Zur letzten Instanz - Das Forum für Rechtsreferendare

Normale Version: Kaisernoten machen down
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.

Gast

Aktuell hatte ich einige Male (3x hintereinander) nur 3 Punkte... sobald ich 1-2 ,,Kernprobleme" nicht in dem Umfang beschreibe oder gar verfehle, falle ich durch, obwohl der Rest teils ordentlich ist. Sicherlich waren die Entscheidungsgründe keine VB Leistung, aber erfahrungsgemäß habe ich mit ähnlichen Klausuren bei OLG Richtern oder unseren AG Klausuren eig. immer bestanden und öfter auch ein befriedigend. 

Habt ihr ähnliche Erfahrungen?

Gast

habs in komplett anderer richtung gehabt. öfter zweistellig kaiser (sogar 14-16 paar mal) und im examen dann 5-7. hab mir aber auch zu viel stress gemacht im echten examen und dadurch vor klausuren kaum geschlafen (teilweise garnicht).

generell finde ich die benotung in den ags aber viel zu wohlwollend. gefühlt werden die noten da einfach verschenkt, damit keiner angst bekommt. bei unserer ag war der schnitt immer um die 7-8 punkte rum. vollkommen utopisch.

was man denke ich bei kaiser sehr gut lernt ist die herangehensweise an eine klausur aus der lösung heraus . das fehlt komplett in den ag-klausuren. meist sind die besprechungen für ag-klausuren unterirdisch und pure zeitverschwendung. so jedenfalls meine erfahrung.

Gast

Fand es tatsächlich auch immer besser, wenn man strenger bewertet wurde als in den laschen AG Klausuren mit Notendurchschnitten von 7-8 Punkten
(16.03.2022, 10:31)Gast schrieb: [ -> ]Aktuell hatte ich einige Male (3x hintereinander) nur 3 Punkte... sobald ich 1-2 ,,Kernprobleme" nicht in dem Umfang beschreibe oder gar verfehle, falle ich durch, obwohl der Rest teils ordentlich ist. Sicherlich waren die Entscheidungsgründe keine VB Leistung, aber erfahrungsgemäß habe ich mit ähnlichen Klausuren bei OLG Richtern oder unseren AG Klausuren eig. immer bestanden und öfter auch ein befriedigend. 

Habt ihr ähnliche Erfahrungen?

Ja.

Bei Kaiser gibt es einen großen "Clou" und wer den nicht so löst, wie er in den Skripten dargestellt wird, der kriegt 3 Punkte. Wers so darstellt wie im Skript, kriegt 14. Das ist völlig unrealistisch. Die Examensklausuren glänzen v.a. durch ihre Länge, d.h. es geht grade nicht um ein einzelnes, ggf. besonders komplexes Problem, sondern darum, in der kurzen Zeit eine halbwegs vertretbare und proffesionell "aussehende" Lösung hinzukriegen.

Davon abgesehen war die Korrektur bei meinen Kaiserklausuren oft (nicht immer) unterirdisch. Da wurde wirklich nur einmal draufgeschaut, ob das Ding genau aussieht wie die Lösungsskizze oder nicht. Dass der Sachverhalt öfters mal unklar ist und so oder so ausgelegt werden kann, wird dann entweder gar nicht erkannt oder es wird erkannt, aber nicht weiter drüber nachgedacht, weil das wohl nicht wirtschaftlich wäre.

Beispiele: in der Kaiserklausur geht es darum zu sehen, dass eine Zeuge nicht ergiebig ist und keine Beweiswürdigung zu machen. Im Examen kommt dann ein aktuelles BGH-Urteil, in dem es darum geht, einen langen Fall mit vielen Prüfungspunkten irgendwie vertretbar zu lösen.

Dass die Klausuren keineswegs examensgetreu sind, muss aber nicht heißen, dass sie nichts bringen. Grade dass Kaiser offensichtlich mehr Wert aufs Prozessuale legt als das LJPA, macht durchaus Sinn. So lernt man das prozessuale Handwerk und kann sich dann kurz vorm Examen noch die materielle Rechtsprechung reinkloppen.

Gast

(16.03.2022, 11:07)Gast schrieb: [ -> ]Fand es tatsächlich auch immer besser, wenn man strenger bewertet wurde als in den laschen AG Klausuren mit Notendurchschnitten von 7-8 Punkten

Kann es so nicht bestätigen. Bei uns korrigieren nur Leute, die wirklich auch im Examen korrigieren und den Maßstab anlegen...