02.06.2025, 23:01
Was ZUM F1CK bin ich hier lesend?
Ernsthaft, what the flying fuck?!?
"Ne Depression weil war dir zu anstrengend".
Depressionen sind schwerwiegende Erkrankungen, die in nicht wenigen Fällen tödlich sind. "Im Jahr 2023 beendeten 10.300 Menschen ihr Leben durch einen Suizid." Statistisches Bundesamt, Suizide in Deutschland - Statistisches Bundesamt.
"Laut dem Statistischen Bundesamt starben im Jahr 2023 deutschlandweit .124 Menschen infolge einer depressiven Episode (ICD-10: F32). Insgesamt starben in diesem Jahr bundesweit 69.445 Personen infolge von psychischen und Verhaltensstörungen (ICD-10: F00-99). " Depression - Todesfälle aufgrund ausgewählter Diagnosen| Statista
"Die Mehrheit der Menschen, die durch Suizid versterben, haben an einer psychiatrischen Erkrankung gelitten (90 %), am häufigsten an einer Depression (> 50 %). Daneben sind Schizophrenie und Suchterkrankungen ebenfalls mit einem erhöhten Suizidrisiko verbunden." Suizidalität - Stiftung Deutsche Depressionshilfe
"Ne Depression weil war dir zu anstrengend".
Menschen, bei denen eine gegenwärtig schwere depressive Episode vorliegt, können verdursten, weil es ihnen physisch nicht mehr möglich ist, zu trinken. (Pschyrembel online, hinter Paywall)
"Ne Depression weil war dir zu anstrengend".
Depressionen sind eine Krankheit. Niemand, literally niemand entscheidet zu für so eine Erkrankung. Das hat ganz besonders nichts mit einem mindset zu tun, nach dem Heilung möglich ist, wenn man es nur einfach wollen würde.
So funktioniert Hirnchemie nicht!
Defizite im synaptischen Spalt werden nicht dadurch behoben, dass irgendein (ich spare mir das Wort aus offensichtlichen Gründen, dass mir gerade auf der Zunge liegt) sagt "ja, würdeste halt gesund sein wollen, wärste das auch."
"Ne Depression weil war dir zu anstrengend". War's dir zu anstrengend, dich wirklich ernsthaft und fachlich mit dem Thema auseinanderzusetzen? Oder ging das nicht, weil du gleich weiter musstest, um Krebskranken zu sagen, dass sie mit dem richtigen mindset auch keinen Krebs mehr hätten?
Weißt du was? Ich lade dich ein, philosophenchiller. Wir finden Termine, und du begleitest mich einfach mal. Ich zeige dir Kliniken, offene und geschlossene Stationen. Wir setzen uns in Gruppentherapien und Selbsthilfegruppen. Du kannst an meiner Seite zuhören, wie es Menschen "zu anstrengend" ist, zu leben. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass bis zum Ende unserer Besuche ein*e Teilnehmer*in einen Suizidversuch hinter sich haben wird, statistisch gesehen.
Wir können Menschen Gesellschaft leisten, die fixiert sind, weil jede Handlung, die sie ausführen, darauf ausgerichtet ist, sich das Leben zu nehmen, weil sie es nicht mehr ertragen. Und zig Gespräche mit Fachpersonal führen. Stundenlang, ich kenne einige.
Wir können mit Kindern von Depressiven sprechen, die dir erzählen, dass Mama oder Papa sich nicht kümmern konnte, und deshalb eine vierjährige beide versorgen musste, so gut, wie ein Kind das eben kann. Wir gehen beim Jugendamt vorbei und quatschen mit den Leuten, die Kinder aus Familien nehmen müssen, weil die Eltern an Depressionen erkrankt sind.
Und wir gehen auf ein paar Friedhöfe. Ich zeige dir die drei Gräber meiner Freunde und Bekannten, die aufgrund von Depressionen nicht mehr leben. Ich erzähle dir von ihren Leben, ihren Kämpfen.
Oder ist dir das zu anstrengend?
Ernsthaft, what the flying fuck?!?
"Ne Depression weil war dir zu anstrengend".
Depressionen sind schwerwiegende Erkrankungen, die in nicht wenigen Fällen tödlich sind. "Im Jahr 2023 beendeten 10.300 Menschen ihr Leben durch einen Suizid." Statistisches Bundesamt, Suizide in Deutschland - Statistisches Bundesamt.
"Laut dem Statistischen Bundesamt starben im Jahr 2023 deutschlandweit .124 Menschen infolge einer depressiven Episode (ICD-10: F32). Insgesamt starben in diesem Jahr bundesweit 69.445 Personen infolge von psychischen und Verhaltensstörungen (ICD-10: F00-99). " Depression - Todesfälle aufgrund ausgewählter Diagnosen| Statista
"Die Mehrheit der Menschen, die durch Suizid versterben, haben an einer psychiatrischen Erkrankung gelitten (90 %), am häufigsten an einer Depression (> 50 %). Daneben sind Schizophrenie und Suchterkrankungen ebenfalls mit einem erhöhten Suizidrisiko verbunden." Suizidalität - Stiftung Deutsche Depressionshilfe
"Ne Depression weil war dir zu anstrengend".
Menschen, bei denen eine gegenwärtig schwere depressive Episode vorliegt, können verdursten, weil es ihnen physisch nicht mehr möglich ist, zu trinken. (Pschyrembel online, hinter Paywall)
"Ne Depression weil war dir zu anstrengend".
Depressionen sind eine Krankheit. Niemand, literally niemand entscheidet zu für so eine Erkrankung. Das hat ganz besonders nichts mit einem mindset zu tun, nach dem Heilung möglich ist, wenn man es nur einfach wollen würde.
So funktioniert Hirnchemie nicht!
Defizite im synaptischen Spalt werden nicht dadurch behoben, dass irgendein (ich spare mir das Wort aus offensichtlichen Gründen, dass mir gerade auf der Zunge liegt) sagt "ja, würdeste halt gesund sein wollen, wärste das auch."
"Ne Depression weil war dir zu anstrengend". War's dir zu anstrengend, dich wirklich ernsthaft und fachlich mit dem Thema auseinanderzusetzen? Oder ging das nicht, weil du gleich weiter musstest, um Krebskranken zu sagen, dass sie mit dem richtigen mindset auch keinen Krebs mehr hätten?
Weißt du was? Ich lade dich ein, philosophenchiller. Wir finden Termine, und du begleitest mich einfach mal. Ich zeige dir Kliniken, offene und geschlossene Stationen. Wir setzen uns in Gruppentherapien und Selbsthilfegruppen. Du kannst an meiner Seite zuhören, wie es Menschen "zu anstrengend" ist, zu leben. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass bis zum Ende unserer Besuche ein*e Teilnehmer*in einen Suizidversuch hinter sich haben wird, statistisch gesehen.
Wir können Menschen Gesellschaft leisten, die fixiert sind, weil jede Handlung, die sie ausführen, darauf ausgerichtet ist, sich das Leben zu nehmen, weil sie es nicht mehr ertragen. Und zig Gespräche mit Fachpersonal führen. Stundenlang, ich kenne einige.
Wir können mit Kindern von Depressiven sprechen, die dir erzählen, dass Mama oder Papa sich nicht kümmern konnte, und deshalb eine vierjährige beide versorgen musste, so gut, wie ein Kind das eben kann. Wir gehen beim Jugendamt vorbei und quatschen mit den Leuten, die Kinder aus Familien nehmen müssen, weil die Eltern an Depressionen erkrankt sind.
Und wir gehen auf ein paar Friedhöfe. Ich zeige dir die drei Gräber meiner Freunde und Bekannten, die aufgrund von Depressionen nicht mehr leben. Ich erzähle dir von ihren Leben, ihren Kämpfen.
Oder ist dir das zu anstrengend?