16.06.2024, 12:24
Hi,
ich bin jetzt insgesamt 4 Jahre in einer MK und beabsichtige, zeitnah zu kündigen (Zu viel Arbeit für zu wenig Geld). Allerdings strebe ich keine anschließende Weiterbeschäftigung, sondern erst mit einem Auslandsaufenthalt meine Sprachkenntnisse feststellen. Von einer Kündigung ohne Anschlussbeschäftigung wird ja regelmäßig scharf abgeraten. Kann man das Risiko angesichts der derzeitigen Arbeitslage trotzdem wagen?
Mein Profil:
- 4 Jahre MK
- Examnina gut/vb, kein Dr., kein LLM
- Englisch mittelprächtig
Was ich genau danach machen will weiß ich noch nicht und bin ziemlich orientierungslos. Richter/Verwaltung scheiden eher aus, interessant sind für mich vor allem Stellen als Syndikusanwalt/Jurist in einem Unternehmen oder Verband.
Was denkt ihr?
VG
ich bin jetzt insgesamt 4 Jahre in einer MK und beabsichtige, zeitnah zu kündigen (Zu viel Arbeit für zu wenig Geld). Allerdings strebe ich keine anschließende Weiterbeschäftigung, sondern erst mit einem Auslandsaufenthalt meine Sprachkenntnisse feststellen. Von einer Kündigung ohne Anschlussbeschäftigung wird ja regelmäßig scharf abgeraten. Kann man das Risiko angesichts der derzeitigen Arbeitslage trotzdem wagen?
Mein Profil:
- 4 Jahre MK
- Examnina gut/vb, kein Dr., kein LLM
- Englisch mittelprächtig
Was ich genau danach machen will weiß ich noch nicht und bin ziemlich orientierungslos. Richter/Verwaltung scheiden eher aus, interessant sind für mich vor allem Stellen als Syndikusanwalt/Jurist in einem Unternehmen oder Verband.
Was denkt ihr?
VG
16.06.2024, 21:52
wie lange soll die Auszeit sein und welches Rechtsgebiet hast du in der Kanzlei bearbeitet. Mit einem Orchideenthema ist der Arbeitsmarkt auch heute recht eng
16.06.2024, 22:12
Klar kann man das machen, wenn man im Anschluss an die Kündigung erstmal andere Pläne hat. Die Schwierigkeit liegt anschließend dann darin, möglichst passgenau eine neue Stelle für den gewünschten Zeitpunkt des "Wiedereinstiegs" zu finden. Da entsteht schnell ein gewisser Zeitdruck - während des Auslandsaufenthalts sind deine Möglichkeiten, Bewerbungsprozesse zu durchlaufen, eingeschränkt - die erste Runde ist zwar oft virtuell, aber dann will man dich schon persönlich kennenlernen. Und nach dem Auslandsaufenthalt möchtest du dann vermutlich nicht allzu lange arbeitslos sein. Wie schwierig die Suche ist, hängt dabei nicht nur mit deinen Qualifikationen zusammen (die sicher top sind, jedenfalls, wenn du in dem Rechtsgebiet bleibst, in dem du in der Kanzlei Erfahrungen gesammelt hast), sondern auch mit deinen Ansprüchen: Wenn du ein bestimmtes Rechtsgebiet vor Augen hast oder/und ortsgebunden bist oder/und ein überdurchschnittliches Gehalt anstrebst, kann die Auswahl an Jobs pro Monat einfach sehr begrenzt sein. Wenn pro Monat nur ein Job ausgeschrieben wird, der für dich überhaupt in Betracht kommt, dann kann sich so eine Suche schon mal ziehen.
Dazu sollte man übrigens auch auf dem Schirm haben, dass bei Unternehmen die Uhren teilweise ganz anders ticken als in einer Kanzlei - auch beim Bewerbungsprozess. Da kann es von der Bewerbung bis zur Unterschrift schon mal drei bis vier Monate dauern. Schließlich darf man auch nicht so ganz außer Acht lassen, dass Zeitdruck am Ende auch die Verhandlungsposition schwächt (man zieht dann bei der Gehaltsforderung sicherheitshalber doch was ab, bevor man eine Absage wegen zu hoher Forderung riskiert) und am Ende läuft man auch Gefahr, eine "irgendeine" Stelle anzunehmen, um nicht zu lange arbeitslos zu sein. Nach vier Jahren Beruferfahrung wäre es zwar kein Beinbruch, dann schnell wieder zu wechseln, aber das ist ja nicht unbedingt das Ziel.
Dazu sollte man übrigens auch auf dem Schirm haben, dass bei Unternehmen die Uhren teilweise ganz anders ticken als in einer Kanzlei - auch beim Bewerbungsprozess. Da kann es von der Bewerbung bis zur Unterschrift schon mal drei bis vier Monate dauern. Schließlich darf man auch nicht so ganz außer Acht lassen, dass Zeitdruck am Ende auch die Verhandlungsposition schwächt (man zieht dann bei der Gehaltsforderung sicherheitshalber doch was ab, bevor man eine Absage wegen zu hoher Forderung riskiert) und am Ende läuft man auch Gefahr, eine "irgendeine" Stelle anzunehmen, um nicht zu lange arbeitslos zu sein. Nach vier Jahren Beruferfahrung wäre es zwar kein Beinbruch, dann schnell wieder zu wechseln, aber das ist ja nicht unbedingt das Ziel.
17.06.2024, 04:09
Also mit Gut/vb wirst du ganz sicher bei jeder Kanzlei, die zu deinem Bewerbungszeitpunkt ernsthaft sucht und keine bloße Dauerausschreibung auf ihrer Webseite hat, eingeladen.
Die 4 Jahre Berufserfahrungen kommen on top, wenn du im selben Rechtsgebiet bleiben willst. Wenn du ein neues Gebiet beackern willst, ist es auch immer noch ein Plus, da sich ja vieles mal mehr mal weniger stark ähnelt.
Ich würde deine Auslandsreise einfach genießen, etwas Spaß haben und sich keine zu großen Sorgen machen!
Die 4 Jahre Berufserfahrungen kommen on top, wenn du im selben Rechtsgebiet bleiben willst. Wenn du ein neues Gebiet beackern willst, ist es auch immer noch ein Plus, da sich ja vieles mal mehr mal weniger stark ähnelt.
Ich würde deine Auslandsreise einfach genießen, etwas Spaß haben und sich keine zu großen Sorgen machen!
17.06.2024, 13:01
Mach!
Die meisten sind viel zu sicherheitsbewussst. Mit deinen Noten wirst du im Anschluss wieder etwas finden. Wie die anderen schreiben, hängt dies davon ab, wie schnell du im Anschluss wieder starten willst.
Wenn du genug Geld auf der Seite hast, lass es dir ein paar Monate gut gehen und schau dich zum Ende deines Auslandsaufenthalts um.
Die meisten sind viel zu sicherheitsbewussst. Mit deinen Noten wirst du im Anschluss wieder etwas finden. Wie die anderen schreiben, hängt dies davon ab, wie schnell du im Anschluss wieder starten willst.
Wenn du genug Geld auf der Seite hast, lass es dir ein paar Monate gut gehen und schau dich zum Ende deines Auslandsaufenthalts um.