinen Marktwert zu erhöhen. Aber exakt das war doch die Ausgangsfrage bzw. bewegte sich die ganze Diskussion immer weiter in diese Richtung. Mit Kuchen meine ich eher, dass man bestimmte Leute da nicht etwa nicht haben will, weil sie unfähig sind, sondern weil ihre Examina zu schlecht sind. Und Leute mal auszuprobieren ist ja aus nicht ganz unberechtigter Angst vor Missbrauch von der deutschen Politik absolut nicht gewollt. In anderen Branchen hangeln sich BWLer von lausig bezahltem Praktikum zu Praktikum. Das kann man von PJ nicht behaupten. Wenn explizit Volljuristen angefragt werden, geht man offenbar davon aus, dass diese besser als BWLer geeignet sind. Wegen eines Projekts auf Dauer 3 neue Associates an der Backe zu haben inklusive hoher Gehälter und horrender Sozialabgaben, ist für einige offenbar wenig atrraktiv.
Ändert alles nichts davon, dass man seinen Marktwert mit dieser Tätigkeit nunmal nicht steigert. Weil diese Form der Berufserfahrung nunmal nicht geschätzt wird. Und weil die Formel "Berufserfahrung ist Berufserfahrung" nunmal nicht gilr (und das halte ich auch für offensichtlich).
Daher kann es eigentlich stehen, dass einige deiner Überlegungen an der Sache vorbeigehen. Dennoch und nur beispielsweise:
- Das BWLer sich von Praktikum zu Praktikum hangeln ist nicht richtig.
- BWL-Praktika sind oft hervorragend bezahlt und zielen tatsächlich auf einen späteren Berufseinstieg. Das ist mit Zeitarbeit nicht vergleichbar.
- Dass man die Projektleute dort nicht haben will, ist nicht richtig. Man holt sie sich doch ganz gezielt rein. Und wenn es um Festanstellungen geht, dann werden diese Stellen ebenhalt wieder für alle ausgeschrieben. Da bewerben sich dann auch "Fremde". Bringen die bessere Noten mit, kann die Projekterfahrung das nicht kompensieren. Bringen die die gleichen Noten mit, haben die im letzten Jahr woanders "richtige" Berufserfahrung gesammelt und werden deshalb bevorzugt. Das hat nichts damit zu tun, dass man den Projektjuristen "nicht will" oder sowas. Man will nur den anderen lieber. Denn der andere hat entweder in seiner Ausbildung mehr investiert oder den Berufseinstieg besser geplant.
- Dass es wirtschaftlich attraktiver sein kann, einen Projektjuristen zu beschäftigen, scheint unstreitig zu sein. Aber was sagt das nun aus? Dann bleiben entsprechende Kanzleien/Unternehmen auch genau bei diesem Modell und stellen den Projektjuristen gerade NICHT fest an. Der Vorteil, der als Projektjurist nocht entscheidend für ihn gesprochen hat, würde nämlich in genau dem Moment verfliegen.
Du redest dir die Situation ganz einfach selber schön. Beziehungsweise schimpfst du über irrelevante Umstände und angebliche Ursachen, die an der Situation aber nichts ändern. Oder du machst dir Hoffnungen, die auf unplausiblen Überlegungen aufbauen.
Ich denke, wir alle hier haben jetzt genug Zeitarbeit-Werbung gehört.
Ein letzter Punkt zu den "horrenden Sozialabgaben": Dafür wird dann eine Provision an den Personalvermittlicher gezahlt. Langfristig kann das teurer sein als die Festanstellung. Der eigentliche Vorteil bei der Zeitarbeit ist für den Arbeitgeber die Flexibilität. Für den Arbeitnehmer ist diese ein Nachteil.
Dass diese Berufserfahrung nicht geschätzt wird, ist zunächst mal nur eine Behauptung. Was heißt hier Werbung machen? Viele Fragen kommen eben von Leuten, die keine Super Noten haben und denen schlägt hier nur Arroganz entgegen. Ich kann wenigstens schon von bisher positiven Erfahrungen berichten.
28.02.2021, 18:17
Also mit der Kombi hohes befriedigend und hohes ausreichend bekommt man auf dem normalen Arbeitsmarkt auch was. Sehe jetzt nicht die Notwendigkeit mich in eine prekäre Beschäftigung zu begeben
28.02.2021, 18:17
(28.02.2021, 17:48)Gast schrieb: Ich sehe PJ unter 1 Jahr als kritisch, weil man sonst gleich wieder ins H4 Netz fällt und nicht mal das schöne Alg1 mitnehmen kann.Die PJ Tätigkeit ist aktuell 100% Homeoffice. Ich kann also in meinem Zimmer arbeiten für mehr als 60 K. Kann mir schlimmeres vorstellen. Und Perconex zahlt ja alle Sozialbeiträge.
Außerdem was, wenn man sich beim Job mit Corona infiziert als PJ ohne Sicherheiten? Dann kann die Atbeitsfähigkeit für immer ruiniert sein ohne dass es Krankengeld, eine BU oder eine nette Pension gibt.
Dann waren das sehr teure 60 k.