09.04.2019, 10:59
Danke für den Vorpost, plötzlich kann ich mir die GK wieder vorstellen, nachdem ich gedanklich schon so ziemlich Richtung Staatsdienst abgedriftet war - bin auch Ö-Rechtler. Man sollte sich zwar nicht nach anderen Meinungen richten, denn die Berufsfindung ist eine höchst individuelle Angelegenheit (schöner Allgemeinplatz). Aber ab und zu tut es gut -auch mir - mal durch eine andere Perspektive einen Schubser zu bekommen.
Die Erfüllung im Beruf zu suchen ist wie die Liebe in der Ehe suchen, das funktioniert beides nicht. Ich denke, dass das Fach Jura eines ist, für das es weder eine besondere Begabung gibt, die einen zu einem bestimmten Beruf treibt, noch eines, das eine besondere Leidenschaft voraussetzt, anders als bei Künstlern (Selbstverwirklichung), den meisten Medizinern (Menschen helfen) etc. Das kann man auch als Chance sehen, sich mit seinen Begabungen und Leidenschaften noch woanders einbringen zu können. Nach der Devise solltest du vielleicht einen Job/Beruf/wie auch immer wählen, der dir bei verhältnismäßig gutem Gehalt verhältnismäßig viel Freizeit lässt. Was ein gutes Gehalt ist, was viel Freizeit ist, bemisst sich dann danach, wo du wohnst, ob du Familie hast/willst, wie zeitintensiv deine Interessen sind, wie dein Ausgabeverhalten ist. Das kann der Staatsdienst oder auch die Kanzlei oder ein Unternehmen sein. Aber jetzt mach erstmal dein Examen und zwar so gut wie möglich, denn dann behältst du die größtmögliche Auswahl und musst deine Entscheidung nicht von anderen Faktoren abhängig machen - die aufgezeigten reichen ja schon. ;)
Die Erfüllung im Beruf zu suchen ist wie die Liebe in der Ehe suchen, das funktioniert beides nicht. Ich denke, dass das Fach Jura eines ist, für das es weder eine besondere Begabung gibt, die einen zu einem bestimmten Beruf treibt, noch eines, das eine besondere Leidenschaft voraussetzt, anders als bei Künstlern (Selbstverwirklichung), den meisten Medizinern (Menschen helfen) etc. Das kann man auch als Chance sehen, sich mit seinen Begabungen und Leidenschaften noch woanders einbringen zu können. Nach der Devise solltest du vielleicht einen Job/Beruf/wie auch immer wählen, der dir bei verhältnismäßig gutem Gehalt verhältnismäßig viel Freizeit lässt. Was ein gutes Gehalt ist, was viel Freizeit ist, bemisst sich dann danach, wo du wohnst, ob du Familie hast/willst, wie zeitintensiv deine Interessen sind, wie dein Ausgabeverhalten ist. Das kann der Staatsdienst oder auch die Kanzlei oder ein Unternehmen sein. Aber jetzt mach erstmal dein Examen und zwar so gut wie möglich, denn dann behältst du die größtmögliche Auswahl und musst deine Entscheidung nicht von anderen Faktoren abhängig machen - die aufgezeigten reichen ja schon. ;)
09.04.2019, 11:21
Gern geschehen ::)
Ich kann auch einfach Glück gehabt haben, ich hab mir nur eine Kanzlei im Ref angesehen und die war gleich ein "Volltreffer". In anderen Abteilungen kündigen Leute auch nach ein paar Monaten schon. Aber ich weiß aus sicherer Erfahrung, dass es keine Frage von "GK oder nicht GK" ist. Es geht einzig und allein um deinen Chef, deine direkten Kollegen und wie die eben so arbeiten. Hast du einen netten Chef, der vielleicht auch selbst Familienmensch ist oder Interessen neben dem Beruf verfolgt, dann ist der Job mE sehr angenehm. Hast du einen Juraberserker, dann kann der dir dein Leben zur Hölle machen - aber das könnte er auch als Vorgesetzter in einer Behörde oder der stA.
ABER in den beiden letztgenannten bekommst du halt etwas mehr als die Hälfte an Gehalt. Daher wäre mein Tipp ja immer, soweit man sich Anwalt an sich vorstellen kann und die Noten passen, in eine NETTE GK zu gehen - welche das ist, muss man im Ref ausprobieren durch Stationen und Wiss.Mit. Tätigkeiten.
Ggf. muss man halt 1-2 mal wechseln, aber das war bisher bei keinem ein Problem. Und wenn man eine Abteilung gefunden hat, in der man zufrieden ist, dann ist das mE ein toller Job und hat rein gar nichts mit den Horrorgeschichten, die man über die GK seit dem ersten Semester hört zu tun.
Ich kann auch einfach Glück gehabt haben, ich hab mir nur eine Kanzlei im Ref angesehen und die war gleich ein "Volltreffer". In anderen Abteilungen kündigen Leute auch nach ein paar Monaten schon. Aber ich weiß aus sicherer Erfahrung, dass es keine Frage von "GK oder nicht GK" ist. Es geht einzig und allein um deinen Chef, deine direkten Kollegen und wie die eben so arbeiten. Hast du einen netten Chef, der vielleicht auch selbst Familienmensch ist oder Interessen neben dem Beruf verfolgt, dann ist der Job mE sehr angenehm. Hast du einen Juraberserker, dann kann der dir dein Leben zur Hölle machen - aber das könnte er auch als Vorgesetzter in einer Behörde oder der stA.
ABER in den beiden letztgenannten bekommst du halt etwas mehr als die Hälfte an Gehalt. Daher wäre mein Tipp ja immer, soweit man sich Anwalt an sich vorstellen kann und die Noten passen, in eine NETTE GK zu gehen - welche das ist, muss man im Ref ausprobieren durch Stationen und Wiss.Mit. Tätigkeiten.
Ggf. muss man halt 1-2 mal wechseln, aber das war bisher bei keinem ein Problem. Und wenn man eine Abteilung gefunden hat, in der man zufrieden ist, dann ist das mE ein toller Job und hat rein gar nichts mit den Horrorgeschichten, die man über die GK seit dem ersten Semester hört zu tun.
09.04.2019, 12:29
(09.04.2019, 08:57)GastNRW2 schrieb: Gerüchteweise hört man auch vom OLG Hamm, dass sie unter 7,76 für die StA einstellen, aber ob das nun stimmt ist eine andere Sache
Danke für die Tipps. Werde in Berlin mal anrufen.
Das oben zitierte Gerücht ist ein Gerücht und entspricht nicht der Wahrheit. Ich habe mich beim OLG Hamm beworben. Absage mit Verweis auf den Erlass, der mindestens 7,76 Punkte fordert. Anders als in NDS etc ist es ein Erlass, an den die GStA gebunden ist. Halt wie ein Gesetz...
Es herrscht so ein großer Mangel und ich würde wirklich gerne zur StA... wegen einer blöd gelaufenen mündlichen den Traumberuf nicht ausüben zu können, ist mehr als bitter. Daran verzweifelt man. Und leider habe ich mich über die 7,1 im Examen noch nicht einmal gefreut...
09.04.2019, 12:32
Das Gerücht, dass bei der GestA Hamm unter 7,76 Punkten eingestellt werden soll, stimmt definitiv nicht. Vielmehr ist es so, dass sie auch bei Erreichung der Mindestnotengrenze von 7,76 Punkten nicht einladen. Man muss vielmehr bessere Noten haben. Ich habe mit einem Mitarbeiter dort telefoniert, er hat gesagt, dass sie ganz selten mal Leute mit 8,2 oder 8,3 Punkten einladen. Im Übrigen haben die eingeladenen Bewerber bessere Noten.
09.04.2019, 12:45
(09.04.2019, 12:32)Gast3 schrieb: Das Gerücht, dass bei der GestA Hamm unter 7,76 Punkten eingestellt werden soll, stimmt definitiv nicht. Vielmehr ist es so, dass sie auch bei Erreichung der Mindestnotengrenze von 7,76 Punkten nicht einladen. Man muss vielmehr bessere Noten haben. Ich habe mit einem Mitarbeiter dort telefoniert, er hat gesagt, dass sie ganz selten mal Leute mit 8,2 oder 8,3 Punkten einladen. Im Übrigen haben die eingeladenen Bewerber bessere Noten.
Sehr komisch. Kenne viele, die mit unter 8,0 eingeladen worden sind.
09.04.2019, 15:08
Zwischen "unter 8 Null" und "über 7,76" gibt es ja ein paar Noten. Ich liege zB genau dazwischen :D
09.04.2019, 15:25
09.04.2019, 16:19
(09.04.2019, 08:57)GastNRW2 schrieb: Gerüchteweise hört man auch vom OLG Hamm, dass sie unter 7,76 für die StA einstellen, aber ob das nun stimmt ist eine andere SacheEs stimmt halt einfach nicht. Das ist wegen des Erlasses gar nicht möglich. Die werden sich wohl kaum unter der Hand gegen das Land wenden.
09.04.2019, 23:27
(09.04.2019, 11:21)NRW 1 schrieb: Gern geschehen ::)
Ich kann auch einfach Glück gehabt haben, ich hab mir nur eine Kanzlei im Ref angesehen und die war gleich ein "Volltreffer". In anderen Abteilungen kündigen Leute auch nach ein paar Monaten schon. Aber ich weiß aus sicherer Erfahrung, dass es keine Frage von "GK oder nicht GK" ist. Es geht einzig und allein um deinen Chef, deine direkten Kollegen und wie die eben so arbeiten. Hast du einen netten Chef, der vielleicht auch selbst Familienmensch ist oder Interessen neben dem Beruf verfolgt, dann ist der Job mE sehr angenehm. Hast du einen Juraberserker, dann kann der dir dein Leben zur Hölle machen - aber das könnte er auch als Vorgesetzter in einer Behörde oder der stA.
ABER in den beiden letztgenannten bekommst du halt etwas mehr als die Hälfte an Gehalt. Daher wäre mein Tipp ja immer, soweit man sich Anwalt an sich vorstellen kann und die Noten passen, in eine NETTE GK zu gehen - welche das ist, muss man im Ref ausprobieren durch Stationen und Wiss.Mit. Tätigkeiten.
Ggf. muss man halt 1-2 mal wechseln, aber das war bisher bei keinem ein Problem. Und wenn man eine Abteilung gefunden hat, in der man zufrieden ist, dann ist das mE ein toller Job und hat rein gar nichts mit den Horrorgeschichten, die man über die GK seit dem ersten Semester hört zu tun.
Ich danke dir und auch den anderen für ihre wertvollen Hinweise. Das Examen jetzt nicht mehr zu schreiben, ist tatsächlich keine Option. Ich habe durch meine Frage hier gehofft, wieder etwas Motivation zu bekommen.
Also GK ist leider gar keine Option, weil mir bis 20 Uhr arbeiten bzw. bis 19:30 Uhr auf Dauer schon zu lang ist. Ich möchte gerne auch noch unter der Woche abends etwas machen können. Das größere Problem ist aber, dass ich mit den Hierachien nicht zurechtkomme. Obwohl ich dir natürlich vollkommen zustimme, dass das im großem Maße vom Chef abhängt. Das Jurastudium hat mich in der Hinsicht zumindest irgendwie frei werden lassen, weil ich mir wenigstens immer alles komplett selbst einteilen konnte. Das möchte ich jetzt eigentlich nicht mehr missen, auch nicht für mehr Gehalt.
Oh man, ich denke jetzt schon seit Monaten über meine Situation nach. Wie du schon sagst, Gernation Y neigt wohl dazu... Vielleicht muss man wirklich akzeptieren, dass der Beruf eben zum Geld verdienen da ist und einigen eben nur bedingt Erfüllung bringt.
Und an alle die zur StA wollen: Ich drücke euch die Daumen, dass das klappt!