27.04.2024, 07:27
Hat hier jemand Erfahrungen mit Pendeln und inwiefern man es unterschätzt/überschätzt hat?. Insbesondere bei Aufteilung der Woche auf zwei Städte oder regelmäßige Wochenaufenthalte woanders?
Stehe etwas zwischen persönlicher Erfüllung einerseits, Flexibilität und sozialen Strukturen andererseits.
LG
Stehe etwas zwischen persönlicher Erfüllung einerseits, Flexibilität und sozialen Strukturen andererseits.
LG
27.04.2024, 10:47
Nicht selbst, aber ich kenne mehrere, die es machen mussten. Es war für alle hart und keiner hat es freiwillig gemacht. Die sozialen Strukturen konzentrieren sich in dem Fall auf die zwei Tage am Wochenende, die man umso mehr nutzen will. Freunde haben aber nicht unbedingt am Wochenende Zeit, weil sie das Wochenende ihrerseits für Unternehmungen oder die Familie nutzen wollen.
Wenn du eine Beziehung hast, musst du dich damit arrangieren, dass ihr euch nur am Wochenende seht. Das macht nicht jede/r Partner/in mit.
Solltet ihr mal Kinder haben, bekommst du von deren Alltag nichts mit und wirst daher hauptsächlich der Ernährer, der das Geld heimbringt.
Ein ehemaliger Kommilitone von mir ist jetzt Partner einer MK. Aber auch für ihn war und ist es hart. Er arbeitet 2 Tage in der Stadt, wo Frau und Kind wohnen und drei Tage 200km entfernt, wo er eine kleine zusätzliche Wohnung hat. Seine Frau und er leben das halb klassische Modell, obwohl sie auch Anwältin ist. Sie arbeitet 5h am Tag und ist dann im Wesentlichen allein für die Betreuung des Kindes zuständig. Ihr Mann hat sehr viel weniger Zeit mit dem Kind. Weitere Kinder sind nicht geplant, auch weil sie mit der fast alleinigen Kinderbetreuung gut ausgelastet ist.
Zusammengefasst würde ich wöchentliches Pendeln vermeiden, wo es nur geht. Es ist anstrengend für dich und die sozialen Strukturen kippen hinten unter.
Wenn du eine Beziehung hast, musst du dich damit arrangieren, dass ihr euch nur am Wochenende seht. Das macht nicht jede/r Partner/in mit.
Solltet ihr mal Kinder haben, bekommst du von deren Alltag nichts mit und wirst daher hauptsächlich der Ernährer, der das Geld heimbringt.
Ein ehemaliger Kommilitone von mir ist jetzt Partner einer MK. Aber auch für ihn war und ist es hart. Er arbeitet 2 Tage in der Stadt, wo Frau und Kind wohnen und drei Tage 200km entfernt, wo er eine kleine zusätzliche Wohnung hat. Seine Frau und er leben das halb klassische Modell, obwohl sie auch Anwältin ist. Sie arbeitet 5h am Tag und ist dann im Wesentlichen allein für die Betreuung des Kindes zuständig. Ihr Mann hat sehr viel weniger Zeit mit dem Kind. Weitere Kinder sind nicht geplant, auch weil sie mit der fast alleinigen Kinderbetreuung gut ausgelastet ist.
Zusammengefasst würde ich wöchentliches Pendeln vermeiden, wo es nur geht. Es ist anstrengend für dich und die sozialen Strukturen kippen hinten unter.
27.04.2024, 11:16
(27.04.2024, 10:47)Egal schrieb: Nicht selbst, aber ich kenne mehrere, die es machen mussten. Es war für alle hart und keiner hat es freiwillig gemacht. Die sozialen Strukturen konzentrieren sich in dem Fall auf die zwei Tage am Wochenende, die man umso mehr nutzen will. Freunde haben aber nicht unbedingt am Wochenende Zeit, weil sie das Wochenende ihrerseits für Unternehmungen oder die Familie nutzen wollen.
Wenn du eine Beziehung hast, musst du dich damit arrangieren, dass ihr euch nur am Wochenende seht. Das macht nicht jede/r Partner/in mit.
Solltet ihr mal Kinder haben, bekommst du von deren Alltag nichts mit und wirst daher hauptsächlich der Ernährer, der das Geld heimbringt.
Ein ehemaliger Kommilitone von mir ist jetzt Partner einer MK. Aber auch für ihn war und ist es hart. Er arbeitet 2 Tage in der Stadt, wo Frau und Kind wohnen und drei Tage 200km entfernt, wo er eine kleine zusätzliche Wohnung hat. Seine Frau und er leben das halb klassische Modell, obwohl sie auch Anwältin ist. Sie arbeitet 5h am Tag und ist dann im Wesentlichen allein für die Betreuung des Kindes zuständig. Ihr Mann hat sehr viel weniger Zeit mit dem Kind. Weitere Kinder sind nicht geplant, auch weil sie mit der fast alleinigen Kinderbetreuung gut ausgelastet ist.
Zusammengefasst würde ich wöchentliches Pendeln vermeiden, wo es nur geht. Es ist anstrengend für dich und die sozialen Strukturen kippen hinten unter.
Unterschreibe ich alles, aber das Modell hat einen Vorteil:
Habe so während meiner Zeit in einer GK gelebt und der Vorteil war, dass es nicht nervt abends lange im Büro zu sein, da man ohnehin nicht in seinem Freundeskreis ist. Der Nachteil liegt aber auf der Hand (bin auch nicht mehr in der GK^^).
27.04.2024, 11:50
Habe mehrfach Beziehungen zwischen zwei Städten mit - all in - Pendelzeiten zwischen drei und fünf Stunden gehabt. Man tut es für die Beziehung und für die Verwirklichung der eigenen Studien- oder Brufswünsche. Aber es ist immer anstrengend. Die Fahrerei an sich, aber auch dieses ständige Planen, der Verzicht, wenn an dem einen Ort was ansteht, aber man am anderen ist. Und spätestens neben einer Vollzeitstelle wird es endgültig richtig ätzend.
Verstehe des Aspekt, dass man Verschiedenes unter einen Hut bringen möchte, nur zu gut. Das hatte ich auch und habe es auch so umgesetzt. Aber auf Dauer ist das das meines Erachtens nichts und ich bin froh, jetzt mit meiner Partnerin zusammen zu leben.
Verstehe des Aspekt, dass man Verschiedenes unter einen Hut bringen möchte, nur zu gut. Das hatte ich auch und habe es auch so umgesetzt. Aber auf Dauer ist das das meines Erachtens nichts und ich bin froh, jetzt mit meiner Partnerin zusammen zu leben.
28.04.2024, 13:59
Ich denke das kommt auf die Pendeldistanz an. Ich fahre täglich in eine 60 km entfernte Stadt und arbeite in Teilzeit. Die Fahrzeit mit dem Zug nutze ich zum Lesen. Das empfinde ich als großen Luxus, da ich Zuhause 3 Kinder habe. Das Bringen und Abholen in die Betreuungseinrichtungen übernimmt mein Mann, bei dem es gut in die Arbeitszeiten passt. Zur Not unterstützen auch die Großeltern.
Wir haben uns damit gut eingerichtet. Eine größere Distanz wäre da schon schwieriger.
Wir haben uns damit gut eingerichtet. Eine größere Distanz wäre da schon schwieriger.
28.04.2024, 16:39
Ich kenne einige Leute die ca. 200km von Düsseldorf entfernt wohnen und zwei Tage die Woche aus dem Büro der GK arbeiten und drei Tage die Woche aus dem HO in der Kleinstadt.
Die meisten fahren Montags nach Düsseldorf und Dienstagabend nach der Arbeit gegen 22 Uhr nach die 200km zurück. Mittwoch bis Freitag ist dann HO angesagt. Klappt für die Personen anscheinend ganz gut und das obwohl sie theoretisch 80% HO machen könnten.
Die meisten fahren Montags nach Düsseldorf und Dienstagabend nach der Arbeit gegen 22 Uhr nach die 200km zurück. Mittwoch bis Freitag ist dann HO angesagt. Klappt für die Personen anscheinend ganz gut und das obwohl sie theoretisch 80% HO machen könnten.
29.04.2024, 06:12
Es kommt meiner Erfahrung nach auf die Distanz, das Fortbewegungsmittel und die Häufigkeit an. Ich hab beides gemacht, tägliches Pendeln und einige Tage woanders leben. Ersteres fand ich nervig, aber nicht so schlimm. Im Zug habe ich gelesen, im Auto Podcast gehört. Woanders leben fand ich schrecklich. Mir hat meine Familie und unser zu Hause zu sehr gefehlt.
29.04.2024, 08:16
Danke dass ihr eure Erfahrungen mit mir geteilt habt.
Ich habe den Mittelweg gewählt. Werde 1x die Woche 2h Zug fahren, was ein langer Tag wird und €€€ für die DB bringt. Ansonsten nur ausnahmsweise über Nacht und alle 6 bis 8 Wochen länger vor Ort.
Ein anderer Job hätte mich in drei Teile geteilt (Familie/enge Freundschaft/Job). Ein weiteres Modell wäre vor Ort gewesen und bringt viel Geld, aber habe keinen guten Einblick in die Arbeitsrealität und das Team bekommen.
Letztendlich klassisch, dass mit Mitte 30 und Mitte 20 ganz unterschiedliche Dinge wichtig sind.
Ich habe den Mittelweg gewählt. Werde 1x die Woche 2h Zug fahren, was ein langer Tag wird und €€€ für die DB bringt. Ansonsten nur ausnahmsweise über Nacht und alle 6 bis 8 Wochen länger vor Ort.
Ein anderer Job hätte mich in drei Teile geteilt (Familie/enge Freundschaft/Job). Ein weiteres Modell wäre vor Ort gewesen und bringt viel Geld, aber habe keinen guten Einblick in die Arbeitsrealität und das Team bekommen.
Letztendlich klassisch, dass mit Mitte 30 und Mitte 20 ganz unterschiedliche Dinge wichtig sind.
29.04.2024, 12:43
(29.04.2024, 08:16)refaref22 schrieb: Danke dass ihr eure Erfahrungen mit mir geteilt habt.
Ich habe den Mittelweg gewählt. Werde 1x die Woche 2h Zug fahren, was ein langer Tag wird und €€€ für die DB bringt. Ansonsten nur ausnahmsweise über Nacht und alle 6 bis 8 Wochen länger vor Ort.
Ein anderer Job hätte mich in drei Teile geteilt (Familie/enge Freundschaft/Job). Ein weiteres Modell wäre vor Ort gewesen und bringt viel Geld, aber habe keinen guten Einblick in die Arbeitsrealität und das Team bekommen.
Letztendlich klassisch, dass mit Mitte 30 und Mitte 20 ganz unterschiedliche Dinge wichtig sind.
Das klingt doch vernünftig. Einen Tag kann man das gut aushalten und auch das Geld für das Bahnticket kann man als Investition in den Job sehen, die sich auszahlt.
Ich habe mir für meinen aktuellen Job 2022 einen Gebrauchtwagen geholt. Zuvor habe ich kein eigenes Auto benötigt. Das Geld, was ich in das Auto investiert habe, habe ich durch mein höheres Gehalt schnell wieder drin gehabt und der Job ist auch noch deutlich flexibler als der andere. Insofern alles richtig gemacht.