07.02.2025, 13:11
Ich finde es sehr lobenswert, dass du dich absicherst, und kann verstehen, dass die Ungewissheit dich sorgt. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass du dich im Gegensatz zu vielen anderen Deutschen in einer sehr privilegierten Situation befindest, rein finanziell.
07.02.2025, 13:31
(07.02.2025, 13:11)marls schrieb: Ich finde es sehr lobenswert, dass du dich absicherst, und kann verstehen, dass die Ungewissheit dich sorgt. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass du dich im Gegensatz zu vielen anderen Deutschen in einer sehr privilegierten Situation befindest, rein finanziell.
Sicherlich ist es, verglichen zum Durchschnitt der deutschen Gesellschaft, eine privilegierte Situation. Der TE wurde aber nicht etwa in diese privilegierte Situation reingeboren, sondern hat das Jurastudium und Referendariat erfolgreich absolviert und sich diese Situation mithin verdient. Demnach kann er mEn auch entsprechende Ansprüche an seine finanzielle Situation (im Alter) stellen, ohne dass dies in irgendeiner Weise vermessen wäre oder man ihm seine privilegierte Situation vorhalten müsste.
07.02.2025, 13:47
(07.02.2025, 13:31)JuraHassLiebe schrieb:(07.02.2025, 13:11)marls schrieb: Ich finde es sehr lobenswert, dass du dich absicherst, und kann verstehen, dass die Ungewissheit dich sorgt. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass du dich im Gegensatz zu vielen anderen Deutschen in einer sehr privilegierten Situation befindest, rein finanziell.
Sicherlich ist es, verglichen zum Durchschnitt der deutschen Gesellschaft, eine privilegierte Situation. Der TE wurde aber nicht etwa in diese privilegierte Situation reingeboren, sondern hat das Jurastudium und Referendariat erfolgreich absolviert und sich diese Situation mithin verdient. Demnach kann er mEn auch entsprechende Ansprüche an seine finanzielle Situation (im Alter) stellen, ohne dass dies in irgendeiner Weise vermessen wäre oder man ihm seine privilegierte Situation vorhalten müsste.
ich glaube die Betrachtungsweise kommt eher aus der Konnotation des Begriffs "Altersarmut"
07.02.2025, 14:16
(06.02.2025, 19:44)regresskreisel schrieb: Hallo zusammen,
ich habe ein Problem, das mich zunehmend sehr beschäftigt.
Vllt vorab zu mir: Ich bin aufgrund einer Erkrankung und Verschiebung wegen Corona leider erst verspätet in den Beruf gestartet (Mitte 30). Nun bin ich im 2. Berufsjahr und arbeite in einer mittelständischen Kanzlei mit wirtschaftsrechtlicher Ausrichtung im Rhein-Maingebiet (Vollzeit) und verdiene derzeit (nur) ca. 67k (13 Monatsgehälter). Das Leben hier ist (leider) recht teuer und als heute die erste Prognose des Versorgungswerks hinsichtlich der Rente erhalten habe, hat mich fast der Schlag getroffen. Zum Rentenbeginn darf ich - ausgehend von dem derzeitigen Gehalt - mit knapp 1870€ rechnen. Ein Witz, wenn man bedenkt, was man über die Jahre einzahlt. Mir war immer klar, dass man ohnehin privat vorsorgen muss, aber das ist doch deutlich weniger als erwartet.
Ich zahle seit Berufsbeginn zusätzlich monatlich 750€ in einen breit gestreuten Welt-ETF. Weitere 600€ gehen auf ein Tagesgeldkonto bis ein Notgroschen ausreichend gefüllt ist, dann erhöhe ich den Anteil in ETF. Mehr ist derzeit leider nicht drin, da ich aufgrund einer hohen Miete ca. 1750€ monatlich an Fixkosten habe. Da ist dann aber wirklich alles einberechnet , inkl. Lebensmittel und Versicherungen, Auto(Kleinwagen), etc. Ich sehe momentan also tatsächlich kein weiteres Sparpotenzial und erhole mich noch von einem Umzug mit diversen notwendigen Neuanschaffungen (Möbel).
Ich habe irgendwo gelesen, dass man in 30 Jahren 4000€ benötigt, wenn man heute mit ca. 2000€ monatlich auskommt. Versuche zwar das Beste aus der Situation zu machen, aber mich stimmt die Tatsache wirklich traurig, dass ich nach einem so anstrengenden Lebensweg rententechnisch am Arsch bin, wenn ich es so sagen darf. Wäre ich nach der 10.Klasse Verkäuferin bei Aldi geworden und hätte viel gespart, würde ich unter dem Strich wahrscheinlich besser dastehen.
Diese lächerliche Rente aus dem Versorgungswerk macht mir deshalb große Angst. Zumal es doch so ist, dass die Rente gedeckelt ist und nicht weiter steigt, selbst wenn ich mehr verdiene (bis ca. 75k meine ich), oder? Habt ihr Tipps?
Den Job möchte ich derzeit noch nicht wechseln, weil ich ein super Team habe und gute Entwicklungsmöglichkeiten.
Danke für euren Input!
Mach Dir keinen Stress. Du stehst noch am Anfang und falls Du es einkommenstechnisch noch nicht getan hast, wirst Du wahrscheinlich in nicht allzu ferner Zukunft Deine Freunde mit Ausbildung überholen und den größten Teil der Bevölkerung sowieso. Es kommt zwar grundsätzlich nicht drauf an, wie man im Vergleich zu anderen abschneidet, sondern nur wie es einem selbst geht, aber der Vergleich zum Rest zeigt mir immer, dass ich mir keine Sorgen machen muss. Denn dem Großteil wird es weniger gut gehen, gleichzeitig halte ich es aber für ausgeschlossen, dass die Gesellschaft in eine Situation allgemeinen Elends kippt. Also wird es den anderen, denen es sogar schlechter gehen wird, als Dir, auch nicht extrem schlecht gehen. Da es Dir dann noch besser gehen wird, muss es Dir ja zwangsläufig gut gehen und Du Dir aus meiner Sicht keine Gedanken machen.
08.02.2025, 01:34
(07.02.2025, 13:47)Freidenkender schrieb:(07.02.2025, 13:31)JuraHassLiebe schrieb:(07.02.2025, 13:11)marls schrieb: Ich finde es sehr lobenswert, dass du dich absicherst, und kann verstehen, dass die Ungewissheit dich sorgt. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass du dich im Gegensatz zu vielen anderen Deutschen in einer sehr privilegierten Situation befindest, rein finanziell.
Sicherlich ist es, verglichen zum Durchschnitt der deutschen Gesellschaft, eine privilegierte Situation. Der TE wurde aber nicht etwa in diese privilegierte Situation reingeboren, sondern hat das Jurastudium und Referendariat erfolgreich absolviert und sich diese Situation mithin verdient. Demnach kann er mEn auch entsprechende Ansprüche an seine finanzielle Situation (im Alter) stellen, ohne dass dies in irgendeiner Weise vermessen wäre oder man ihm seine privilegierte Situation vorhalten müsste.
ich glaube die Betrachtungsweise kommt eher aus der Konnotation des Begriffs "Altersarmut"
Ich habe den Kommentar ebenfalls nicht als Polemik verstanden, sondern als Hinweis auf die irrationale Angst des TE, die verständlich ist, aber eben doch in Teilen unnötig.
Ich habe mir den Spaß gemacht und die 750 Euro in einen Zinseszinsrechner eingegeben. Bei den im Schnitt prognostizierten 7% Rendite kommt in 30 Jahren eine Summe von rund 880.000 Euro vor Steuern dabei heraus. Dies plus die noch steigende Rente aus dem VW werden dem TE ein auskömmliches Leben im Alter bescheren.
So sehr ich daher die Sorge aus eigenem Erleben nachvollziehen kann, sie ist hier nicht berechtigt. Jedenfalls dann nicht, wenn der TE seine Sparrate im Großen und Ganzen beibehält.