28.01.2025, 15:20
Hallo,
ich habe im November mein 2. StEx in Bayern mit 7,7 abgeschlossen. Ich hatte zwar etwas gehofft über die 8 Punkte zu kommen, aber da ich eigentlich sowieso Anwältin werden wollte, spielen die Punkte keine so große Rolle für mich.
Aktuell habe ich nur das Problem, dass es relativ wenig freie Stellen in meiner Stadt gibt. Und wenn dann oft in Rechtsgebieten, die mich überhaupt nicht interessieren und die ich mir auf Dauer wirklich gar nicht vorstellen kann oder von Kanzleien, von denen ich weiß, dass sie deutlich unterdurchschnittlich zahlen.
Nun hatte ich auf eine Initiativbewerbung einer Kanzlei ein Gespräch, in dem mir mitgeteilt wurde, dass sie zwei neue Kollegen suchen, aber als Partner, nicht als angestellte Anwälte.
Ich habe mir bisher ehrlich gesagt keine große Gedanken über die Selbständigkeit gemacht, dass ich das aber direkt nach dem 2. StEx werden würde, hatte ich aber eigentlich ausgeschlossen. Insbesondere da meine Anwältin in der Anwaltsstation kaum Zeit für mich hatte und ich in der Wahlstation zwar mehr Erfahrungen sammeln konnte, aber auch dort nicht sehr lange war, fühle ich mich dafür viel zu schlecht vorbereitet.
Da ich sonst aber sehr wenig ansprechende Stellenangebote finde und ungern weit pendeln oder umziehen würde, bringt mich die Sache doch zum Nachdenken.
Gibt es hier möglicherweise Anwälte, die mir dazu raten oder vielleicht auch abraten könnten, diesen Schritt direkt nach dem 2. StEx zu wagen? Vielleicht gibt es auch ein paar gute Tipps für einen solchen Schritt?
Vielen Dank und liebe Grüße
ich habe im November mein 2. StEx in Bayern mit 7,7 abgeschlossen. Ich hatte zwar etwas gehofft über die 8 Punkte zu kommen, aber da ich eigentlich sowieso Anwältin werden wollte, spielen die Punkte keine so große Rolle für mich.
Aktuell habe ich nur das Problem, dass es relativ wenig freie Stellen in meiner Stadt gibt. Und wenn dann oft in Rechtsgebieten, die mich überhaupt nicht interessieren und die ich mir auf Dauer wirklich gar nicht vorstellen kann oder von Kanzleien, von denen ich weiß, dass sie deutlich unterdurchschnittlich zahlen.
Nun hatte ich auf eine Initiativbewerbung einer Kanzlei ein Gespräch, in dem mir mitgeteilt wurde, dass sie zwei neue Kollegen suchen, aber als Partner, nicht als angestellte Anwälte.
Ich habe mir bisher ehrlich gesagt keine große Gedanken über die Selbständigkeit gemacht, dass ich das aber direkt nach dem 2. StEx werden würde, hatte ich aber eigentlich ausgeschlossen. Insbesondere da meine Anwältin in der Anwaltsstation kaum Zeit für mich hatte und ich in der Wahlstation zwar mehr Erfahrungen sammeln konnte, aber auch dort nicht sehr lange war, fühle ich mich dafür viel zu schlecht vorbereitet.
Da ich sonst aber sehr wenig ansprechende Stellenangebote finde und ungern weit pendeln oder umziehen würde, bringt mich die Sache doch zum Nachdenken.
Gibt es hier möglicherweise Anwälte, die mir dazu raten oder vielleicht auch abraten könnten, diesen Schritt direkt nach dem 2. StEx zu wagen? Vielleicht gibt es auch ein paar gute Tipps für einen solchen Schritt?
Vielen Dank und liebe Grüße
28.01.2025, 15:55
ich hatte nach dem Examen ein ähnliches Angebot. Es wurde offeriert mit dem schönen Satz: "erst investieren, dann kassieren". Wir sind nicht tiefer eingestiegen, aber ich persönlich habe es mir nicht zugetraut und habe dankend abgelehnt. Auf der Gegenseite absolutes Unverständnis dafür und man war regelrecht beleidigt.
Wenn ich nach dem Ref in die Selbständigkeit gewollt hätte, dann mit einer kleinen eigenen Kanzlei oder in Bürogemeinschaft. Als Newbie wollte ich finanziell nicht das Risiko zu groß werden lassen. Nach Studium und Co erst mal finanziell richtig auf eigene Beine kommen
Wenn ich nach dem Ref in die Selbständigkeit gewollt hätte, dann mit einer kleinen eigenen Kanzlei oder in Bürogemeinschaft. Als Newbie wollte ich finanziell nicht das Risiko zu groß werden lassen. Nach Studium und Co erst mal finanziell richtig auf eigene Beine kommen
28.01.2025, 16:08
(28.01.2025, 15:20)LiLO1 schrieb: Hallo,
ich habe im November mein 2. StEx in Bayern mit 7,7 abgeschlossen. Ich hatte zwar etwas gehofft über die 8 Punkte zu kommen, aber da ich eigentlich sowieso Anwältin werden wollte, spielen die Punkte keine so große Rolle für mich.
Aktuell habe ich nur das Problem, dass es relativ wenig freie Stellen in meiner Stadt gibt. Und wenn dann oft in Rechtsgebieten, die mich überhaupt nicht interessieren und die ich mir auf Dauer wirklich gar nicht vorstellen kann oder von Kanzleien, von denen ich weiß, dass sie deutlich unterdurchschnittlich zahlen.
Nun hatte ich auf eine Initiativbewerbung einer Kanzlei ein Gespräch, in dem mir mitgeteilt wurde, dass sie zwei neue Kollegen suchen, aber als Partner, nicht als angestellte Anwälte.
Ich habe mir bisher ehrlich gesagt keine große Gedanken über die Selbständigkeit gemacht, dass ich das aber direkt nach dem 2. StEx werden würde, hatte ich aber eigentlich ausgeschlossen. Insbesondere da meine Anwältin in der Anwaltsstation kaum Zeit für mich hatte und ich in der Wahlstation zwar mehr Erfahrungen sammeln konnte, aber auch dort nicht sehr lange war, fühle ich mich dafür viel zu schlecht vorbereitet.
Da ich sonst aber sehr wenig ansprechende Stellenangebote finde und ungern weit pendeln oder umziehen würde, bringt mich die Sache doch zum Nachdenken.
Gibt es hier möglicherweise Anwälte, die mir dazu raten oder vielleicht auch abraten könnten, diesen Schritt direkt nach dem 2. StEx zu wagen? Vielleicht gibt es auch ein paar gute Tipps für einen solchen Schritt?
Vielen Dank und liebe Grüße
falls dich das wirklich anspricht - also unabhängig von der Position Angstellte/Partnerin- würde ich evtl. einen Mittelweg vorschlagen, indem du 2 Jahre angestellt bist und danach Partnerin wirst (Argumebt: Du willst dich auch erstmal zurecht finden in der Rolle als selbständige Anwältin, eine Mandantschaft aufbauen, Marketing etc.)
Das klingt so, als ob die nur die Fixkosten reduzieren wollen, indem du dort als weiterer Partner einsteigst…
28.01.2025, 16:17
1) Hast du einen Business Plan bzw. eine konkrete Idee, wie du an ausreichend Mandanten kommst?
2) Hast du ausreichend Rücklagen, um die Anfangsinvestitionen + laufenden Kosten der ersten 6-12 Monate zu zahlen? Um dir ein Gefühl zu geben, das wären so 25.000 Euro (Leben+Krankenkasse+Versorgungswerk) plus das, was die Kanzlei von dir will.
Wenn du einmal nein sagst, bist du vorerst sowieso raus, weil es nicht umsetzbar ist für dich.
2) Hast du ausreichend Rücklagen, um die Anfangsinvestitionen + laufenden Kosten der ersten 6-12 Monate zu zahlen? Um dir ein Gefühl zu geben, das wären so 25.000 Euro (Leben+Krankenkasse+Versorgungswerk) plus das, was die Kanzlei von dir will.
Wenn du einmal nein sagst, bist du vorerst sowieso raus, weil es nicht umsetzbar ist für dich.
28.01.2025, 23:16
(28.01.2025, 16:17)Patenter Gast schrieb: 1) Hast du einen Business Plan bzw. eine konkrete Idee, wie du an ausreichend Mandanten kommst?
2) Hast du ausreichend Rücklagen, um die Anfangsinvestitionen + laufenden Kosten der ersten 6-12 Monate zu zahlen? Um dir ein Gefühl zu geben, das wären so 25.000 Euro (Leben+Krankenkasse+Versorgungswerk) plus das, was die Kanzlei von dir will.
Wenn du einmal nein sagst, bist du vorerst sowieso raus, weil es nicht umsetzbar ist für dich.
Finanziell wäre das Ganze wohl durchaus umsetzbar für mich, aber wegen des Rests mache ich mir durchaus Sorgen. Das Gespräch war recht entspannt und es hieß, dass aktuell einige Mandate abgelehnt werden aufgrund mangelnder Kapazitäten und ich diese dann erstmal übernehmen könne, ich mich dann unter anderem als Verfahrensbeistand melden solle und das dann schon werden würde.
Aber ich denke mal, dass man schon ordentlich Arbeit in die Mandantenakquise stecken muss und das nicht so einfach laufen wird, wie sich das im Gespräch angehört hat?
Mir wär es auch am liebsten erst einmal ein, zwei Jahre als angestellte Anwältin dort zu arbeiten, aber im Gespräch wurde recht deutlich gemacht, dass sie das nicht wollen und nur eine Partnerschaft von Anfang an angeboten wird.