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Hallo,

hat jemand gute Tipps für die Wartezeit Bzw. Mutmachende Stories? In zwei Wochen gibts Ergebnisse. 
Ich bin schon super nervös. 
Mir fallen alle paar Stunden neue Fehler aus den Klausuren ein. 

Eigentlich denke ich, dass es zum bestehen gereicht haben muss aber dann kommt wieder eine Erinnerung hoch und ich zweifele das bestehen super stark an. Besonders beunruhigt mich, dass viele Durchfaller hier in dem Forum davon ausgegangen sind, bestanden zu haben….

Danke für jegliche Hilfe oder jeglichen Beitrag.

Gast

(22.03.2022, 12:08)AnonymBY schrieb: [ -> ]Hallo,

hat jemand gute Tipps für die Wartezeit Bzw. Mutmachende Stories? In zwei Wochen gibts Ergebnisse. 
Ich bin schon super nervös. 
Mir fallen alle paar Stunden neue Fehler aus den Klausuren ein. 

Eigentlich denke ich, dass es zum bestehen gereicht haben muss aber dann kommt wieder eine Erinnerung hoch und ich zweifele das bestehen super stark an. Besonders beunruhigt mich, dass viele Durchfaller hier in dem Forum davon ausgegangen sind, bestanden zu haben….

Danke für jegliche Hilfe oder jeglichen Beitrag.


Rein zeitlich hilft da nichts, einfach nur abwarten und ablenken. Die ersten 1,5 Monate der Wartezeit waren traumhaft. Ich konnte abschalten, habe Jura wirklich verdrängt, die Ergebnisse waren ja noch so weit weg. Aber je näher sie kamen, desto schlimmer wurde es. Tage vor den Ergebnissen konnte ich kaum essen, die Nacht davor hatte ich Panikattacken und habe null geschlafen.

Deine „inhaltlichen“ Sorgen wegen des (Nicht)Bestehens sind natürlich einzelfallabhängig. Bei mir war es so, dass ich mir sicher war, durchzufallen. Jede Klausur lief gefühlt schlecht, das hat mich schon während des Examens massiv runtergezogen. Am Ende habe ich ganz solide schriftlich bestanden. Das eigene Gefühl täuscht einen oft, denn wir denken nur an die vermeintlichen Fehler, die wir gemacht haben, selten jedoch an die guten Ausführungen, die uns die Punkte bringen.

Auch die Korrektoren im Zweiten sind tendenziell wohlwollend. Wir haben sogar einige hier im Forum, und die werden dir bestätigen: Die Klausuren müssen mehrheitlich schon durchgreifend an fundamentalen Grundlagenfehlern leiden und unbrauchbar sein, um unterm Strich zu landen. Und das ist - statistisch betrachtet - einfach unwahrscheinlich.

Daher mein Tipp an dich: Du wirst dir weiterhin - vermutlich exponentiell steigend zum Ergebnisbekanntgabetermin - Sorgen machen, das ist normal. Aber sie das ganze etwas nüchterner. Im Examen will dir keiner was böses, die absolute Mehrzahl der Prüflinge besteht und in deinen Klausuren war neben den vermeintlichen Fehlern sicherlich deutlich mehr brauchbares dabei. Du hast schon das erste Examen bestanden und damit bewiesen, dass du die Methodik eines Juristen beherrschst. Wenn du dem Korrektor nun im zweiten zeigst, dass du die Formalia einhalten kannst und juristisch an prozessuale und materielle Probleme herangehen kannst (das gefundene Ergebnis ist zweitrangig), dann wird er dich kaum durchfallen lassen. Die Tiefe der Argumentation etc. ist dann für die Note sicher maßgeblich, aber in aller Regel besteht man zumindest.

Kopf hoch, du schaffst das.
Vielen Dank für deine ausführliche und nette Nachricht. Das hat mir zu mindestens heute durch den Tag geholfen. 

Es ist einfach eine starke psychische Belastung für mich und viele andere natürlich auch. Du hast aber vollkommen Recht, die Durchfallquote in Bayern ist nicht hoch, dafür das es unglaublich schwer ist körperlich und psychisch 11 klausuren durchzustehen. 

Auch das mein Gefühl immer schlechter wird, ist vermutlich eine ganz normale stress Reaktion…
Am besten irgendwas tun um sich abzulenken. Vielleicht braucht dein Wohnzimmer eine neue Farbe an der Wand?
Ich bin ab dem Tag nach dem (mutmaßlichen) Versand der Briefe vor dem Haus auf und ab getigert und hab auf den Postboten gelauert. Nach vier Tagen kam dann der Brief und ich hab nur geheult weil die Noten nicht waren wie (heimlich) erhofft. Mit ein bisschen Abstand bin ich inzwischen ganz schön stolz auf mein Ergebnis aber ich kenne kaum jemanden der gut durch die Zeit des bösen Briefs gekommen ist. Juraexamen ist einfach echt nicht vergnügungssteuerpflichtig.
Ich hab in der Zeit Urlaub gemacht und mich nur über die Liste vergewissert, bestanden zu haben. Kann ich nur empfehlen. Die Nacht davor war ich natürlich trotzdem aufgeregt. Den Rest der Zeit konnte ich mich aber prima ablenken. Gottseidank. Verändern kann man ja eh nix mehr.

Hubert

Hey,

mir gehts zur Zeit ganz genauso wie dir. Hab auch diesen Termin in Bayern mitgeschrieben und fand die Klausuren teilweise viel umfangreicher und schwerer als die Klausuren, die man aus der AG gewohnt war. Hab auch richtige blöde Fehler gemacht, die einem unter normalen Umständen nie passieren würden... Was mich allerdings tröstet und etwas Hoffnung gibt ist die Tatsache dass es allen anderen die ich kenne genauso gegangen ist und es wohl bei den enormen Umfang normal ist, auch mal Sachen zu übersehen oder falsch zu machen. Außerdem helfen mir noch die Erfahrungen aus dem 1. Examen. Dort hatte ich auch ein extrem schlechtes Gefühl und am Schluss waren die Noten viel viel besser als erwartet. Deshalb schau ich mir manchmal wenn ich wieder Angst habe einfach meine Klausuren vom 1. Examen nochmal an und denk mir dabei dann immer, wenn es dort mit so vielen Fehlern zu einer passablen Note gereicht hat, dann wird hoffentlich im Zweiten nicht viel strenger korrigiert. Happywide
(23.03.2022, 15:03)Hubert schrieb: [ -> ]Hey,

mir gehts zur Zeit ganz genauso wie dir. Hab auch diesen Termin in Bayern mitgeschrieben und fand die Klausuren teilweise viel umfangreicher und schwerer als die Klausuren, die man aus der AG gewohnt war. Hab auch richtige blöde Fehler gemacht, die einem unter normalen Umständen nie passieren würden... Was mich allerdings tröstet und etwas Hoffnung gibt ist die Tatsache dass es allen anderen die ich kenne genauso gegangen ist und es wohl bei den enormen Umfang normal ist, auch mal Sachen zu übersehen oder falsch zu machen. Außerdem helfen mir noch die Erfahrungen aus dem 1. Examen. Dort hatte ich auch ein extrem schlechtes Gefühl und am Schluss waren die Noten viel viel besser als erwartet. Deshalb schau ich mir manchmal wenn ich wieder Angst habe einfach meine Klausuren vom 1. Examen nochmal an und denk mir dabei dann immer, wenn es dort mit so vielen Fehlern zu einer passablen Note gereicht hat, dann wird hoffentlich im Zweiten nicht viel strenger korrigiert. Happywide

Erstmal Danke an alle die hier von ihren Erfahrungen berichtet haben. 

Mich beruhigt es sehr, dass du die Klausuren auch schwer fandest. Durch Corona hatten wir in unserer AG eher oberflächlichen Kontakt, deshalb weiss/wusste ich nicht wie andere die Klausuren empfunden haben.
Für mich wars der absolute oberhorror aber du hast recht, meine Patzer im ersten Examen waren auch nicht ohne und ich bin trotzdem mit einer ganz passablen Note rausgegangen. Ich weiß auch nicht warum dieses Mal die Sorge vor dem Durchfallen so extrem ist aber sie ist definitiv super präsent.