02.06.2022, 12:06
(02.06.2022, 11:18)guga schrieb: Dein Trick ist also einfach weniger Umsatz machen…
Klar kann man den Stundensatz erhöhen. Das sind ja die zwei Stellschrauben. Stundensatz oder Stundenanzahl. Beides ist aber irgendwann beschränkt.
Work smart ist das noch immer nicht.
Wo steht weniger Umsatz machen? Ließ noch mal nach... der Trick ist, dass eine Kanzlei zu finden, bei der dein Umsatz zählt, nicht deine billables. Natürlich ist auch die Stellschraube Umsatz beschränkt, ich sage auch gar nicht, dass ich damit jetzt Einkommensmillionär werde. Meine 7,5-8k netto genügen mir derzeit dafür, dass ich in der Regel um 19/19:30 Feierabend mache und volle Freiheit beim Home Office habe.
Mir ging es darum, dass ein positiver Bericht hier sofort wieder angegriffen wurde mit "du arbeitest doch bis Nachts, du hast keine Freunde, ihr habt keine Hobbys". Wer natürlich mit dieser Einstellung durchs Leben läuft, wird schwer einen guten Job für sich finden.
02.06.2022, 12:51
Das Jurastudium kann auch toll sein. Gerade, wenn man wie du von Anfang an motiviert ist und lernen nicht scheut (anders als ich, der eigentlich nur chillen, feiern und saufen wollte und Arbeit verabscheut hat), hast du beste Karten. Das Examen wird hart, ja, aber es ist definitiv machbar. Die um Wiederholungsschreiber bereinigte Durchfallquote im 1. Examen liegt regelmäßig "nur" bei 5%. Das sind in der Regel nicht die motivierten Top-Abiturienten, die von Anfang an intelligent gelernt haben (ich empfehle insbesondere Anki zur regelmäßigen Wiederholung und das regelmäßige Arbeiten mit Fällen von Anfang an).
Die wirkliche Hürde im Jurastudium ist eine psychologische: Je näher das Examen kommt, destso verrückter machen sich alle, schieben Panik, vereinsamen in der anstrengenden Examensvorbereitung, schieben das Examen immer weiter auf, etc. pp. Generell ist das juristische Umfeld (zumindest im Studium) dazu nicht unbedingt durch Kollegialität geprägt. Wenn das keine Faktoren sind, die dich abschrecken, dann würde ich es an deiner Stelle probieren. Wenn Du nach ein paar Jahren merkst, dass es nichts für dich ist, kannst du dich ja immer noch umorientieren.
Bezüglich des wissenschaftlichen Arbeitens kann man noch erwähnen, dass heutzutage auch viele Professoren Leute (zumindest extern) promovieren lassen, die unter den magischen neun Punkten gelandet sind. Inbesondere, wenn du eine gute Schwerpunktarbeit geschrieben hast (die einzige wirkliche wissenschaftliche Arbeit im Studium). Und auch später als Anwalt ist es gut möglich und weit verbreitet, wissenschaftliche Fachartikel zu verfassen.
Ach und was ich noch bedenkenswert finde und mich vielleicht von einem Jurastudium abgehalten hätte, wenn ich es vorher gewusst hätte: Juristen arbeiten überdurchschnittlich viel. Eine 35-38h Vollzeitwoche wie in vielen Unternehmen ist nur für wenige Juristen drin. Gerade Anwälte arbeiten oft eher 45-65 h/Woche (über 50 aber wohl hauptsächlich in der GK). Teilzeit ist außerhalb des öffentlichen Dienstes schwierig, und innerhalb auch, wenn man Karriere machen will. Wenn dich das als langfristige Perspektive nicht stört, dann bist du bei uns Juristen richtig.
Die wirkliche Hürde im Jurastudium ist eine psychologische: Je näher das Examen kommt, destso verrückter machen sich alle, schieben Panik, vereinsamen in der anstrengenden Examensvorbereitung, schieben das Examen immer weiter auf, etc. pp. Generell ist das juristische Umfeld (zumindest im Studium) dazu nicht unbedingt durch Kollegialität geprägt. Wenn das keine Faktoren sind, die dich abschrecken, dann würde ich es an deiner Stelle probieren. Wenn Du nach ein paar Jahren merkst, dass es nichts für dich ist, kannst du dich ja immer noch umorientieren.
Bezüglich des wissenschaftlichen Arbeitens kann man noch erwähnen, dass heutzutage auch viele Professoren Leute (zumindest extern) promovieren lassen, die unter den magischen neun Punkten gelandet sind. Inbesondere, wenn du eine gute Schwerpunktarbeit geschrieben hast (die einzige wirkliche wissenschaftliche Arbeit im Studium). Und auch später als Anwalt ist es gut möglich und weit verbreitet, wissenschaftliche Fachartikel zu verfassen.
Ach und was ich noch bedenkenswert finde und mich vielleicht von einem Jurastudium abgehalten hätte, wenn ich es vorher gewusst hätte: Juristen arbeiten überdurchschnittlich viel. Eine 35-38h Vollzeitwoche wie in vielen Unternehmen ist nur für wenige Juristen drin. Gerade Anwälte arbeiten oft eher 45-65 h/Woche (über 50 aber wohl hauptsächlich in der GK). Teilzeit ist außerhalb des öffentlichen Dienstes schwierig, und innerhalb auch, wenn man Karriere machen will. Wenn dich das als langfristige Perspektive nicht stört, dann bist du bei uns Juristen richtig.
02.06.2022, 13:42
Mach Jura. In keinem anderen Bereich bekommt man eine so intellektuell bereichernde Ausbildung gepaart mit Gehältern die nach oben kaum begrenzt sind. Außerdem werden Juristen von jeder Altersgruppe und Bevölkerungsschicht hoch angesehen.
Schau mal, wer in diesem Land die Macht in den Händen hält. Sämtliche Spitzenpolitiker und ein Haufen jetziger und damaliger Minister, Aufsichtsräte, Kanzler haben Jura studiert.
Schau mal, wer in diesem Land die Macht in den Händen hält. Sämtliche Spitzenpolitiker und ein Haufen jetziger und damaliger Minister, Aufsichtsräte, Kanzler haben Jura studiert.
02.06.2022, 14:05
Lass dich von den Beiträgen hier im Forum nicht runterziehen und probiere auf jeden Fall aus, wofür du eine Leidenschaft hast!
Ja das Jurastudium ist hart und lang, aber auch unglaublich abwechslungsreich und die beruflichen Möglichkeiten mit einem 2. Staatsexamen unglaublich vielfältig.
Ja, Juristen sind notenfixiert. Ja, das Studium dauert lange. Ja, man muss Stunden um Stunden in der Bib verbringen und hat weniger Freizeit als Studenten (mancher) anderen Fächer. Dessen muss man sich einfach bewusst sein. Kann man eh nichts dran ändern, Punkt.
Ich habe trotzdem mein Studentenleben die ersten 5 oder 6 Semester in vollen Zügen genossen.
Immer mit der Voraussicht, dass ich mich ab der Examensvorbereitung ein Jahr Vollgas aufs Lernen konzentriere. Hat geklappt
Meine Tipps:
- such dir auch Freunde die etwas anderes als Jura machen (ansonsten Gefahr der Jura-Bubble)
- suche dir früh einen juristischen Nebenjob (Lehrstuhl oder Kanzlei), nicht wegen des Geldes, sondern vor allem wegen der Tipps, die dir erfahrenere Juristen geben können (insbesondere wenn du aus keiner Akademiker/Juristen-Familie stammst)
- probiere im Studium und Ref alles mögliche aus
- engagiere dich in irgendeiner Weise neben dem Studium (Law Clinics, Legal Tech Zeugs, etc.; bringt unglaublich viel für den Lebenslauf)
- genieße dein Studium, vor allem die Zeit bis zur Examensvorbereitung, in vollen Zügen ;)
- Arbeitsgemeinschafen/Tutorien sind tausend Mal wichtiger als Vorlesungen; man muss die PS auf die Straße bringen können
Ja das Jurastudium ist hart und lang, aber auch unglaublich abwechslungsreich und die beruflichen Möglichkeiten mit einem 2. Staatsexamen unglaublich vielfältig.
Ja, Juristen sind notenfixiert. Ja, das Studium dauert lange. Ja, man muss Stunden um Stunden in der Bib verbringen und hat weniger Freizeit als Studenten (mancher) anderen Fächer. Dessen muss man sich einfach bewusst sein. Kann man eh nichts dran ändern, Punkt.
Ich habe trotzdem mein Studentenleben die ersten 5 oder 6 Semester in vollen Zügen genossen.
Immer mit der Voraussicht, dass ich mich ab der Examensvorbereitung ein Jahr Vollgas aufs Lernen konzentriere. Hat geklappt

Meine Tipps:
- such dir auch Freunde die etwas anderes als Jura machen (ansonsten Gefahr der Jura-Bubble)
- suche dir früh einen juristischen Nebenjob (Lehrstuhl oder Kanzlei), nicht wegen des Geldes, sondern vor allem wegen der Tipps, die dir erfahrenere Juristen geben können (insbesondere wenn du aus keiner Akademiker/Juristen-Familie stammst)
- probiere im Studium und Ref alles mögliche aus
- engagiere dich in irgendeiner Weise neben dem Studium (Law Clinics, Legal Tech Zeugs, etc.; bringt unglaublich viel für den Lebenslauf)
- genieße dein Studium, vor allem die Zeit bis zur Examensvorbereitung, in vollen Zügen ;)
- Arbeitsgemeinschafen/Tutorien sind tausend Mal wichtiger als Vorlesungen; man muss die PS auf die Straße bringen können
02.06.2022, 15:01
Und passend aus dem anderen Thread: https://www.youtube.com/watch?v=0vqAwvpt5_k
02.06.2022, 21:02
Wenn's dich interessiert machst du es einfach. Viel zu verlieren hast du nicht.
So was sollte man nicht übermäßig zerdenken.
Studienfachwahl ist schon wichtig. Am Ende wird man in einer Matrix aus Neigung/Jobaussichten/Schwierigkeit entscheide. Und jeder Punkt ist nur bis zu einem geringen Grad von dir oder anderen für dich bewertbar. Sich mehr Gedanken mache und mehr Meinungen einholen bringt nichts. Das denkt man dann nur.
Davon ausgenommen ist natürlich meine Meinung, die einzig hilfreiche hier /s
So was sollte man nicht übermäßig zerdenken.
Studienfachwahl ist schon wichtig. Am Ende wird man in einer Matrix aus Neigung/Jobaussichten/Schwierigkeit entscheide. Und jeder Punkt ist nur bis zu einem geringen Grad von dir oder anderen für dich bewertbar. Sich mehr Gedanken mache und mehr Meinungen einholen bringt nichts. Das denkt man dann nur.
Davon ausgenommen ist natürlich meine Meinung, die einzig hilfreiche hier /s