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Unglücklich als Proberichter
Gast
Unregistered
 
#1
01.07.2020, 10:35
Anlässlich des anderen Threads wollte ich auch von meiner Unzufriedenheit erzählen, auch wenn ich weiß, dass es die meisten als absolutes Luxusproblem ansehen.
Ich bin nun in meiner zweiten Station während der Probezeit und ich bin sehr unglücklich.
Sowohl die erste als auch die zweite Station waren "fachfremd". das ist für mich sehr frustrierend, da ich mich inhaltlich nicht anfreunden kann. Ich finde es schade, dass die (Probe)Richter nicht nach ihrer Eignung (also insbesondere erfolgte Spezialisierung während des Studiums, des Refs und vorheriger Berufserfahrung) eingesetzt werden, sondern entweder zufällig oder sympathieabhängig verteilt werden.
Zudem befürchte ich, dass auch die Lebenszeiternennung dementsprechend erfolgen wird. Das gesamte Justiverwaltungssystem widerstrebt mir sehr.
Die Kollegen sind zwar größtenteils nett zu mir, wobei ich die Stimmung insgesamt eher mies finde.
An der Ausstattung habe ich nichts auszusetzen, auch wenn sie sicherlich besser sein könnte.
Ich genieße die Freiheiten der richterlichen Unabhängigkeit, insbesondere die freie Zeiteinteilung.
Mit dem Pensum und den Verfahrensbeteiligten komme ich klar. Verfahrensinhalte machen mir persönlich zu schaffen.
Vergütung ist für mich auch mehr als genug.

Ich sehe es selbst so, dass sich Vor- und Nachteile die Waage halten. Vor allem habe ich keine wirkliche Alternative, da ich mich sehr auf den Richterjob  eingeschossen hatte. Anwalt möchte ich nicht werden.
Unternehmen und Verwaltung, Verbände u.ä. kämen grundsätzlich in Betracht.
Was würdet ihr tun?
Oder habt ihr hilfreiche Ratschläge?

Soll ich dabei bleiben und die Vorteile des Richterjobs mitnehmen und hinsichtlich des Systems kapitulieren und mich auch damit abfinden, u.U. nie in meinem Fach eingesetzt zu werden und es stattdessen inhaltlich sehr belastend zu empfinden. Möglicherweise stumpft man mit der Zeit auch ab.
Was denkt ihr über einen Bundeslandwechsel? Habe ich dort bessere Chancen auf eine bestimmte Gerichtsbarkeit?
Falls ja, welches Bundesland könnt ihr dahingehend empfehlen und wie schwierig/leicht wäre der Wechsel?
Oder soll ich die Reißleine ziehen und mir ernsthaftere Gedanken über Alternativen machen?
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Auch Bln
Unregistered
 
#2
01.07.2020, 11:09
Ich kann den Frust über fachfremde Einsätze sehr gut nachvollziehen:
Eine interessensgerechte Spezialisierung führt zu erfüllenderer Arbeit und besseren Ergebnissen...

Berlin gehört z.B. auch zu den Ländern mit einer allgemeinen Laufbahn, in denen daher idR eine breite Verwendbarkeit gefordert ist. In anderen Bundesländern, so z.B. Hamburg, wird aber fachspezifisch eingestellt. Wer also ortsflexibel ist und z.B. besonders gerne ins VG will und die Notenerfordernisse erfüllt, kann immer versuchen die Fachlichkeit über einen Wechsel des Bundeslandes bzw. über eine Neueinstellung im anderen Bundesland zu erreichen.

Hellhörig macht mich aber, dass Du auch sonst keine Freude an Deinem Richterdasein zu haben scheinst. Eine Lebenszeiternennung ist grds. genau das - eine Ernennung zum Ri an einem bestimmten Gericht auf Lebenszeit. Wenn Du darauf aber gar keine Lust hast, wäre das wie am Traualtar mit argen Zweifeln und Widerwillen der Falschen das Jawort zu geben. Klar kann man sich dann immer noch "irgendwie zusammen raufen", die Chanchen darauf stehen aber nicht sonderlich gut und im Zweifel gibt's ne fiese Scheidung...

Es gibt ja auch andere spannende juristische Betätigungsfelder und z.B. durch flexible Arbeitszeitmodelle und Homeoffice durchaus auch Freiheiten.
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Gast
Unregistered
 
#3
01.07.2020, 16:31
(01.07.2020, 11:09)Auch Bln schrieb:  Ich kann den Frust über fachfremde Einsätze sehr gut nachvollziehen:
Eine interessensgerechte Spezialisierung führt zu erfüllenderer Arbeit und besseren Ergebnissen...

Berlin gehört z.B. auch zu den Ländern mit einer allgemeinen Laufbahn, in denen daher idR eine breite Verwendbarkeit gefordert ist. In anderen Bundesländern, so z.B. Hamburg, wird aber fachspezifisch eingestellt. Wer also ortsflexibel ist und z.B. besonders gerne ins VG will und die Notenerfordernisse erfüllt, kann immer versuchen die Fachlichkeit über einen Wechsel des Bundeslandes bzw. über eine Neueinstellung im anderen Bundesland zu erreichen.

Hellhörig macht mich aber, dass Du auch sonst keine Freude an Deinem Richterdasein zu haben scheinst. Eine Lebenszeiternennung ist grds. genau das - eine Ernennung zum Ri an einem bestimmten Gericht auf Lebenszeit. Wenn Du darauf aber gar keine Lust hast, wäre das wie am Traualtar mit argen Zweifeln und Widerwillen der Falschen das Jawort zu geben. Klar kann man sich dann immer noch "irgendwie zusammen raufen", die Chanchen darauf stehen aber nicht sonderlich gut und im Zweifel gibt's ne fiese Scheidung...

Es gibt ja auch andere spannende juristische Betätigungsfelder und z.B. durch flexible Arbeitszeitmodelle und Homeoffice durchaus auch Freiheiten.

Naja, die richterliche Tätigkeit an sich gefällt mir schon, deswegen hadere ich überhaupt noch. Wäre dies nicht der Fall, hätte ich sofort dankend abgelehnt bei meinen Stationen.
Ich bin entscheidungsfreudig und ich führe auch gerne die mündlichen Verhandlungen mit den unterschiedlichsten Menschen.
Selbst die Dezernatsarbeit missfällt mir nicht, wobei ich mit manchen Vorlagen und Textbausteinchen so meine Probleme habe...

Mir ist nur mein Rechtsgebiet sehr wichtig. Es ist jetzt bald das zweite Jahr rum, in dem ich nicht dort gelandet bin :-(
Was mich besonders frustriert ist, dass es Kollegen gibt, die ihre gesamte Probezeit in ihrem Wunschgebiet ableisten können und dort auch auf Lebenszeit ernannt werden. Mir missfällt die Intransparenz und Ungerechtigkeit der Entscheidungen der Verwaltung, wobei mir bewusst ist, dass es dies auch außerhalb der Justiz gibt. Letzteres macht es nur keinen Deut besser für mich.
Wenn man mir versprechen würde, dass ich meine (Wunsch)Lebenszeitstelle bekomme (und behalte), würde ich auch noch das dritte Jahr irgendwie aushalten. Ich habe nur die leise Vorahnung, dass das auch nicht klappen wird und vor diesem Hintergrund würde ich ungerne weitermachen, da ich als Proberichter schon noch unter gewissem Druck stehe, den ich mir nur für meine Wunschtraumstelle antun möchte.
Ich habe auch Angst, dass meine dritte Station inhaltlich noch belastender wird als die vorherigen beiden.
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Gast23
Unregistered
 
#4
01.07.2020, 16:39
Was ist denn dein Wunschgebiet? Nur um mal einschätzen zu können wie realistisch das ist...

Ansonsten kann ich gut verstehen, dass man am Beruf des Richters hängt. Sich irgendwo nach 2 Jahren wieder komplett aufs neue bewähren zu müssen ist schon doof. Auf der anderen Seite ist das Leben aber zu kurz vom die Hälfte des Tages Sachen zu machen auf die man keinen Bock hat...
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Gast
Unregistered
 
#5
01.07.2020, 16:44
(01.07.2020, 16:39)Ja Gast23 schrieb:  Was ist denn dein Wunschgebiet? Nur um mal einschätzen zu können wie realistisch das ist...

Ansonsten kann ich gut verstehen, dass man am Beruf des Richters hängt. Sich irgendwo nach 2 Jahren wieder komplett aufs neue bewähren zu müssen ist schon doof. Auf der anderen Seite ist das Leben aber zu kurz vom die Hälfte des Tages Sachen zu machen auf die man keinen Bock hat...


Das würde mich auch mal interessieren. Die ganze Zeit strafrecht machen zu müssen obwohl man zb ans VG will,ist bestimmt scheisse
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Gast
Unregistered
 
#6
01.07.2020, 17:06
(01.07.2020, 16:44)Gast schrieb:  
(01.07.2020, 16:39)Ja Gast23 schrieb:  Was ist denn dein Wunschgebiet? Nur um mal einschätzen zu können wie realistisch das ist...

Ansonsten kann ich gut verstehen, dass man am Beruf des Richters hängt. Sich irgendwo nach 2 Jahren wieder komplett aufs neue bewähren zu müssen ist schon doof. Auf der anderen Seite ist das Leben aber zu kurz vom die Hälfte des Tages Sachen zu machen auf die man keinen Bock hat...


Das würde mich auch mal interessieren. Die ganze Zeit strafrecht machen zu müssen obwohl man zb ans VG will,ist bestimmt scheisse


Fast richtig.
Bin beide Male im Strafrecht gelandet und würde alles andere lieber machen, auch Betreuungsrecht, Sozialrecht, Verwaltungsrecht, reine Verwaltungstätigkeit...
Mein Wunsch ist möglichst "reinstes" Zivilrecht, sprich: kein Familien-, Betreuungsrecht, nicht rein Insolvenz o.ä.
Strafrecht auf Lebenszeit geht auf keinen Fall.
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Gast
Unregistered
 
#7
01.07.2020, 17:11
(01.07.2020, 17:06)Gast schrieb:  
(01.07.2020, 16:44)Gast schrieb:  
(01.07.2020, 16:39)Ja Gast23 schrieb:  Was ist denn dein Wunschgebiet? Nur um mal einschätzen zu können wie realistisch das ist...

Ansonsten kann ich gut verstehen, dass man am Beruf des Richters hängt. Sich irgendwo nach 2 Jahren wieder komplett aufs neue bewähren zu müssen ist schon doof. Auf der anderen Seite ist das Leben aber zu kurz vom die Hälfte des Tages Sachen zu machen auf die man keinen Bock hat...


Das würde mich auch mal interessieren. Die ganze Zeit strafrecht machen zu müssen obwohl man zb ans VG will,ist bestimmt scheisse


Fast richtig.
Bin beide Male im Strafrecht gelandet und würde alles andere lieber machen, auch Betreuungsrecht, Sozialrecht, Verwaltungsrecht, reine Verwaltungstätigkeit...
Mein Wunsch ist möglichst "reinstes" Zivilrecht, sprich: kein Familien-, Betreuungsrecht, nicht rein Insolvenz o.ä.
Strafrecht auf Lebenszeit geht auf keinen Fall.

Kurios ist, dass ich echt viele kenne, die unbedingt ins Strafrecht wollen (da weniger zu tun) aber ins Zivilrecht gedrängt werden. Die Justiz ist schon ein komischer Laden.
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Gast
Unregistered
 
#8
01.07.2020, 17:21
Ich verstehe auch nicht,warum man da nicht wenigstens etwas Wahlmöglichkeiten hat. Gerade bei Strafrecht. Wo man vielleicht weniger zu tun hat,aber eben auch mehr Verantwortung (es sei denn AG) naja wie auch immer Justiz halt
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Auch Bln
Unregistered
 
#9
01.07.2020, 17:32
Den Frust verstehe ich - gänzlich unterschiedliche Rechtsgebiet und Prozessmaximen. Und natürlich auch ein ganz anderes Anforderungs- und Rollenprofil des Richters. Hast Du rausfinden können, was PEBBSY in Deinem Bezirk zur Auslastung von Zivil- und Strafgerichten sagt? Aus den PEBBSY-Zahlen und dem Handbuch der Justiz lässt sich bisweilen gut ablesen, wo demnächst was frei werden könnte, wenn man keine guten Kontakte zum Richterrat hat (Richterrat ist meist gut informiert). Außerdem solltest Du Deinen Wunsch ggf. noch einmal mit Nachdruck kommunizieren. Ich habe persönlich den Eindruck gewonnen, dass es hilft, seine Wünsche freundlich, aber auch klar und bestimmt zu kommunizieren.
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Gast
Unregistered
 
#10
01.07.2020, 18:01
(01.07.2020, 17:32)Auch Bln schrieb:  Den Frust verstehe ich - gänzlich unterschiedliche Rechtsgebiet und Prozessmaximen. Und natürlich auch ein ganz anderes Anforderungs- und Rollenprofil des Richters. Hast Du rausfinden können, was PEBBSY in Deinem Bezirk zur Auslastung von Zivil- und Strafgerichten sagt? Aus den PEBBSY-Zahlen und dem Handbuch der Justiz lässt sich bisweilen gut ablesen, wo demnächst was frei werden könnte, wenn man keine guten Kontakte zum Richterrat hat (Richterrat ist meist gut informiert). Außerdem solltest Du Deinen Wunsch ggf. noch einmal mit Nachdruck kommunizieren. Ich habe persönlich den Eindruck gewonnen, dass es hilft, seine Wünsche freundlich, aber auch klar und bestimmt zu kommunizieren.

Bin zwar nicht der TE aber wie kommt man an das Handbuch der Justiz?
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