17.05.2020, 16:44
Liebes Forum,
ich bin promovierter Volljurist und gerade mit dem 2. Examen durch. Ich würde gerne bei einer GK einsteigen.
Allerdings wollte ich - da ich auf mittelfristige Sicht ins Unternehmen will - noch einen Mba machen. Gerne auch nebenberuflich (in Teilzeit). Da ich gute Englischkenntnisse habe, sollte es ein deutsches Programm sein.
Weiß jemand, wie GKs so etwas mitfinanzieren oder danach einen Bonus zahlen? Hat jemand Erfahrung, was der MBA einem Juristen bei Jobs bringt, auf die sich nicht nur Juristen bewerben?
ich bin promovierter Volljurist und gerade mit dem 2. Examen durch. Ich würde gerne bei einer GK einsteigen.
Allerdings wollte ich - da ich auf mittelfristige Sicht ins Unternehmen will - noch einen Mba machen. Gerne auch nebenberuflich (in Teilzeit). Da ich gute Englischkenntnisse habe, sollte es ein deutsches Programm sein.
Weiß jemand, wie GKs so etwas mitfinanzieren oder danach einen Bonus zahlen? Hat jemand Erfahrung, was der MBA einem Juristen bei Jobs bringt, auf die sich nicht nur Juristen bewerben?
17.05.2020, 19:11
Nach meinem Kenntnisstand gibt es institutionalisierte MBAs bei Linklaters und Hengeler.
Linklaters hat ein Zuschussmodell, Hengeler eine "HM-Akademie" in Zusammenarbeit mit St. Gallen.
Willkie soll wohl mit INSEAD eine Kooperation haben.
Ein höheres Gehalt ist zumindest nicht marktbekannt. Das mag aber auch an der eher geringen Zahl von MBA-Absolventen liegen.
Alle mir bekannten Modelle setzen aber eine gewisse Seniorität voraus. Das ist aber insofern unschädlich, als dass die renommierten MBA-Anbieter (St. Gallen, WHU bspw) ohnehin eine gewisse Berufserfahrung voraussetzen.
Vom ersten Tag des Anwaltsdarseins einen MBA in Teilzeit zu absolvieren, halte ich aber für keine gute Idee. Zum einen sollte man sich erstmal um die juristischen Kenntnisse des eigenen Bereichs kümmern und in fachlicher Hinsicht "freischwimmen". Erst danach geht es um das betriebswirtschaftliche Tiefenverständnis. Mit mehr juristischer Erfahrung kannst du die Lehrinhalte wohl auch besser einordnen.
Neben dem fachlichen Argument sollte man bedenken, dass ein MBA häufig eine Weggabelung auf dem Karriereweg darstellt. Nicht wenige Teilnehmer wechseln unmittelbar danach den Job. Das kann man auch an den Gehaltssteigerungsindizes der jeweiligen Werbebroschüren sehen.
Insofern ist der MBA für deinen Weg in ein Unternehmen sicherlich ein möglicher Weg - etwa um jenseits der Kanzlei ein berufliches Netzwerk zu knüpfen.
Mit erster Berufserfahrung lohnt sich das deutlich mehr. Dann kannst du über einen längeren Zeitraum deinen Wechsel in ein Unternehmen vorbereiten.
Was ein MBA dir im Unternehmen bringt, weiß ich nicht. Wo genau willst du denn hin? Erstmal Corporate/M&A in der GK und dann in ein großes Unternehmen oder lieber eine "Fachkarriere" im (bspw) Patentrecht?
Linklaters hat ein Zuschussmodell, Hengeler eine "HM-Akademie" in Zusammenarbeit mit St. Gallen.
Willkie soll wohl mit INSEAD eine Kooperation haben.
Ein höheres Gehalt ist zumindest nicht marktbekannt. Das mag aber auch an der eher geringen Zahl von MBA-Absolventen liegen.
Alle mir bekannten Modelle setzen aber eine gewisse Seniorität voraus. Das ist aber insofern unschädlich, als dass die renommierten MBA-Anbieter (St. Gallen, WHU bspw) ohnehin eine gewisse Berufserfahrung voraussetzen.
Vom ersten Tag des Anwaltsdarseins einen MBA in Teilzeit zu absolvieren, halte ich aber für keine gute Idee. Zum einen sollte man sich erstmal um die juristischen Kenntnisse des eigenen Bereichs kümmern und in fachlicher Hinsicht "freischwimmen". Erst danach geht es um das betriebswirtschaftliche Tiefenverständnis. Mit mehr juristischer Erfahrung kannst du die Lehrinhalte wohl auch besser einordnen.
Neben dem fachlichen Argument sollte man bedenken, dass ein MBA häufig eine Weggabelung auf dem Karriereweg darstellt. Nicht wenige Teilnehmer wechseln unmittelbar danach den Job. Das kann man auch an den Gehaltssteigerungsindizes der jeweiligen Werbebroschüren sehen.
Insofern ist der MBA für deinen Weg in ein Unternehmen sicherlich ein möglicher Weg - etwa um jenseits der Kanzlei ein berufliches Netzwerk zu knüpfen.
Mit erster Berufserfahrung lohnt sich das deutlich mehr. Dann kannst du über einen längeren Zeitraum deinen Wechsel in ein Unternehmen vorbereiten.
Was ein MBA dir im Unternehmen bringt, weiß ich nicht. Wo genau willst du denn hin? Erstmal Corporate/M&A in der GK und dann in ein großes Unternehmen oder lieber eine "Fachkarriere" im (bspw) Patentrecht?
17.05.2020, 20:45
Ich würde später gerne in die Geschäftsführung. Vielleicht im medizinischen Bereich. Will in den Healthcare-Bereich. Das Problem ist, dass die Kooperation von HM nicht mit einem vollständigen MBA endet.
Später kann ich den (wenn überhaupt) nur als Fernstudium beenden.
Später kann ich den (wenn überhaupt) nur als Fernstudium beenden.
18.05.2020, 01:25
Wenn du ohnehin keine juristische Karriere einschlagen möchtest, bin ich mir nicht sicher, ob der Start in einer Großkanzlei für dich sinnvoll ist. Für deinen angestrebten Karriereweg bieten sich doch Strategieberatungen (etwa McKinsey) viel eher an.
Dabei ist auch egal, ob du zu Linklaters gehst und einen vollwertigen MBA absolvierst oder "nur" das halbe Programm bei Hengeler machst. Am Ende des Ausbildungswegs bist du idealerweise ein guter Wirtschaftsanwalt mit internationaler Erfahrung und umfangreicher Branchenerfahrung. Ich halte es mit der Vita aber dennoch für schwierig, in eine Geschäftsführungsposition zu gelangen. Immerhin hast du in der GK einen völlig anderen Blickwinkel. Der GK-Weg bietet sich eher für den Weg zum General Counsel an.
Dabei ist auch egal, ob du zu Linklaters gehst und einen vollwertigen MBA absolvierst oder "nur" das halbe Programm bei Hengeler machst. Am Ende des Ausbildungswegs bist du idealerweise ein guter Wirtschaftsanwalt mit internationaler Erfahrung und umfangreicher Branchenerfahrung. Ich halte es mit der Vita aber dennoch für schwierig, in eine Geschäftsführungsposition zu gelangen. Immerhin hast du in der GK einen völlig anderen Blickwinkel. Der GK-Weg bietet sich eher für den Weg zum General Counsel an.