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Einstieg als Datenschutzbeauftragter
Registrierter Nutzer
Junior Member
**
Beiträge: 17
Themen: 1
Registriert seit: Apr 2023
#1
02.06.2024, 12:54
Hi,
ich bin arbeite seit 3 Monaten in meinem momentanen Job und bein seit Tag eins totunglücklich (sowohl das Umfeld passt nicht, als auch inhaltlich interessiert es mich nicht). Ich habe mich in den Job reinquatschen lassen ... Aber auch generell bin ich nicht so glücklich mit Jura. Ich habe es einfach nur duchgezogen.

Deswegen habe ich mir überlegt mich umzuorientieren. Ich habe mich schon immer für Themen mit Computerbezug interessiert. Oft habe ich es bereut nicht einen IT-Beruf studiert zu haben. Dafür bin ich mit 28 Jahren aber mittlerweile etwas zu alt und es wäre auch schade das ganze Studium für nichts gemacht zu haben. 
Durch meine Freunde, die im IT-Bereich arbeiten auf den Beruf des Datenschutzbeauftragten gekommen. Ich habe mich da ein wenig eingelesen und fand das Thema ganz interessant und könnte mir deswegen vorstellen dort zu arbeiten. Der Job muss mich nicht erfüllen oder besonders fordern, aber ich will morgens nicht mit einer Depression aufstehen ;)

Fragen:
Gibt es hier jemanden, der als Datenschutzbeauftragter arbeitet und etwas dazu berichten kann?
  • Wie kommt man am besten in den Beruf? (TÜV/IHK-Zertifikat machen?) 
  • Was braucht man noch? (Bücher kaufen / Onlinekurse etc.?)
  • Wie groß ist der Aufwand, um diese Zusatzqualifikation zu erlangen? 
  • Wie sehen die konkreten Aufgaben aus? (Beispiele wären gut. Die Texte der Stellenausschreibungen kenne ich.)
  • Wie groß ist der Stress / Arbeits- und Erwartungsdruck / die Verantwortung?
  • Wie juristisch ist der Beruf? (Meinetwegen kann es gerne unjuristischer sein.)
  • Wie ist das Einkommen? (Steht bei mir nicht besonders hoch auf der Prioritätenliste, aber trotzden gut zu wissen.)
  • Ist es eine empfehlenswerte Tätigkeit? (Oder für wen würde das gut passen?)

Ich nehme natürlich gerne auch Erfahrungen Leuten, die anderweitig Kenntnisse haben ;)

Vielen Dank!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.06.2024, 12:55 von Registrierter Nutzer.)
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Gast112351235
Member
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Beiträge: 61
Themen: 0
Registriert seit: Feb 2024
#2
02.06.2024, 13:47
Selbst für ein ganzes Informatikstudium wärst du jetzt noch nicht zu alt, wenn es das ist, was du machen willst. Oder eine entsprechende Ausbildung.

Ich weiß, das war nicht die Frage; aber zu deiner Aussage, zu alt bist du jedenfalls nicht.
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Registrierter Nutzer
Junior Member
**
Beiträge: 17
Themen: 1
Registriert seit: Apr 2023
#3
02.06.2024, 18:38
(02.06.2024, 13:47)Gast112351235 schrieb:  Selbst für ein ganzes Informatikstudium wärst du jetzt noch nicht zu alt, wenn es das ist, was du machen willst. Oder eine entsprechende Ausbildung.

Ich weiß, das war nicht die Frage; aber zu deiner Aussage, zu alt bist du jedenfalls nicht.
Um ehrlich zu sein, fällt es mir schwer das zu glauben. Ich bin dann 10 Jahre älter als die anderen.
Ich hatte auch mal in einem Fachinformatikerforum nachgefragt - da wurde mir (u.a. von Ausbildern) deutlich davon abgeraten eine Ausbildung zu machen, wenn man schon einen Jura-Abschluss hat.
Man muss es auch realistisch betrachten: Jetzt nochmal 3 Jahre Ausbildung / Studium. Das muss man auch irgendwie finanzieren. Und ob ich nach all den Jahren noch die Energie dafür habe, weiß ich auch nicht. Ich dachte, dass ich nach dem Ref mal irgendwo ankomme. Aber ab da geht es gefühlt erst los  Upside_down
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Freidenkender
Senior Member
****
Beiträge: 706
Themen: 0
Registriert seit: Mar 2022
#4
02.06.2024, 21:07
(02.06.2024, 12:54)Registrierter Nutzer schrieb:  Hi,
ich bin arbeite seit 3 Monaten in meinem momentanen Job und bein seit Tag eins totunglücklich (sowohl das Umfeld passt nicht, als auch inhaltlich interessiert es mich nicht). Ich habe mich in den Job reinquatschen lassen ... Aber auch generell bin ich nicht so glücklich mit Jura. Ich habe es einfach nur duchgezogen.

Deswegen habe ich mir überlegt mich umzuorientieren. Ich habe mich schon immer für Themen mit Computerbezug interessiert. Oft habe ich es bereut nicht einen IT-Beruf studiert zu haben. Dafür bin ich mit 28 Jahren aber mittlerweile etwas zu alt und es wäre auch schade das ganze Studium für nichts gemacht zu haben. 
Durch meine Freunde, die im IT-Bereich arbeiten auf den Beruf des Datenschutzbeauftragten gekommen. Ich habe mich da ein wenig eingelesen und fand das Thema ganz interessant und könnte mir deswegen vorstellen dort zu arbeiten. Der Job muss mich nicht erfüllen oder besonders fordern, aber ich will morgens nicht mit einer Depression aufstehen ;)

Fragen:
Gibt es hier jemanden, der als Datenschutzbeauftragter arbeitet und etwas dazu berichten kann?
  • Wie kommt man am besten in den Beruf? (TÜV/IHK-Zertifikat machen?) 
  • Was braucht man noch? (Bücher kaufen / Onlinekurse etc.?)
  • Wie groß ist der Aufwand, um diese Zusatzqualifikation zu erlangen? 
  • Wie sehen die konkreten Aufgaben aus? (Beispiele wären gut. Die Texte der Stellenausschreibungen kenne ich.)
  • Wie groß ist der Stress / Arbeits- und Erwartungsdruck / die Verantwortung?
  • Wie juristisch ist der Beruf? (Meinetwegen kann es gerne unjuristischer sein.)
  • Wie ist das Einkommen? (Steht bei mir nicht besonders hoch auf der Prioritätenliste, aber trotzden gut zu wissen.)
  • Ist es eine empfehlenswerte Tätigkeit? (Oder für wen würde das gut passen?)

Ich nehme natürlich gerne auch Erfahrungen Leuten, die anderweitig Kenntnisse haben ;)

Vielen Dank!

diese Fragen kann man so pauschal nicht beantworten. 

Willst du interner Datenschutzbeauftragter werden oder extern? Intern ist das sehr abhängig davon, wie das Unternehmen ist. Ich arbeite in einer größeren Versicherung und bei uns ist Datenschutz sehr juristisch. Wir unterliegen der Regulatorik der BaFin, gehören zur kritischen Infrastruktur und da ist die Einheit Datenschutz immer wieder gefragt, rechtliche Einschätzungen zu verschiedensten Fragestellungen zu geben. Bei uns wird man auch nicht einfach DSB. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das bei uns extern besetzen würde. Daher eben sehr abhängig von der Organisation
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lexus
Junior Member
**
Beiträge: 14
Themen: 4
Registriert seit: Apr 2024
#5
02.06.2024, 21:44
28 ist keinesfalls zu spät!!! Je nach Leidensdruck denke unbedingt zwei mal nach. Ansonsten käme vllt auch Legal Engineer in Verbindung mit AI in Betracht, wie es jetzt immer öfter aufpoppt?
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JFBerlin
Junior Member
**
Beiträge: 16
Themen: 0
Registriert seit: May 2024
#6
02.06.2024, 21:47
Ich weiß ehrlicherweise nicht, ob dich ein IT Beruf per se glücklicher macht. Ich habe einen Einblick durch mein Umfeld und muss sagen die machen auch eher unspannende Sachen. Vielleicht würde es dir ja zum reinschnuppern helfen, in deiner Freizeit programmieren zu lernen oder dich sonst mit solchen Themen zu beschäftigen. Ein Quereinstieg ist in IT immer möglich.

Abseits vom Datenschutzbeauftragten gibt es ja relativ viel, beispielsweise richtiges IT-Recht, Legal Tech in Start-Ups und jetzt bauen sicherlich auch viele Kanzleien ihre AI Expertise aus. Ebenso gibt es bei den Big Four auch viel technology consulting und sowas. Da sind eigentlich nur Quereinsteiger, Literatur bis Medizin ist alles dabei.
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Egal
Posting Freak
*****
Beiträge: 1.236
Themen: 1
Registriert seit: Feb 2022
#7
02.06.2024, 22:16
Ich sitze als Arbeitgebervertreterin im IT-Ausschuss unseres Betriebsrats und habe oft mit unserem (internen) Datenschutzbeauftragten im Unternehmen zu tun. Die Stelle ist in der Rechtsabteilung angesiedelt und sehr juristisch.
Hast du Grundkenntnisse im Datenschutzrecht? Ich ein bisschen und es geht halt die DSGVO rauf und runter.
Wenn du nicht juristisch arbeiten willst, ist das m.E. der falsche Job.

Ansonsten ja, kann schon mal sehr stressig sein. Zur Beantwortung von Auskunftsanfragen nach Art. 15 DSGVO hat das Unternehmen einen Monat Zeit. Wir hatten letzens eine solche Anfrage eines Mitarbeiters, den wir gekündigt haben (im ArbR stellt man den Antrag aus taktischen Gründen) und sind als Unternehmen ganz schön ins Schwitzen gekommen, da der Mitarbeiter viele Jahre bei uns gearbeitet hat und dementsprechend überall im System auftauchte.
Das nächste Thema sind Datenschutzvorfälle. Teilweise intern, manche auch extern durch Cyberangriffe bei Partnerfirmen oder im schlimmsten Fall dem Unternehmen selbst. Hier arbeitet der DS eng mit der IT und dem ISMS-Beauftragten zusammen (ISMS = Informationssicherheitsmanagementsystem = Abwehr von Cyberangriffen).
Die Abwehr des Angriffes ist zwar nicht primär deine Aufgabe, aber auch da geht es hoch her und muss sofort gehandelt werden, wenn ein Angriff stattgefunden hat und ggf. Daten abgegriffen werden. 
Auch musst du entscheiden, wann ein Datenschutzvorfall so gravierend ist, dass die Behörden einzuschalten sind. Die Bußgelder für Datenschutzverstöße können erheblich sein und liegen teils im mittleren 6stelligen Bereich.

Dritter Punkt: Einführung neuer IT u.a. Auch hier hat unser DSB nach meiner Beobachtung gut zu tun.
Spannend ist der Job bestimmt, aber gechillt wohl eher nicht. Er ist IT-lastig, hat aber nicht ausschließlich IT zum Inhalt. Wenn ein Mitarbeiter aus dem HR meint, seinem Kumpel aus der Technik die Gehaltsabrechnung anderer Kollegen zu zeigen, ist das ebenfalls ein Datenschutzvorfall, dem du nachgehen musst.
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Advocado
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Beiträge: 26
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Registriert seit: Nov 2022
#8
03.06.2024, 22:21
Ich bin Rechtsanwalt im Legal-Arm einer Big 4 im Bereich IP/IT, wobei mein absoluter Schwerpunkt im Datenschutz liegt.

Das Problem an deiner Frage ist schon, dass es nicht DEN DSB gibt, sondern die Rolle von Unternehmen zu Unternehmen stark variiert, je nach Größe des Unternehmens, Datenlastigkeit des Geschäftsmodells und regulatorischer Anforderungen. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Anforderungen an einen DSB aber gerade in größeren Einheiten sind es oft Volljuristen.

Es gibt einige Zusatzqualifikationen, international sind z. B. die Zertifizierungen der IAPP (vor allem CIPP und CIPM) sehr verbreitet, national zumeist GDD oder TÜV. Ich würde hier aber eher raten, diese Zertifizierungen "on the Job" zu machen, da sie häufig vom AG finanziert werden.

Wichtiger ist in der Realität Berufserfahrung, aber es gibt durchaus auch Junior Stellen, die nur Interesse voraussetzen (vor allem in größeren Einheiten, wo "der DSB" aus mehreren Volljuristen besteht oder in externen Kanzleien).

Die Aufgaben des DSB variieren in der Praxis ebenso häufig, da es hier zum einen darauf ankommt, wie die Rolle des DSB verstanden wird (ob, er Teil des operativen Geschäfts ist und tendenziell unternehmensfreundliche Lösungen finden soll oder als "unabhängiges Organ" eine tendenziell strenge Aufsicht des Geschäfts führen soll - die Grenzen sind hier teilweise fließend, aber oft ist der Datenschutz in größeren Unternehmen in operativen DS und unabhängigen DSB aufgeteilt).

Hieraus folgen unterschiedliche Aufgaben des DSB, nachstehend ein paar Beispiele:

- Aufbau und Pflege des Datenschutmanagementsystems, insbesondere Dokumentation der Verarbwitungstaetigkeiten und Risikoeinschatzüngen

- Dienstleistersteuerung in Bezug auf DS, insbesondere Entwurf von Auftragsverarbeitungsvertraegen, Beurteilung technischer und organisatorischer Maßnahmen und Analyse von Datentransfers

- Datenschutzrechtliche Begleitung und Beurteilung neuer IT Systeme

- Management von Betroffenenersuchen und Datenschutzvorfällen

- Erstellen von Löschkonzepten

- Mitarbeiterschunlungen

- Beratung bei der Nutzung von KI

-Reporting an die Geachaftsführung

Je nach konkreter Ausgestaltung variieren auch die Gehalts- und Karrieremöglichkeiten. In KMUs als Einzel DSB mit Einstellungsvoraussetzung bachelor liegst du vlt bei 40 k, während du bei größeren Unternehmen in großen Städten so mit 70-85 k einsteigen kannst.

Ich finde das Datenschutzrecht recht spannend, da man sich oft in neue technische Sachverhalte eindecken muss und viele Rechtsfragen noch nicht richterlich geklärt sind.

Schreib gerne, wenn du noch mehr Fragen hast.
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guga
Posting Freak
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Beiträge: 1.363
Themen: 2
Registriert seit: Jul 2020
#9
04.06.2024, 09:27
Bei uns sind die ganzen Pflichtstellen wie DSB, Menschenrechtsbeauftrager, Strahlenschutzbeauftrager etc. unbeliebte Aufgaben, die dem aufs Auge gedrückt werden, der sich nicht schnell genug geduckt hat. Reine Zusatzaufgaben zur eigentlichen Tätigkeit und nicht karriereförderlich.
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ius2022
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Beiträge: 46
Themen: 3
Registriert seit: Jan 2023
#10
06.06.2024, 22:42
CIPP und berufsbegleitend- das würde ich so wieder tun,
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