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  5. Das leidige StA Thema
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Das leidige StA Thema
F_bc
Junior Member
**
Beiträge: 1
Themen: 1
Registriert seit: Aug 2024
#1
18.08.2024, 09:13
Hallo Zusammen,

mich würden die Erfahrungen der Berufsanfänger bei der StA interessieren.
Ehrlich gesagt, weniger die Arbeitszeiten, diese halten sich bei mir glücklicherweise noch im humanen Rahmen und sind nichts, was ich nicht erwartet hätte.
Aber empfindet ihr den Beruf so, wie ihr ihn euch vorgestellt habt und ändert sich der Eindruck nach ein paar Monaten nochmal?
Ich empfinde ihn bisher als sehr monoton und wenig abwechslungsreich. Es hat mehr etwas von Fließbandarbeit und wenig rechtlichen Themen, die einen mal mehr "packen".
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Drin
Senior Member
****
Beiträge: 386
Themen: 3
Registriert seit: Mar 2022
#2
18.08.2024, 11:00
Hey, ich kann nur raten: dranbleiben. Die Allgemeinen Strafsachen haben mich auch nur bedingt ausgefüllt. Wobei ich da sehr unterscheiden muss zwischen bspw. Betrug mit Bürgergeld (uninteressant und nicht sinnstiftend) und Betrugsbanden (kann rechtlich interessant sein und fühlt sich "richtiger" bei der Verfolgung an). Auch, jemanden mit erheblichen psychischen Problemen, der eine Gefahr für Viele ist, "von der Straße zu holen", bringt Befriedigung. Man muss sich aber durch eine effiziente Arbeitsweise die Möglichkeiten schaffen, dort entsprechend vorgehen zu können. Weniger war für mich frustrierender, als sich richtig anfühlende Sachen falsch angehen zu müssen, weil keine Zeit da war. Das lag aber halt auch an meiner Arbeitsweise ("bevor ich 153 mache, vernehme ich lieber nochmal, vielleicht wird es ja ein 170er). 

Für mich der entscheidende Punkt zu mehr Zufriedenheit war aber der Wechsel in die Sonderabteilung und die Übernahme von Sonderaufgaben. Weil es den Alltag neu strukturiert.
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Rima
Junior Member
**
Beiträge: 48
Themen: 1
Registriert seit: Oct 2021
#3
18.08.2024, 11:48
+1. 

Die allgemeinen Abteilungen sind de facto Fließbandarbeit, die in der großen Masse begrenzt sinnstiftend ist. Das Problem fängt da oft schon bei der Polizei an, die Alltagskriminalität ebenfalls eher halbherzig bearbeitet (ebenfalls aus Kapazitätsgründen -Ausnahme vermutlich bawü und Bayern). Die eher undankbare Aufgabe des Staatsanwalts besteht dann darin, irgendetwas anklagefähiges herauszuextrahieren oder dem Anzeigeerstatter (der die StA oftmals eher mit einem kostenlosen Zivilgericht / Gerichtsvollzieher verwechselt, ein Irrtum, der durch ein immer weitergehendes Einziehungsrecht politisch kräftig befeuert wird) zu erklären, dass Nix zu holen war und darauf zu hoffen, dass er sich nicht beschwert (weil das zu mehr vollkommen sinnloser Arbeit führt). Ach so. Und die Sachen, die man angeklagt hat, kommen nach 6 Monaten vom Gericht zurück. Über die Hälfte der Verfahren hat dann der Strafrichter, der auch nicht absaufen möchte, nach 153(a) eingestellt, weil die Beweissituation schwierig war (und sowieso, sich hier perpetuiert sich ein weiteres Mal die polizeiliche Ressourcenproblematik).

 Aber man hat auch immer wieder spannende Fälle dazwischen, in denen alle Seiten Lust haben, intensiver zu ermitteln und in denen man durchaus auch einmal Maßnahmen jenseits der Durchsuchung oder des DNA-Antrags kennen lernt. Dafür hat man natürlich nur Zeit, wenn man die anderen Akten halbwegs pragmatisch vom Tisch bekommt (und dabei jeden Tag ein wenig mehr den Glauben an den Rechtsstaat verliert).

In den Sonderabteilungen dagegen sieht es dann in vielen Fällen ganz anders aus. Die Schlagzahl und personale Ausstattung (insbesondere bei der Polizei) ist eine ganz andere. Dadurch kann man viel tiefer in die Verfahren eintauchen, ist viel intensiver in das Ermittlungsverfahren und die Ermittlungstätigkeit eingebunden und kann wirklich gestalten. Außerdem kommt am Ende auch ‚was rum‘, was bedeutet, dass man sich auch wieder intensiver mit Rechtsmitteln auseinandersetzt.

Das wieder ist nur möglich, weil die Allgemeinen Abteilungen den Sonderabteilungen die Masse an Verfahren vom Hals halten. Das aber dankt den Allgemeinen niemand. Vielmehr vergisst der Sonderdezernent nach einigen Jahren, was in der Allgemeinen los ist, geht irgendwann in die Erprobung, wechselt zur Mittelbehörde (weil er Typ ‚so Mittel’ ist und keine Lust mehr hat, zu viel selbst zu arbeiten) und gibt seinen Hiwis auf, den Dezernenten der Allgemeinen Abteilungen mal beizubringen, wie man ‚richtig‘ ermittelt.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.08.2024, 16:20 von Rima.)
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Praktiker
Posting Freak
*****
Beiträge: 1.974
Themen: 0
Registriert seit: Apr 2021
#4
18.08.2024, 21:59
Ich war auf der Allgemeinen Abteilung (allerdings BW und mit einem Amtsanwalt als Kollegen, der die meisten ganz üblen Bagatellsachen übernommen hat).

Ich fand es durchaus anspruchsvoll, Quantität und Qualität abzuliefern. Und natürlich gibt es auch doofe Sachen (Sozialleistungsbetrug ist ja schon genannt worden). Aber wo gibt es das nicht? Die Zivilrichter haben ihre Dieselsachen usw. Die Kunst ist halt, Nebensächliches zügig und überzeugend abzuschließen - dann hat man auch Zeit für Serientaten, umfangreiche Ermittlungen usw., wo das geboten und sinnvoll ist.

Ich habe sehr gern ermittelt, gern mit der Polizei zusammengearbeitet und kann mich nicht beklagen. Es war eine gute Zeit und ein tolles Team.
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