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Normale Version: Statistik aus dem 2. Examen zieht runter
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Gast

Seit ich mir die Statistik aus dem diesjährigen Durchgang in BW mal so durchgeschaut habe, schwindet die Hoffnung auf eine einigermaßen passable Note... Wäre beim 1. Durchlauf ab 6,5 schriftlich zufrieden, aber das scheint doch irgendwie gar nicht so wahrscheinlich. 

Ich meine, wie lassen sich die schlechten Ergebnisse erklären? Die Leute sind ja alle durchs 1. gekommen.. ausruhen auf Noten und Können des 1. Examens? Zu wenig Vorbereitung (Anfang erst ab Tauchstation)?

Gast

Was steht denn in dieser Statistik?

Gast

Nimms positiv. Bundesweit gehn die Ergebnisse im 2. Examen seit ca Mitte letzten Jahres um 1-1,5 Punkte im Schnitt runter. Zudem sind in vielen Bundesländern die Durchfallquoten um 10-15% hochgegangen.

D.h. für dich: auch mit schlechteren Noten bist du nicht verloren. Denn die Konkurrenz ist 1. auch schlechter und 2. gibts sogar weniger die bestehen. 

Also Kopf hoch und an dich glauben :)

Gast

Um die 6 Punkte ist auch ein realistischer Schnitt für den schriftlichen Teil des ersten Examens. Durch Schwerpunktnote wird das Ergebnis nur nochmal (stark) verzerrt.

Zudem hat die Corona-Situation der letzten zwei Jahre doch spürbaren Einfluss auf die Ergebnisse der Corona-Jahrgänge.

Gast NRW

(19.03.2022, 10:46)Gast schrieb: [ -> ]Seit ich mir die Statistik aus dem diesjährigen Durchgang in BW mal so durchgeschaut habe, schwindet die Hoffnung auf eine einigermaßen passable Note... Wäre beim 1. Durchlauf ab 6,5 schriftlich zufrieden, aber das scheint doch irgendwie gar nicht so wahrscheinlich. 

Ich meine, wie lassen sich die schlechten Ergebnisse erklären? Die Leute sind ja alle durchs 1. gekommen.. ausruhen auf Noten und Können des 1. Examens? Zu wenig Vorbereitung (Anfang erst ab Tauchstation)?


Ich glaube tatsächlich grade viele mit einem ganz guten (8 Punkte aufwärts) Examen haben den Eindruck es würde auch im 2. irgendwie laufen. Das war jedenfalls in meiner AG bei vielen der Fall, die dann damit auf die Nase gefallen sind. Teilweise halt geackert in der Großkanzlei und keine Zeit fürs Klausuren schreiben gehabt. Muss natürlich nicht so laufen, hab ich bloß mehrfach so beobachtet. 

Dann war während Corona halt auch die Lehre maximal mies. Meine AG lief recht grundsätzlich auf stumm weil ich da nichts mitnehmen konnte. 

Ansonsten sagt halt die Statistik für dich persönlich auch nur begrenzt was aus. Bereite dich gut vor und guck was du rausholen kannst! Ich hatte auch Angst weil der schriftliche Schnitt so niedrig war, bin dann aber aus den Klausuren mit 7.9 raus :)
Lass dich nicht entmutigen. Man darf die schriftlichen Noten des zweiten Examens nicht mit der Gesamtnote des ersten Examens vergleichen.

Ich habe im Freundeskreis einige, die böse auf das Assessorexamen schimpfen. Warum? Im zweiten Examen schriftlich 5-6 Punkte gemacht, im ersten Examen "Prädikat".. und wie? Im ersten Examen auch schon 5-6 Punkte schriftlich gehabt, dann eine ordentliche mündliche Prüfung und einen 14 Punkte Schwerpunkt in Rechtsgeschichte o.Ä. Da darf man sich halt nicht selbst belügen. Der Jura-Klausur-Skill liegt dann halt bei 5-6 und nicht bei 9.

Außerdem fehlen in den Notentabellen ja noch die mündlichen Prüfungen, die gehen also alle noch bis zu 1,5/2 Punkte hoch. 

Gute schriftliche Noten sind im zweiten Examen durchaus schaffbar. Aber: grade im oberen Bereich ist es schwerer als das erste Examen. 12 und 13 Punkte gab es in BW z.B. gar nicht. Dafür fällt kaum jemand durch :)

Edit: von 4 Freunden mit zweistelligem ersten haben alle auch ein zweistelliges zweites Examen. Wenn auch etwas schlechter.
das schlechte Abschneiden im zweiten Examen lässt sich anhand vieler Dinge erklären:
  1. die Klausuren sind schwerer, insbesondere hat man weniger Zeit 
  2. man hat weniger Vorbereitungszeit, knappe Tauchphase, kein Jahr Pause und Repetitorium 
  3. der Stoff wird mehr. zum materiellen Recht aus dem ersten Examen kommt prozessuales hinzu. 
  4. die Formalitäten werden mehr. unterschiedliche Klausurtypen. Anwalt vs. Gericht. 
  5. die Anforderungen sind höher. nach meiner Vermutung übertragen die Korrektoren ihre Anforderungen im Beruf auf die Klausur. 
  6. man schreibt mehr Klausuren. 

gast678

Kann dir ca sieben Leute nennen, die im ersten von 5,5 schriftlich durch die mündliche Prüfung auf 8,0 oder drüber sind. Im zweiten Examen dann wieder 4,0-5,0 schriftlich, mit der mündlichen dann dieses Mal nur 6,0. Im Zweifel war es dann das böse Assessorexamen ;)

Gast

(19.03.2022, 16:12)Lars die Ente schrieb: [ -> ]das schlechte Abschneiden im zweiten Examen lässt sich anhand vieler Dinge erklären:
  1. die Klausuren sind schwerer, insbesondere hat man weniger Zeit 
  2. man hat weniger Vorbereitungszeit, knappe Tauchphase, kein Jahr Pause und Repetitorium 
  3. der Stoff wird mehr. zum materiellen Recht aus dem ersten Examen kommt prozessuales hinzu. 
  4. die Formalitäten werden mehr. unterschiedliche Klausurtypen. Anwalt vs. Gericht. 
  5. die Anforderungen sind höher. nach meiner Vermutung übertragen die Korrektoren ihre Anforderungen im Beruf auf die Klausur. 
  6. man schreibt mehr Klausuren. 

1. für mich waren die praxisbezogenen klausuren leichter, weil weniger materiell tiefes recht + ich hatte die kommentare

2. war besser für mich, weil mehr fokus von beginn an

3. gleichen die kommentare wieder aus und das materielle recht wird weniger anspruchsvoll

4. das stimmt, doch formalia kann man gut lernen

5. den eindruck hatte ich nicht

6. mehr klausuren gleichen dafür ausreißer gut aus

die leute schneiden in der statistik zudem nicht schlechter ab. es fehlt lediglich der swp.

5-6P schriftlich sind wie im ersten völlig normaler klausurschnitt
Faszinierend. Also ich kenne jetzt nur nrw-Statistiken. Aber hier fällt das zweite sogar besser als die Pflichtfachprüfung im ersten aus (Zum Schwerpunkt ist, denke ich, alles gesagt).

Da muss ich mich wohl nochmal mit den anderen Bundesländern beschäftigen..
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