14.11.2023, 21:35
Wahrscheinlich kann man fest davon ausgehen, dass im Examen Rechtsgebiete/ Rechtsprobleme dran kommen, die für einen selbst unbekannt sind. Habt ihr eine Empfehlung, wie man die Ruhe behält, und versucht, bestmöglich die Klausur zu lösen?
15.11.2023, 01:36
Wenn es sich um eine "Exoten-Klausur" handelt, dann mach dir das einmal klar und denk daran, dass sie im Zweifel für alle Mitschreibenden eine Herausforderung ist.
Mögliche Bausteine für die Lösung:
- das gute alte juristische Handwerkszeug (zB Auslegung, einen Maßstab definieren, Arbeit mit dem Gesetz)
- Struktur ist besonders wichtig - die Lösung sollte den Anschein erwecken, dass du wüsstest, was du tust (sauber gliedern, schöne Obersätze)
- überlegen, ob sich Strukturen aus bekannten Rechtsgebieten übertragen lassen (zB VerwaltungsR AT, SchuldR AT...)
- Schwerpunkte bestimmen und die breit behandeln
- Stichwortverzeichnisse konsultieren
Mögliche Bausteine für die Lösung:
- das gute alte juristische Handwerkszeug (zB Auslegung, einen Maßstab definieren, Arbeit mit dem Gesetz)
- Struktur ist besonders wichtig - die Lösung sollte den Anschein erwecken, dass du wüsstest, was du tust (sauber gliedern, schöne Obersätze)
- überlegen, ob sich Strukturen aus bekannten Rechtsgebieten übertragen lassen (zB VerwaltungsR AT, SchuldR AT...)
- Schwerpunkte bestimmen und die breit behandeln
- Stichwortverzeichnisse konsultieren
16.11.2023, 00:23
Mach dir klar, dass in Standardkonstellationen viel strenger korrigiert wird, während hier kreative Ansätze belohnt werden.
16.11.2023, 10:15
Ich finde die Hilfestellung von Kaiser wunderbar für solche Klausuren: Kommentar + Gesetz + Wurst
Wurst bedeutet bei denen: Wortlaut, Umgehungsgefahr, Risikosphäre, Schutzbedürftigkeit und -würdigkeit, Treu und Glauben
Das soll eine Hilfestellung für Argumentation und Subsumtion sein. Insbesondere die Frage, was kann ggf. umgangen werden (Minderjährigenschutz, Verbraucherschutz) und in welche Risikosphäre fällt denn der problematische Aspekt vorliegend, sind unfassbar gute Argumentationshilfen, mit denen ich zumindest in Klausuren Ruhe bewahre.
Mein größeres Problem ist eher, die Klausur als Exot zu erkennen. Ich persönlich zweifel erstmal an mir und denke mir, ich habe einfach was übersehen beim Lernen.
Wurst bedeutet bei denen: Wortlaut, Umgehungsgefahr, Risikosphäre, Schutzbedürftigkeit und -würdigkeit, Treu und Glauben
Das soll eine Hilfestellung für Argumentation und Subsumtion sein. Insbesondere die Frage, was kann ggf. umgangen werden (Minderjährigenschutz, Verbraucherschutz) und in welche Risikosphäre fällt denn der problematische Aspekt vorliegend, sind unfassbar gute Argumentationshilfen, mit denen ich zumindest in Klausuren Ruhe bewahre.
Mein größeres Problem ist eher, die Klausur als Exot zu erkennen. Ich persönlich zweifel erstmal an mir und denke mir, ich habe einfach was übersehen beim Lernen.
16.11.2023, 14:45
Danke für eure Rückmeldung!
Und ja so geht es mir auch bzgl Erkennen eines Exoten. Insb Bereiche im ImmobiliarsachenR kommen mir oft exotisch vor, bei denen ich denke, die anderen lösen das jetzt easy
Und ja so geht es mir auch bzgl Erkennen eines Exoten. Insb Bereiche im ImmobiliarsachenR kommen mir oft exotisch vor, bei denen ich denke, die anderen lösen das jetzt easy
18.11.2023, 00:53
Ich habe erst eine Klausur mit einem sehr atypischen Thema korrigiert. Die Anspruchsgrundlage sowie alle rechtserheblichen Normen waren angegeben.
Ich habe es honoriert, wenn die Bearbeiter überhaupt einmal unter den angegebenen Normen jene fanden, welche die Ansoruchsgrundlage enthielt. Ein weiterer Pluspunkt war die Verortung der anderen Normen an sinnvollen Punkten.
In die hohen Punktzahlen ging es dann, wenn die Bearbeiter gekonnt historisch, grammatisch, logisch und systematisch argumentierten.
Ich habe es honoriert, wenn die Bearbeiter überhaupt einmal unter den angegebenen Normen jene fanden, welche die Ansoruchsgrundlage enthielt. Ein weiterer Pluspunkt war die Verortung der anderen Normen an sinnvollen Punkten.
In die hohen Punktzahlen ging es dann, wenn die Bearbeiter gekonnt historisch, grammatisch, logisch und systematisch argumentierten.
18.11.2023, 12:24
Ich glaube, dass bei exotischen Klausuren oft Hinweise auf die Anspruchsgrundlagen oder relevante Normen im Sachverhalt stecken. Deswegen würde ich diesen wirklich sehr genau lesen und mehr noch als bei normalen Klausuren darauf achten, dass ich alle Argumente aus den Fake-Schriftsätzen aufgegriffen habe.
Ansonsten: Nicht ewig im Kommentar blättern, wenn man dort zu Beginn nichts gefunden hat, und darauf achten, dass die Formalien sauber sind.
Ich hatte eine Exotenklausur im (ausgerechnet von mir als beherrschbar empfundenen) Ö-Recht. Hätte heulen können in der Bearbeitung. Am Ende war es zwar meine schlechteste Note, hat mich aber bei weitem nicht so stark runtergezogen wie befürchtet. Nur Mut!
Ansonsten: Nicht ewig im Kommentar blättern, wenn man dort zu Beginn nichts gefunden hat, und darauf achten, dass die Formalien sauber sind.
Ich hatte eine Exotenklausur im (ausgerechnet von mir als beherrschbar empfundenen) Ö-Recht. Hätte heulen können in der Bearbeitung. Am Ende war es zwar meine schlechteste Note, hat mich aber bei weitem nicht so stark runtergezogen wie befürchtet. Nur Mut!
19.11.2023, 15:23
Das sind tatsächlich mit die besten Klausuren, denn du kannst allein anhand Wortlaut, Sinn und Zweck und den Kommentaren super Ergebnisse erzielen. Der Sachverhalt gibt auch viel Hinweise und Hilfe.
Außerdem wird kein Tiefenwissen erwartet.
Ich hatte mal ein Verlöbnis mit Störung der Geschäftsgrundlage. Konnte man super im Kommentar alles lesen. Waren auf diese Weise 9P und ich hab Familienrecht damals komplett auf Lücke gesetzt.
Außerdem wird kein Tiefenwissen erwartet.
Ich hatte mal ein Verlöbnis mit Störung der Geschäftsgrundlage. Konnte man super im Kommentar alles lesen. Waren auf diese Weise 9P und ich hab Familienrecht damals komplett auf Lücke gesetzt.