04.05.2023, 15:42
Servus, nachdem meine Noten im ersten Examen ganz tauglich waren, habe ich 6 Monate als Wimi in einer GK gearbeitet. Leider hat sich rausgestellt, dass ich das nicht langfristig machen möchte: zum einen möchte ich noch ein Privatleben haben, zum anderen hat mir die Arbeit (größtenteils Dokumente sichten und flaggen, mal ein kurzes abstraktes Gutachten) nur wenig Freude bereitet.
Nun stecke ich in einer kleinen Krise: Rückblickend hat mir das Studium überwiegend gefallen, aber ich habe gemerkt, dass ich mehr "Macher" bin als Wissenschaftler. Jura macht mir Spaß, wenn ich Probleme (dh: konkrete Lebenssachverhalte, nicht theoretische (Schein-)Probleme) lösen kann und irgendwas gestalte, nicht als Selbstzweck. Schon während meines Studiums ist mir öfters der Gedanke gekommen, dass ich mich gar nicht als reinen Schreibtisch-Menschen sehe...habe aber immer gedacht, nach dem Studium würde sich das legen, wenn man in "die Praxis" einsteigt.
Daher die zugegeben offene Frage: Ist es jemand ähnlich gegangen? Vielleicht habt ihr ein paar Anregungen für Positionen, die bei meinen Anforderungen passen könnten? Ich könnte mir auch vorstellen, etwas nicht rein-juristisches zu machen, bzw. interessieren mich auch immer Bezüge in die IT/Ingenieursdisziplinen (Hintergrund: abgebrochene Lehre). Das Referendariat möchte ich eigentlich schon noch machen...Bin ich nur deprimiert nach der GK-Erfahrung, oder ist das einfach der Ernst des Lebens, dem ich mich nun stellen muss?
Nun stecke ich in einer kleinen Krise: Rückblickend hat mir das Studium überwiegend gefallen, aber ich habe gemerkt, dass ich mehr "Macher" bin als Wissenschaftler. Jura macht mir Spaß, wenn ich Probleme (dh: konkrete Lebenssachverhalte, nicht theoretische (Schein-)Probleme) lösen kann und irgendwas gestalte, nicht als Selbstzweck. Schon während meines Studiums ist mir öfters der Gedanke gekommen, dass ich mich gar nicht als reinen Schreibtisch-Menschen sehe...habe aber immer gedacht, nach dem Studium würde sich das legen, wenn man in "die Praxis" einsteigt.
Daher die zugegeben offene Frage: Ist es jemand ähnlich gegangen? Vielleicht habt ihr ein paar Anregungen für Positionen, die bei meinen Anforderungen passen könnten? Ich könnte mir auch vorstellen, etwas nicht rein-juristisches zu machen, bzw. interessieren mich auch immer Bezüge in die IT/Ingenieursdisziplinen (Hintergrund: abgebrochene Lehre). Das Referendariat möchte ich eigentlich schon noch machen...Bin ich nur deprimiert nach der GK-Erfahrung, oder ist das einfach der Ernst des Lebens, dem ich mich nun stellen muss?
04.05.2023, 18:55
Werde Anwalt außerhalb der GK. Bin mir sicher, dass dir das Spaß machen wird.
Da kannst du reale Probleme lösen, dabei eigene Wege zur Lösung erdenken, die Fälle manchmal auch ganz ohne Jura lösen, aber auch mal eine tiefergehende juristische Auseinandersetzung mit der Gegenseite führen. Auch Gestaltung macht bei richtigen Mandaten ziemlich Spaß.
Also das, was du als das beschreibst worauf du Lust hast, würde ich so auch unterschreiben. Dieses ganze theoretische Zeug fand ich schon im Studium einfach ermüdend. Ich wollte Fälle effizient und schnell lösen und mich nicht ewig mit rein theoretischen Geschichten aufhalten. Und ich würde auch sagen, dass ich genau das als Anwalt mache. Du musst eben nur drauf achten, dass du direkt mehr oder weniger an der Front arbeiten darfst.
Mach am besten im Ref eine Station in einer MK oder sogar KK und schau dir da mal an, wie die Arbeit der Anwälte aussieht.
Da kannst du reale Probleme lösen, dabei eigene Wege zur Lösung erdenken, die Fälle manchmal auch ganz ohne Jura lösen, aber auch mal eine tiefergehende juristische Auseinandersetzung mit der Gegenseite führen. Auch Gestaltung macht bei richtigen Mandaten ziemlich Spaß.
Also das, was du als das beschreibst worauf du Lust hast, würde ich so auch unterschreiben. Dieses ganze theoretische Zeug fand ich schon im Studium einfach ermüdend. Ich wollte Fälle effizient und schnell lösen und mich nicht ewig mit rein theoretischen Geschichten aufhalten. Und ich würde auch sagen, dass ich genau das als Anwalt mache. Du musst eben nur drauf achten, dass du direkt mehr oder weniger an der Front arbeiten darfst.
Mach am besten im Ref eine Station in einer MK oder sogar KK und schau dir da mal an, wie die Arbeit der Anwälte aussieht.
04.05.2023, 22:01
(04.05.2023, 18:55)Äfes schrieb: Werde Anwalt außerhalb der GK. Bin mir sicher, dass dir das Spaß machen wird.
Da kannst du reale Probleme lösen, dabei eigene Wege zur Lösung erdenken, die Fälle manchmal auch ganz ohne Jura lösen, aber auch mal eine tiefergehende juristische Auseinandersetzung mit der Gegenseite führen. Auch Gestaltung macht bei richtigen Mandaten ziemlich Spaß.
Also das, was du als das beschreibst worauf du Lust hast, würde ich so auch unterschreiben. Dieses ganze theoretische Zeug fand ich schon im Studium einfach ermüdend. Ich wollte Fälle effizient und schnell lösen und mich nicht ewig mit rein theoretischen Geschichten aufhalten. Und ich würde auch sagen, dass ich genau das als Anwalt mache. Du musst eben nur drauf achten, dass du direkt mehr oder weniger an der Front arbeiten darfst.
Mach am besten im Ref eine Station in einer MK oder sogar KK und schau dir da mal an, wie die Arbeit der Anwälte aussieht.
+ 1
Genau das was du suchst, habe ich als Anwältin in einer KK, anschließend WPG gemacht. Auch in einer MK dürftest du sicher schnell an der Front landen wenn du das willst.
05.05.2023, 05:36
Deine Tätigkeit in der GK war ja eher wissenschaftlich. Alles gaaanz kleinteilig. Mich reizt diese Genauigkeit. Folge davon ist aber, dass man eben sehr wenig Freiraum hat. In meiner Anwaltsstation in einer grißen MK, ca. 110 Anwälte, war es ganz anders. Hier war ich als Ref voll drin, Gerichtstermine, Schriftsaetze, rechtl. Diskussionen mit Ausbilder/anderen Anwälten, RefKollegen. Als Anwalt kommen dann ja auch noch Mandantentermine, etc dazu. Ich würde an Deiner Stelle Prozessführung machen, wenn Du der Typ dafür bist. Ist aufregender finde ich :-)
05.05.2023, 07:51
Zugegebenermaßen ist das, was du als WiMi in der GK gemacht hast auch nicht unbedingt das, was man als Anwalt in der GK macht.


