17.03.2022, 18:10
(13.03.2022, 19:04)Gast schrieb: Danke für eure Antworten! Im Studium konnte ich dank Stipendium einigermaßen komfortabel leben und hatte teilweise einen Nebenjob. Während der Examensvorbereitung habe ich diesen aber aufgegeben, da es zeitlich und stresstechnisch einfach nicht zu vereinbaren war. Da auch das Ref ja nur eine lange Examensvorbereitung ist habe ich eigenlich gehofft, auf einen solchen während der gesamten Dauer verzichten zu können.
Synopse scheint ja aber zu sein, dass das Refgehalt schlicht nicht ausreicht und man entweder davor durch Arbeit etwas ansparen muss oder eben währenddessen arbeiten.
Also in meinem Dunstkreis waren die ca. 1150 EUR netto für alle ausreichend. Teilweise gab es die 1-Tag Arbeit als WissMit in der GK, d.h. +800 brutto im Monat während der Zivilstation. Für den Raum Frankfurt geht das dann auch, aber solange man nicht in einer WG wohnt, ist es natürlich knapp. In der Anwalts- und Wahlstation empfehle ich dann die GK und wie es die finanzielle Not ergibt entsprechend Tage zu skalieren. Fixkosten im Ref lagen bei mir zB bei ca. 700 EUR pro Monat (WG, kein Auto, Bücher gebraucht gekauft bis das GK-Gehalt kam), also alles eine Frage der Ansprüche.
17.03.2022, 23:36
Mit dem Ref-Gehalt kommt man eigentlich ganz gut über die Runden. Man muss sehen, dass das immerhin deutlich mehr Geld ist, als man im Studium im Regelfall zur Verfügung hat und dort hat man es ja auch irgendwie geschafft (mehr Schlecht als Recht
)
Klar hängt es auch ein bisschen von der Stadt ab. Wenn ich in Großstädten wohne, dann geht recht viel davon für die Miete drauf. Aber selbst dann kommt man nach meiner Erfahrung damit über die Runden. Große Sprünge kann man freilich nicht machen und auf ein Auto wird man höchstwahrscheinlich auch verzichten müssen. Allerdings ist ja auch ein Ende absehbar.
Falls der eigene Lebensstil über das Ref-Gehalt hinausgeht, ist - wie schon von den Vorpostern erwähnt - die Tätigkeit als Korrekturassistent sinnvoll. Damit kann man sich ein bisschen was dazuverdienen, das man dann in Repetitorien oder Bücher etc. stecken kann.

Klar hängt es auch ein bisschen von der Stadt ab. Wenn ich in Großstädten wohne, dann geht recht viel davon für die Miete drauf. Aber selbst dann kommt man nach meiner Erfahrung damit über die Runden. Große Sprünge kann man freilich nicht machen und auf ein Auto wird man höchstwahrscheinlich auch verzichten müssen. Allerdings ist ja auch ein Ende absehbar.
Falls der eigene Lebensstil über das Ref-Gehalt hinausgeht, ist - wie schon von den Vorpostern erwähnt - die Tätigkeit als Korrekturassistent sinnvoll. Damit kann man sich ein bisschen was dazuverdienen, das man dann in Repetitorien oder Bücher etc. stecken kann.
04.05.2022, 18:02
Ich würde versuchen, die staatlichen Stationen irgendwie ohne Nebenjob zu überbrücken (ggf. Klausuren korrigieren wie schon erwähnt) und mir dann gut Bezahlte Stationen für die RA- und die Wahlstation suchen. So holst du dir das Geld durch das, was du eh machen musst. Wie bei fast allem im Jurakontext helfen dafür natürlich gute Noten.
11.05.2022, 17:34
In BW wurde uns direkt am ersten Ref Tag gesagt, dass davon ausgegangen wird, dass wir neben dem Ref zusätzlich arbeiten. Und das obwohl das Ref offiziell ein Vollzeit Job ist. In Großstädten geht es nicht ohne Nebenjob. Ich lebe mit Partner in einer Großstadt im Süden und mein Netto Refhalt reicht (um 250€) nicht mal für die Miete. Finde es eine große Frechheit, dass wir nach 5-7 Studium so behandelt werden.
Und ehrlich gesagt will ich persönlich mit Ende 20/ Anfang 30 nicht in einer WG leben, muss es zum Glück auch nicht.
In meiner AG wohnen einige sogar bis zu 60km außerhalb bei ihren Eltern.
Und ehrlich gesagt will ich persönlich mit Ende 20/ Anfang 30 nicht in einer WG leben, muss es zum Glück auch nicht.
In meiner AG wohnen einige sogar bis zu 60km außerhalb bei ihren Eltern.
12.05.2022, 09:20
(13.03.2022, 19:10)Die Spitze der Sozialkompetenz schrieb:(13.03.2022, 18:55)Gast schrieb: Bezüglich Nebenjob auch auf Anrechnungsgrenzen achten. Himmelweiter Unterschied zB zwischen HH und BW
Wie ist es in HH?
Anrechnungsgrenze liegt irgendwo bei 5xx EUR. Lohnt sich kaum mehr als 450 EUR nebenbei zu verdienen, Anwaltsstation ist natürlich wieder eine andere Sache. Mir wurde in der Anwalts- und Wahlstation die komplette Unterhaltsbeihilfe weggekürzt während Kollegen aus NDS zB kaum Kürzungen hatten. Mega nervig, zumal die Unterhaltsbeihilfe selbst nicht so hoch ist.
Begründet wird da Anrechnungsgrenze übrigens damit, dass sich die Refs auf Ref / Lernen konzentrieren soll.

12.05.2022, 13:33
(11.05.2022, 17:34)Gast schrieb: In BW wurde uns direkt am ersten Ref Tag gesagt, dass davon ausgegangen wird, dass wir neben dem Ref zusätzlich arbeiten. Und das obwohl das Ref offiziell ein Vollzeit Job ist. In Großstädten geht es nicht ohne Nebenjob. Ich lebe mit Partner in einer Großstadt im Süden und mein Netto Refhalt reicht (um 250€) nicht mal für die Miete. Finde es eine große Frechheit, dass wir nach 5-7 Studium so behandelt werden.
Und ehrlich gesagt will ich persönlich mit Ende 20/ Anfang 30 nicht in einer WG leben, muss es zum Glück auch nicht.
In meiner AG wohnen einige sogar bis zu 60km außerhalb bei ihren Eltern.
250€ Ref Gehalt?

Also in NRW kommt man auch in Großstädten ganz solide damit hin, wenn man mit dem Partner zusammen wohnt. Netto waren das so 1.125€. Davon dann 500€ Miete (warm und inkl. Strom), 150€ für diverse Versicherungen, im Schnitt 50€ fürs Semesterticket, nochmal 50€ für Internet, Netflix und co, 150€ Haushalt und Lebensmittel und dann war noch was für Freizeit und Rep übrig. Letzteres konnte man gut von der Steuer absetzen und dann hatte man noch einen Puffer für den Rest des Jahres.
Ich kann Dir empfehlen, zur Vorbereitung auf das Referendariat das Buch "99 Tipps & Hinweise für ein erfolgreiches Rechtsreferendariat" zu lesen. Das Buch gibt es als Print-Ausgabe und E-Book. Infos hierzu findest Du auf folgender Seite:
https://www.juristenkoffer.de/rechtsreferendariat/99-tipps-hinweise.php
Neben Tipps zur Planung des Referendariats beinhaltet das Buch auch viele hilfreiche Hinweise zur optimalen Examensvorbereitung sowie viele konkrete Tipps für das Schreiben der Klausuren.
https://www.juristenkoffer.de/rechtsreferendariat/99-tipps-hinweise.php
Neben Tipps zur Planung des Referendariats beinhaltet das Buch auch viele hilfreiche Hinweise zur optimalen Examensvorbereitung sowie viele konkrete Tipps für das Schreiben der Klausuren.
13.05.2022, 13:47
Vllt liegt es an meinem sparsamen Lebensstil, aber im Vergleich zu meinem finanziellen Verhältnissen im Studium war das Leben mit Refgehalt damals Luxus pur ? und, dass trotz nicht grad günstigen Wohnung in einer bayerischen Großstadt. Hab mir aber trotzdem Urlaube gegönnt, bin oft Essen gegangen und trotzdem blieb monatlich immer einiges übrig. Schadet nie seine Ausgaben mal zu überdenken und wirklich zu überlegen was man wirklich zum Glücklichsein braucht. Beispielsweise ist mir regelmäßig auswärts Essen gehen wichtig, dafür geben mir weder Markenklamotten, noch sonstige Fashion-Iteams was. Muss aber natürlich jeder für sich selbst rausfinden. Andere Menschen kommen auch mit weniger Geld aus und müssen noch Kinder etc. mit finanzieren...
16.05.2022, 17:11
Wenn man die Anwalts- und die Wahlstation in der GK macht bekommt man ja schon 12 von 24 Monaten "echtes" Geld. In der Anwaltsstation ist es oft so, dass Du nur 5 Monate hingehen musst, aber das Gehalt (wegen der Anrechnung) auf alle Monate verteilt wird
