10.06.2025, 21:40
Weiß jemand, wie viel man pro korrigierter Klausur von Kaiser, AS etc erhält?
11.06.2025, 14:41
AS 10 €: rechtfertigt den Aufwand in keiner Weise. Wenn ich überlege, wie meine Klausuren vor 10 Jahren korrigiert wurden (Haken, Fragezeichen, seitenweise gar kein Kommentar) und nun von AS erwartet wird, dass man mehrere Kommentare pro Seite anbringt, auf die Sprache eingeht und dann noch ein individuelles Votum von 1-1,5 Seiten schreiben soll, dann ist die Vergütung Hohn. Zusätzlich die "Bürotätigkeit" mit Runterladen der Klausuren, Hochladen der Klausuren samt Voten, Buchhaltung und Steuerabführen. Also entweder 10 Stück in der Stunde hinrotzen, was keinem was bringt und AS dann noch die Qualität bemängelt (sogar verständlicherweise) oder für 1/3 des Mindestlohns pro Stunde sich den Aufwand antun.
11.06.2025, 14:52
Das einzig sinnvolle ist m.E. Klausuren an Unis oder für die LJPAs zu korrigieren, sodass die bis 3000 EUR/Jahr steuerfrei sind nach § 3 Nr. 26 EStG. Die Stundensätze sind zwar in den meisten Fällen dennoch überschaubar, da es aber immerhin brutto = netto ist, macht es m.E. etwas besser, insbesondere als Zuverdienst. Es erfordert wohl dennoch eine gewisse Motivation zur Tätigkeit selbst oder einem Mehrwert, den es generieren soll.
13.06.2025, 11:15
Ich war lange selbst an der Bucerius Law School Klausurkorrektor.
Dies betraf deren regulären Examensklausurenkurs, nicht die Videokorrektur.
Abwicklung komplett online, Bezahlung in 2022 bei EUR 19,00 pro Klausur.
Ebenfalls als Übungsleiterpauschale (?) bis EUR 3.000,00 steuerfrei.
Die Stellen müssten pro Trimester neu ausgeschrieben werden. Einfach bewerben :)
Dies betraf deren regulären Examensklausurenkurs, nicht die Videokorrektur.
Abwicklung komplett online, Bezahlung in 2022 bei EUR 19,00 pro Klausur.
Ebenfalls als Übungsleiterpauschale (?) bis EUR 3.000,00 steuerfrei.
Die Stellen müssten pro Trimester neu ausgeschrieben werden. Einfach bewerben :)
13.06.2025, 11:49
Ich war auch lange an der Uni als Korrekturassistent tätig neben dem Ref, und die Klausuren bis einschließlich große Übungen sind nicht derart anspruchsvoll zu korrigieren, dass man mit der Zeit nicht hinkommen würde. Da sind Hausarbeiten schon komplexer, gerade weil der Wiederholungseffekt nicht derart ausgeprägt ist. Es kommt aber natürlich drauf an, wieviel Mühe man sich gibt, und da gibt es zwischen den Korrektoren eine große Bandbreite. Schlechte Noten müssen eher gut begründet werden, Remonstrationen sind zeitaufwändig. Bei den Anforderungen der Repetitorien an die Tiefe der Korrektur im Vergleich zur Vergütung habe ich damals die Rechnung gemacht und bin dann bei der Uni geblieben.
13.06.2025, 12:19
Klausurenkorrekturen kann ich auch nur an den Universitäten empfehlen. Vor allem bei den Examensklausurenkursen ist da Vergütung pro Klausur mitunter echt vernünftig (an meiner Uni sind es glaube ich knapp 17,- € pro Klausur, die man, wie mein Vorredner schon schrieb, per Übungsleiterpauschale auch steuerfrei einstreichen kann).
Ich würde nur aus eigener leidvoller Erfahrung sehr dafür plädieren, dass man so einen Job nicht ausschließlich des Geldes wegen macht, sondern zumindest ein Minimum an didaktischen Anspruch an seine Arbeit anlegt. Jeder von uns hat sich in seiner juristischen Ausbildung über schlechte Korrekturen geärgert. Als jemand, der selbst jahrelang Korrekturaufträge vergeben hat muss ich sagen, dass manche Korrekturen von Referendaren mit super Noten und top Stationen schlichtweg eine Frechheit waren. Nicht, weil die es nicht besser konnten, sondern weil absolut null Bereitschaft vorhanden war, den Studierenden ein halbwegs brauchbares Feedback mitzugeben und man lieber in 10 Minuten irgendein Votum hinrotzen wollte, um den Stundenlohn hochzureißen.
Ich würde nur aus eigener leidvoller Erfahrung sehr dafür plädieren, dass man so einen Job nicht ausschließlich des Geldes wegen macht, sondern zumindest ein Minimum an didaktischen Anspruch an seine Arbeit anlegt. Jeder von uns hat sich in seiner juristischen Ausbildung über schlechte Korrekturen geärgert. Als jemand, der selbst jahrelang Korrekturaufträge vergeben hat muss ich sagen, dass manche Korrekturen von Referendaren mit super Noten und top Stationen schlichtweg eine Frechheit waren. Nicht, weil die es nicht besser konnten, sondern weil absolut null Bereitschaft vorhanden war, den Studierenden ein halbwegs brauchbares Feedback mitzugeben und man lieber in 10 Minuten irgendein Votum hinrotzen wollte, um den Stundenlohn hochzureißen.