14.09.2024, 13:19
Habe im 1. Examen es mit dem Schwerpunkt auf nur 6,5 Punkte geschafft. Im 2. Examen habe ich mich dann auf ein unteres VB verbessern können. Insgesamt habe ich nun 15,6 Punkte in Summe aus beiden Examina. Meine Stationen habe ich bei einem Einzelanwalt gemacht.
Ich spiele derzeit mit dem Gedanken in einer GK/Boutique anzufangen, bin mir aber wegen der Note im 1. Examen unsicher, ob mir überhaupt Türen offen stehen. Wichtig ist mir in erster Linie der Verdienst (je höher, desto besser) bei möglichst humanen Arbeitszeiten. Rechtsgebiet wäre mir vorerst egal.
Kommen denn mit meinem Profil überhaupt GKs und Boutiquen in Frage und wie realistisch sind meine Anforderung?
Ich spiele derzeit mit dem Gedanken in einer GK/Boutique anzufangen, bin mir aber wegen der Note im 1. Examen unsicher, ob mir überhaupt Türen offen stehen. Wichtig ist mir in erster Linie der Verdienst (je höher, desto besser) bei möglichst humanen Arbeitszeiten. Rechtsgebiet wäre mir vorerst egal.
Kommen denn mit meinem Profil überhaupt GKs und Boutiquen in Frage und wie realistisch sind meine Anforderung?
14.09.2024, 15:39
(14.09.2024, 13:19)23rn schrieb: Habe im 1. Examen es mit dem Schwerpunkt auf nur 6,5 Punkte geschafft. Im 2. Examen habe ich mich dann auf ein unteres VB verbessern können. Insgesamt habe ich nun 15,6 Punkte in Summe aus beiden Examina. Meine Stationen habe ich bei einem Einzelanwalt gemacht.
Ich spiele derzeit mit dem Gedanken in einer GK/Boutique anzufangen, bin mir aber wegen der Note im 1. Examen unsicher, ob mir überhaupt Türen offen stehen. Wichtig ist mir in erster Linie der Verdienst (je höher, desto besser) bei möglichst humanen Arbeitszeiten. Rechtsgebiet wäre mir vorerst egal.
Kommen denn mit meinem Profil überhaupt GKs und Boutiquen in Frage und wie realistisch sind meine Anforderung?
Posts dieser Art gab es schon viele. Die Antwort lautet immer: Versuch es einfach. In Frankfurt sollte es im M&A auf jeden Fall klappen, aber ich meine, dass du dich von der Vorstellung eines möglichst hohen Verdiensts bei humanen Arbeitszeiten verabschieden solltest.
14.09.2024, 17:05
Chancen sind besser als mit knappen VB im 1. und knappen B im 2. Auch besser als 2x befr.

Beste Grüße!


Beste Grüße!
15.09.2024, 00:06
Welches Rechtsgebiet interessiert dich denn?
Wenn da eine klare Linie im Lebenslauf ist, dann kannst du mit 15 Punkten fast in jeder Boutiquekanzlei unterkommen.
Die suchen fast überall eher Leute, die schon lange Interesse an dem Rechtsgebiet haben und solide Juristen sind. (Und das ist man mit 15 Punkten in beiden Examina auch).
Der Rest ist dann Überzeugung und Brennen für die Kanzlei, den Job, dann springt der Funken auch im Vorstellungsgespräch rüber.
Schau dir die Kanzleien, bei denen du dich bewerben möchtest genau an, warum willst du genau dahin, was gefällt dir da?
Wenn du dich dann bei der Kanzlei bewirbst auf die du am meisten Lust hast und dir die Woche davor immer genau vorstellst, warum du dahin willst und wie es dort sein wird, dann freuen die sich auf dich.
Achte auf das Geld (nicht unter 70K), aber mache es nicht von 10 oder 20 K im ersten Jahr abhängig. Wenn du gut bist, dann kannst du über Jahre auch einiges aufholen und bist nach drei Jahren auch bei 100K und hast dabei bestenfalls noch Spaß am Job und deiner Kanzlei.
Wenn da eine klare Linie im Lebenslauf ist, dann kannst du mit 15 Punkten fast in jeder Boutiquekanzlei unterkommen.
Die suchen fast überall eher Leute, die schon lange Interesse an dem Rechtsgebiet haben und solide Juristen sind. (Und das ist man mit 15 Punkten in beiden Examina auch).
Der Rest ist dann Überzeugung und Brennen für die Kanzlei, den Job, dann springt der Funken auch im Vorstellungsgespräch rüber.
Schau dir die Kanzleien, bei denen du dich bewerben möchtest genau an, warum willst du genau dahin, was gefällt dir da?
Wenn du dich dann bei der Kanzlei bewirbst auf die du am meisten Lust hast und dir die Woche davor immer genau vorstellst, warum du dahin willst und wie es dort sein wird, dann freuen die sich auf dich.
Achte auf das Geld (nicht unter 70K), aber mache es nicht von 10 oder 20 K im ersten Jahr abhängig. Wenn du gut bist, dann kannst du über Jahre auch einiges aufholen und bist nach drei Jahren auch bei 100K und hast dabei bestenfalls noch Spaß am Job und deiner Kanzlei.
15.09.2024, 02:26
(14.09.2024, 13:19)23rn schrieb: Habe im 1. Examen es mit dem Schwerpunkt auf nur 6,5 Punkte geschafft. Im 2. Examen habe ich mich dann auf ein unteres VB verbessern können. Insgesamt habe ich nun 15,6 Punkte in Summe aus beiden Examina. Meine Stationen habe ich bei einem Einzelanwalt gemacht.
Ich spiele derzeit mit dem Gedanken in einer GK/Boutique anzufangen, bin mir aber wegen der Note im 1. Examen unsicher, ob mir überhaupt Türen offen stehen. Wichtig ist mir in erster Linie der Verdienst (je höher, desto besser) bei möglichst humanen Arbeitszeiten. Rechtsgebiet wäre mir vorerst egal.
Kommen denn mit meinem Profil überhaupt GKs und Boutiquen in Frage und wie realistisch sind meine Anforderung?
Aber wenn du das, was du hier geschrieben hast, wirklich so über bringst, dann wirst du wahrscheinlich leider lange suchen müssen.
Egal welches Rechtsgebiet und Hauptsache möglichst viel Geld, das kommt dann leider auch so rüber.
Ohne Zusatzqualifikation, Dr oder ähnliches besteht dann natürlich noch weniger Anlass für den Arbeitgeber, als das für die Homepage zu machen.
Mit der Einstellung und einem Doktor wird man da bestimmt manchmal genommen, um die eigene Homepage aufzuschmücken, aber wenn es von beiden Seiten so ein reines win-win ist, dann werdet ihr beide am Ende kaum happy in 3 Jahren.
Wie soll man da dauerhaft Leistung bringen, wenn man nicht dafür brennt?
15.09.2024, 14:04
(15.09.2024, 02:26)JoshNRW schrieb:Sollte man eigentlich meinen.(14.09.2024, 13:19)23rn schrieb: Habe im 1. Examen es mit dem Schwerpunkt auf nur 6,5 Punkte geschafft. Im 2. Examen habe ich mich dann auf ein unteres VB verbessern können. Insgesamt habe ich nun 15,6 Punkte in Summe aus beiden Examina. Meine Stationen habe ich bei einem Einzelanwalt gemacht.
Ich spiele derzeit mit dem Gedanken in einer GK/Boutique anzufangen, bin mir aber wegen der Note im 1. Examen unsicher, ob mir überhaupt Türen offen stehen. Wichtig ist mir in erster Linie der Verdienst (je höher, desto besser) bei möglichst humanen Arbeitszeiten. Rechtsgebiet wäre mir vorerst egal.
Kommen denn mit meinem Profil überhaupt GKs und Boutiquen in Frage und wie realistisch sind meine Anforderung?
[…] Egal welches Rechtsgebiet und Hauptsache möglichst viel Geld, das kommt dann leider auch so rüber.
[…]
Wie soll man da dauerhaft Leistung bringen, wenn man nicht dafür brennt?
Aber ich habe mal eine Zeit lang als WiMi in eine GK reinschnuppern dürfen und dort überwiegend Leute erlebt, die ihre komplette Energie aus dem Ehrgeiz bezogen haben, möglichst viel Geld zu verdienen, egal wie. Einer sagte mal beim Mittagessen ganz ungeniert, wenn er für sein Gehalt das chinesische Telefonbuch abschreiben müsse, wäre das auch ok.
Man mag es nicht glauben, aber die Gier nach Geld ist für so manchen Motivation genug. Die brennen dann zwar nicht für die Materie, aber für ihren Beruf als notwendiges Vehikel zum Wohlstand.
Die Kollegen auf der Suche nach Sinn sind dann wiederum diejenigen, die sich zb im Maschinenraum der Justiz in kleinen schmucklosen Büros mit der selbstbezahlten Robe für R1, einem besseren Lehrergehalt abrackern…
Wer hat da jetzt die „bessere“ Entscheidung getroffen? Das bleibt wohl Ansichtssache und kann mit der Zeit auch Veränderungen unterliegen. Der Idealismus der ersten Jahre kann jedenfalls mit der Zeit auch schwinden, das bemerke ich leider nicht nur bei dienstälteren Kollegen, v.a. wenn die Justizverwaltung ihn ziemlich unverhohlen ausnutzt.
17.09.2024, 13:37
(15.09.2024, 14:04)Spencer schrieb:(15.09.2024, 02:26)JoshNRW schrieb:Sollte man eigentlich meinen.(14.09.2024, 13:19)23rn schrieb: Habe im 1. Examen es mit dem Schwerpunkt auf nur 6,5 Punkte geschafft. Im 2. Examen habe ich mich dann auf ein unteres VB verbessern können. Insgesamt habe ich nun 15,6 Punkte in Summe aus beiden Examina. Meine Stationen habe ich bei einem Einzelanwalt gemacht.
Ich spiele derzeit mit dem Gedanken in einer GK/Boutique anzufangen, bin mir aber wegen der Note im 1. Examen unsicher, ob mir überhaupt Türen offen stehen. Wichtig ist mir in erster Linie der Verdienst (je höher, desto besser) bei möglichst humanen Arbeitszeiten. Rechtsgebiet wäre mir vorerst egal.
Kommen denn mit meinem Profil überhaupt GKs und Boutiquen in Frage und wie realistisch sind meine Anforderung?
[…] Egal welches Rechtsgebiet und Hauptsache möglichst viel Geld, das kommt dann leider auch so rüber.
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Wie soll man da dauerhaft Leistung bringen, wenn man nicht dafür brennt?
Aber ich habe mal eine Zeit lang als WiMi in eine GK reinschnuppern dürfen und dort überwiegend Leute erlebt, die ihre komplette Energie aus dem Ehrgeiz bezogen haben, möglichst viel Geld zu verdienen, egal wie. Einer sagte mal beim Mittagessen ganz ungeniert, wenn er für sein Gehalt das chinesische Telefonbuch abschreiben müsse, wäre das auch ok.
Man mag es nicht glauben, aber die Gier nach Geld ist für so manchen Motivation genug. Die brennen dann zwar nicht für die Materie, aber für ihren Beruf als notwendiges Vehikel zum Wohlstand.
Die Kollegen auf der Suche nach Sinn sind dann wiederum diejenigen, die sich zb im Maschinenraum der Justiz in kleinen schmucklosen Büros mit der selbstbezahlten Robe für R1, einem besseren Lehrergehalt abrackern…
Wer hat da jetzt die „bessere“ Entscheidung getroffen? Das bleibt wohl Ansichtssache und kann mit der Zeit auch Veränderungen unterliegen. Der Idealismus der ersten Jahre kann jedenfalls mit der Zeit auch schwinden, das bemerke ich leider nicht nur bei dienstälteren Kollegen, v.a. wenn die Justizverwaltung ihn ziemlich unverhohlen ausnutzt.
R1 als "besseres Lehrergehalt" abzutun, finde ich schon gewagt, immerhin ist R1 im Endausbau mehr als A15 und dafür muss man im h.D. immerhin zweimal befördert worden sein und im Schulbereich z.B. Konrektor an einem Gymnasium, also zumeist Führungsfunktionen.
Dass weder die Justiz, noch die Verwaltung mit GK-(Einstiegs-) Gehältern konkurrieren können, steht aber natürlich außer Frage.
17.09.2024, 14:05
(15.09.2024, 14:04)Spencer schrieb:(15.09.2024, 02:26)JoshNRW schrieb:Sollte man eigentlich meinen.(14.09.2024, 13:19)23rn schrieb: Habe im 1. Examen es mit dem Schwerpunkt auf nur 6,5 Punkte geschafft. Im 2. Examen habe ich mich dann auf ein unteres VB verbessern können. Insgesamt habe ich nun 15,6 Punkte in Summe aus beiden Examina. Meine Stationen habe ich bei einem Einzelanwalt gemacht.
Ich spiele derzeit mit dem Gedanken in einer GK/Boutique anzufangen, bin mir aber wegen der Note im 1. Examen unsicher, ob mir überhaupt Türen offen stehen. Wichtig ist mir in erster Linie der Verdienst (je höher, desto besser) bei möglichst humanen Arbeitszeiten. Rechtsgebiet wäre mir vorerst egal.
Kommen denn mit meinem Profil überhaupt GKs und Boutiquen in Frage und wie realistisch sind meine Anforderung?
[…] Egal welches Rechtsgebiet und Hauptsache möglichst viel Geld, das kommt dann leider auch so rüber.
[…]
Wie soll man da dauerhaft Leistung bringen, wenn man nicht dafür brennt?
Aber ich habe mal eine Zeit lang als WiMi in eine GK reinschnuppern dürfen und dort überwiegend Leute erlebt, die ihre komplette Energie aus dem Ehrgeiz bezogen haben, möglichst viel Geld zu verdienen, egal wie. Einer sagte mal beim Mittagessen ganz ungeniert, wenn er für sein Gehalt das chinesische Telefonbuch abschreiben müsse, wäre das auch ok.
Man mag es nicht glauben, aber die Gier nach Geld ist für so manchen Motivation genug. Die brennen dann zwar nicht für die Materie, aber für ihren Beruf als notwendiges Vehikel zum Wohlstand.
Die Kollegen auf der Suche nach Sinn sind dann wiederum diejenigen, die sich zb im Maschinenraum der Justiz in kleinen schmucklosen Büros mit der selbstbezahlten Robe für R1, einem besseren Lehrergehalt abrackern…
Wer hat da jetzt die „bessere“ Entscheidung getroffen? Das bleibt wohl Ansichtssache und kann mit der Zeit auch Veränderungen unterliegen. Der Idealismus der ersten Jahre kann jedenfalls mit der Zeit auch schwinden, das bemerke ich leider nicht nur bei dienstälteren Kollegen, v.a. wenn die Justizverwaltung ihn ziemlich unverhohlen ausnutzt.
Kann ich so nur bestätigen und ein Post, den ich hier pushen möchte.
Es muss jeder selber wissen, was er macht. GK ist dann toll, wenn man ein Gebiet hat, das einem derart Spaß macht, dass lange Arbeitszeiten in der Irrelevanz verschwinden. M.E. trifft das auf die Wenigsten zu. Das Gleiche gilt für Richter, denen Geld nicht derart wichtig ist und dafür weniger arbeiten. Sobald man ein Haus kaufen möchte, will man doch in die höheren R-Stufen. Hacken dabei ist, man kümmert sich um die Probleme von Hinz und Kunz; ob da wirklich ein Sinn dahinter ist - wie gesagt - muss jeder für sich wissen.
Mir hat eine Ausbilderin mal etwas Tolles gesagt und seitdem bin ich hinsichtlich Jura und Jobdruck wesentlich entspannter: Man muss nicht den Lebenssinn oder Selbstverwirklichung im Job suchen. Man kann sich auch privat - anders - verwirklichen.
Vielleicht hilft das dem einen oder anderen. Wir werden noch alle genug arbeiten, lasst euch nicht verrückt machen!