04.09.2020, 13:54
(04.09.2020, 10:41)Gast schrieb: definier mal Wissenschaft. Wer so hochtrabende Worte benutzt kann das sicher näher begründen? Wieso ist eine Diss unwissenschaftlicher, wenn man sie nebenberuflich macht?
Wenn man zwei identische Dissertationen hat und eine wurden nebenberuflich geschrieben, die andere hauptberuflich, dann ist letztere also wissenschaftlicher?
Mir ging es nicht (unmittelbar) um "Wissenschaft", sondern "wissenschaftlichen Nachwuchs" und "wissenschaftliche Arbeit". Juristische Wissenschaft wird an Universitäten (und MPIs) betrieben. Eine nebenberufliche Promotion ist wohl kaum auf eine universitäre Karriere ausgerichtet, insofern ist zumindest "wissenschaftlicher Nachwuchs" ziemlich weit hergeholt.
04.09.2020, 16:46
Eigentlich kann die Wissenschaft (Definition mal außen vor gelassen) doch dankbar für jeden Beitrag sein, sei es eine Darstellung von bisher nicht durchdachten Systemzusammenhängen, sei es ein neuer Lösungsansatz für ein Problem, sei es eine rechtspolitische Arbeit, die neue Diskussionen anregen will.
Ich finde es schade, dass die Unis Leuten den Weg zu „vertiefteren“ wissenschaftlichen Beiträgen verwehren, nur weil sie in eher unwissenschaftlichen Prüfungen (Stichwort: Subsumtionsautomat) nicht hinreichend (voll)befriedigend abschneiden. In der Regel sind Promotionsthemen ja auch weit weg von Zusammenhängen mit dem Pflichtfachstoff. Auch mit einem ausreichend können sich Spezialisten entwickeln (Fachanwalt; LL.M - Leute o.ä.). Warum sollen die Leute nicht auch einen wissenschaftlichen Beitrag über Aufsätze und Lehrbücher/Monografien hinaus leisten dürfen? Oder anders: warum sollen sie nicht für die gleiche Arbeit/dem gleichen Aufwand mit einem Doktortitel belohnt werden?
(Ich tippe mal, dass das historisch bedingt ist, aber das ist nur eine Vermutung)
Schon mal gut, dass einige Unis den Dispens für befriedigende Examina ermöglichen!
Ich finde es schade, dass die Unis Leuten den Weg zu „vertiefteren“ wissenschaftlichen Beiträgen verwehren, nur weil sie in eher unwissenschaftlichen Prüfungen (Stichwort: Subsumtionsautomat) nicht hinreichend (voll)befriedigend abschneiden. In der Regel sind Promotionsthemen ja auch weit weg von Zusammenhängen mit dem Pflichtfachstoff. Auch mit einem ausreichend können sich Spezialisten entwickeln (Fachanwalt; LL.M - Leute o.ä.). Warum sollen die Leute nicht auch einen wissenschaftlichen Beitrag über Aufsätze und Lehrbücher/Monografien hinaus leisten dürfen? Oder anders: warum sollen sie nicht für die gleiche Arbeit/dem gleichen Aufwand mit einem Doktortitel belohnt werden?
(Ich tippe mal, dass das historisch bedingt ist, aber das ist nur eine Vermutung)
Schon mal gut, dass einige Unis den Dispens für befriedigende Examina ermöglichen!
04.09.2020, 17:40
(04.09.2020, 16:46)WissMit schrieb: Eigentlich kann die Wissenschaft (Definition mal außen vor gelassen) doch dankbar für jeden Beitrag sein, sei es eine Darstellung von bisher nicht durchdachten Systemzusammenhängen, sei es ein neuer Lösungsansatz für ein Problem, sei es eine rechtspolitische Arbeit, die neue Diskussionen anregen will.
Ich finde es schade, dass die Unis Leuten den Weg zu „vertiefteren“ wissenschaftlichen Beiträgen verwehren, nur weil sie in eher unwissenschaftlichen Prüfungen (Stichwort: Subsumtionsautomat) nicht hinreichend (voll)befriedigend abschneiden. In der Regel sind Promotionsthemen ja auch weit weg von Zusammenhängen mit dem Pflichtfachstoff. Auch mit einem ausreichend können sich Spezialisten entwickeln (Fachanwalt; LL.M - Leute o.ä.). Warum sollen die Leute nicht auch einen wissenschaftlichen Beitrag über Aufsätze und Lehrbücher/Monografien hinaus leisten dürfen? Oder anders: warum sollen sie nicht für die gleiche Arbeit/dem gleichen Aufwand mit einem Doktortitel belohnt werden?
(Ich tippe mal, dass das historisch bedingt ist, aber das ist nur eine Vermutung)
Schon mal gut, dass einige Unis den Dispens für befriedigende Examina ermöglichen!
Ein wesentlicher Grund ist, dass so eine Promotionsbetreuung, wenn sie vernünftig durchgeführt wird, Zeit kostet. Also sortiert man anhand irgendwelcher hard facts vor. Das ist dann halt die Note. So ist es auch in anderen Disziplinen
04.09.2020, 18:11
(04.09.2020, 17:40)Gast schrieb:Ja, aber gerade da ist doch die Möglichkeit der Abweichung von Notenvorgaben sinnvoll. Wenn der/die Betreuer*in der Meinung ist, die Betreuung der Promotion übernehmen zu wollen und zu können, muss man da doch kein hartes Ausschlusskriterium mehr haben. Die Lehrstuhlinhaber*innen können doch am besten einschätzen, wem sie die Promotion zutrauen.(04.09.2020, 16:46)WissMit schrieb: Eigentlich kann die Wissenschaft (Definition mal außen vor gelassen) doch dankbar für jeden Beitrag sein, sei es eine Darstellung von bisher nicht durchdachten Systemzusammenhängen, sei es ein neuer Lösungsansatz für ein Problem, sei es eine rechtspolitische Arbeit, die neue Diskussionen anregen will.
Ich finde es schade, dass die Unis Leuten den Weg zu „vertiefteren“ wissenschaftlichen Beiträgen verwehren, nur weil sie in eher unwissenschaftlichen Prüfungen (Stichwort: Subsumtionsautomat) nicht hinreichend (voll)befriedigend abschneiden. In der Regel sind Promotionsthemen ja auch weit weg von Zusammenhängen mit dem Pflichtfachstoff. Auch mit einem ausreichend können sich Spezialisten entwickeln (Fachanwalt; LL.M - Leute o.ä.). Warum sollen die Leute nicht auch einen wissenschaftlichen Beitrag über Aufsätze und Lehrbücher/Monografien hinaus leisten dürfen? Oder anders: warum sollen sie nicht für die gleiche Arbeit/dem gleichen Aufwand mit einem Doktortitel belohnt werden?
(Ich tippe mal, dass das historisch bedingt ist, aber das ist nur eine Vermutung)
Schon mal gut, dass einige Unis den Dispens für befriedigende Examina ermöglichen!
Ein wesentlicher Grund ist, dass so eine Promotionsbetreuung, wenn sie vernünftig durchgeführt wird, Zeit kostet. Also sortiert man anhand irgendwelcher hard facts vor. Das ist dann halt die Note. So ist es auch in anderen Disziplinen
04.09.2020, 18:46
(04.09.2020, 18:11)Gast schrieb:(04.09.2020, 17:40)Gast schrieb:Ja, aber gerade da ist doch die Möglichkeit der Abweichung von Notenvorgaben sinnvoll. Wenn der/die Betreuer*in der Meinung ist, die Betreuung der Promotion übernehmen zu wollen und zu können, muss man da doch kein hartes Ausschlusskriterium mehr haben. Die Lehrstuhlinhaber*innen können doch am besten einschätzen, wem sie die Promotion zutrauen.(04.09.2020, 16:46)WissMit schrieb: Eigentlich kann die Wissenschaft (Definition mal außen vor gelassen) doch dankbar für jeden Beitrag sein, sei es eine Darstellung von bisher nicht durchdachten Systemzusammenhängen, sei es ein neuer Lösungsansatz für ein Problem, sei es eine rechtspolitische Arbeit, die neue Diskussionen anregen will.
Ich finde es schade, dass die Unis Leuten den Weg zu „vertiefteren“ wissenschaftlichen Beiträgen verwehren, nur weil sie in eher unwissenschaftlichen Prüfungen (Stichwort: Subsumtionsautomat) nicht hinreichend (voll)befriedigend abschneiden. In der Regel sind Promotionsthemen ja auch weit weg von Zusammenhängen mit dem Pflichtfachstoff. Auch mit einem ausreichend können sich Spezialisten entwickeln (Fachanwalt; LL.M - Leute o.ä.). Warum sollen die Leute nicht auch einen wissenschaftlichen Beitrag über Aufsätze und Lehrbücher/Monografien hinaus leisten dürfen? Oder anders: warum sollen sie nicht für die gleiche Arbeit/dem gleichen Aufwand mit einem Doktortitel belohnt werden?
(Ich tippe mal, dass das historisch bedingt ist, aber das ist nur eine Vermutung)
Schon mal gut, dass einige Unis den Dispens für befriedigende Examina ermöglichen!
Ein wesentlicher Grund ist, dass so eine Promotionsbetreuung, wenn sie vernünftig durchgeführt wird, Zeit kostet. Also sortiert man anhand irgendwelcher hard facts vor. Das ist dann halt die Note. So ist es auch in anderen Disziplinen
Sehe es ähnlich wie WissMit. Es gibt genug Absolventen, die ein VB+ haben und einfach aus Karrieregründen eine Diss haben wollen. Mein Doktorvater hat mir zB erzählt, dass da immer wieder jmd. zum Erstgespräch kommt und direkt ein Thema verlangt und das am liebsten in 6 Monaten weghauen möchte. Sie/Er habe ja ein VB/Gut/Sehr Gut. Genau so Leute kenne ich auch, die das so „erfolgreich“ gemacht haben. Mehrwert mal dahingestellt.
Daher ist es schade, wenn Leute mit einem soliden Examen an vielen Unis kaum Chancen zum Promovieren haben, obwohl sie ehrliches Interesse an einem Thema aufweisen und/oder ein Problem lösen möchten durch lange Denkarbeit.
Das Wichtigste für eine gute Diss ist ehrliches Interesse am Thema. Daher finde ich es besser, die Leute würden mit einem eigenen Thema und kurzem Expose als mit ihrer Note ankommen. Da hätte man auch ein mMn handfestes Kriterium. So hat es mein Doktorvater auch favorisiert. Rechtsmethodische Vorgehensweisen wie Ökonomische Analyse des Rechts etc. muss man sich dann regelmäßig eh (nochmal vertieft) anlesen.
04.09.2020, 19:14
(04.09.2020, 18:11)Gast schrieb:(04.09.2020, 17:40)Gast schrieb:Ja, aber gerade da ist doch die Möglichkeit der Abweichung von Notenvorgaben sinnvoll. Wenn der/die Betreuer*in der Meinung ist, die Betreuung der Promotion übernehmen zu wollen und zu können, muss man da doch kein hartes Ausschlusskriterium mehr haben. Die Lehrstuhlinhaber*innen können doch am besten einschätzen, wem sie die Promotion zutrauen.(04.09.2020, 16:46)WissMit schrieb: Eigentlich kann die Wissenschaft (Definition mal außen vor gelassen) doch dankbar für jeden Beitrag sein, sei es eine Darstellung von bisher nicht durchdachten Systemzusammenhängen, sei es ein neuer Lösungsansatz für ein Problem, sei es eine rechtspolitische Arbeit, die neue Diskussionen anregen will.
Ich finde es schade, dass die Unis Leuten den Weg zu „vertiefteren“ wissenschaftlichen Beiträgen verwehren, nur weil sie in eher unwissenschaftlichen Prüfungen (Stichwort: Subsumtionsautomat) nicht hinreichend (voll)befriedigend abschneiden. In der Regel sind Promotionsthemen ja auch weit weg von Zusammenhängen mit dem Pflichtfachstoff. Auch mit einem ausreichend können sich Spezialisten entwickeln (Fachanwalt; LL.M - Leute o.ä.). Warum sollen die Leute nicht auch einen wissenschaftlichen Beitrag über Aufsätze und Lehrbücher/Monografien hinaus leisten dürfen? Oder anders: warum sollen sie nicht für die gleiche Arbeit/dem gleichen Aufwand mit einem Doktortitel belohnt werden?
(Ich tippe mal, dass das historisch bedingt ist, aber das ist nur eine Vermutung)
Schon mal gut, dass einige Unis den Dispens für befriedigende Examina ermöglichen!
Ein wesentlicher Grund ist, dass so eine Promotionsbetreuung, wenn sie vernünftig durchgeführt wird, Zeit kostet. Also sortiert man anhand irgendwelcher hard facts vor. Das ist dann halt die Note. So ist es auch in anderen Disziplinen
Und dafür gibt es ja den Dispens