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Normale Version: Wie mit einem schlechten Gefühl umgehen?
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Gast

Hallo Leidensgenossen, 

wie geht ihr mit einem schlechten Gefühl in den Klausuren um bzw. wie seid ihr damit umgegangen? 

Ich war am Anfang der Klausuren so nervös, dass sich blöde Fehler eingeschlichen haben und am Ende so mit den Nerven am Ende, dass ich mich vor allem in der letzten Klausur kaum noch ordentlich konzentrieren konnte. 
Eine Klausur in der Mitte lief überhaupt nicht, da bin ich sicher durchgefallen (realistische Einschätzung, da ist auch nichts mit "die vermeintlich schlechten Klausuren werden die besten sein").

Eigentlich war ich immer ziemlich gut in Übungsklausuren, die höchsten Ansprüche an meine schriftlichen Noten habe ich ebenfalls nicht (6.5 insgesamt würden mir schriftlich total reichen, sogar 6 wären i.O.) 

Aber ständig, wenn ich für den etwaigen Verbesserungsversuch lernen will, schießen mir diese total abstrusen und blöden Fehler in den Kopf, die ich gemacht habe. 
Plötzlich mit der Nummerierung aufgehört und Fließen geschrieben, in den praktischen Teil Aspekte eingefügt, die ich im Gutachten vergessen hatte, falsche vorläufige Vollstreckbarkeit im Tenor, eine falsche AGL bzw. die richtige geprüft und dann am Ende schnell noch eine falsche Norm oben drüber geschrieben...
Ich habe gefühlt alles vergessen, was ich vor 3 Monaten noch wusste, kann mich nicht zum Lernen aufraffen, habe echt Angst, diese Tortur noch einmal durchmachen zu müssen, aber will mich auch nicht mit dieser nicht zufriedenstellenden Arbeit abgeben..  zumal ich noch einen Monat auf die Noten warten muss, aber ja jetzt schon das Gefühl habe alles vermasselt zu haben. 

Was hilft dagegen?   Wütend

Gast

(29.11.2021, 12:24)Gast schrieb: [ -> ]Hallo Leidensgenossen, 

wie geht ihr mit einem schlechten Gefühl in den Klausuren um bzw. wie seid ihr damit umgegangen? 

Ich war am Anfang der Klausuren so nervös, dass sich blöde Fehler eingeschlichen haben und am Ende so mit den Nerven am Ende, dass ich mich vor allem in der letzten Klausur kaum noch ordentlich konzentrieren konnte. 
Eine Klausur in der Mitte lief überhaupt nicht, da bin ich sicher durchgefallen (realistische Einschätzung, da ist auch nichts mit "die vermeintlich schlechten Klausuren werden die besten sein").

Eigentlich war ich immer ziemlich gut in Übungsklausuren, die höchsten Ansprüche an meine schriftlichen Noten habe ich ebenfalls nicht (6.5 insgesamt würden mir schriftlich total reichen, sogar 6 wären i.O.) 

Aber ständig, wenn ich für den etwaigen Verbesserungsversuch lernen will, schießen mir diese total abstrusen und blöden Fehler in den Kopf, die ich gemacht habe. 
Plötzlich mit der Nummerierung aufgehört und Fließen geschrieben, in den praktischen Teil Aspekte eingefügt, die ich im Gutachten vergessen hatte, falsche vorläufige Vollstreckbarkeit im Tenor, eine falsche AGL bzw. die richtige geprüft und dann am Ende schnell noch eine falsche Norm oben drüber geschrieben...
Ich habe gefühlt alles vergessen, was ich vor 3 Monaten noch wusste, kann mich nicht zum Lernen aufraffen, habe echt Angst, diese Tortur noch einmal durchmachen zu müssen, aber will mich auch nicht mit dieser nicht zufriedenstellenden Arbeit abgeben..  zumal ich noch einen Monat auf die Noten warten muss, aber ja jetzt schon das Gefühl habe alles vermasselt zu haben. 

Was hilft dagegen?   Wütend


Nicht verrückt machen  Verrueckt. Bei mir waren tatsächlich die Klausuren, die ich am schlechtesten fand, am Ende die Besten. Ist also nicht nur so ein Spruch  Wink
Mit 10 Stunden nachdenken findet man natürlich mehr Probleme als in den 5h. Zumal grade bessere Kandidaten oft deshalb ein schlechtes Gefühl haben, weil sie die Fälle problematisch fanden, was sie auch sind. Schlechter ist, wenn man nach einer Woche nachdenken immer noch kein Problem gefunden hat, vermutlich gabs nämlich eins. 

Mach dir außerdem klar, dass die Korrektur relativ erfolgt. Es geht nicht drum, den Fall perfekt zu lösen, sondern besser als (alle oder ein Teil) der anderen. Ob das dann 5 oder 8 Punkte waren, kann man m.E. im Nachhinein nicht seriös sagen, insbesondere weil man den Sachverhalt gar nicht mehr zu 100% vor Augen hat und ggf. Probleme sieht, die ausgeschlossen waren.
(29.11.2021, 13:07)HerrKules schrieb: [ -> ]Mit 10 Stunden nachdenken findet man natürlich mehr Probleme als in den 5h. Zumal grade bessere Kandidaten oft deshalb ein schlechtes Gefühl haben, weil sie die Fälle problematisch fanden, was sie auch sind. Schlechter ist, wenn man nach einer Woche nachdenken immer noch kein Problem gefunden hat, vermutlich gabs nämlich eins. 

Mach dir außerdem klar, dass die Korrektur relativ erfolgt. Es geht nicht drum, den Fall perfekt zu lösen, sondern besser als (alle oder ein Teil) der anderen. Ob das dann 5 oder 8 Punkte waren, kann man m.E. im Nachhinein nicht seriös sagen, insbesondere weil man den Sachverhalt gar nicht mehr zu 100% vor Augen hat und ggf. Probleme sieht, die ausgeschlossen waren.

So ist es. Es gab nur eine Klausur aus der ich wirklich mit einem guten Gefühl (Uni) rausgegangen bin. Da habe ich dann 3 Punkte bekommen. In allen anderen Klausuren habe ich mich meist schon unmittelbar nach der Klausur über Fehler, die mir dann eingefallen sind, geärgert. Die sind dann aber alle gut ausgegangen. Man kann das natürlich nicht pauschalisieren, pauschalisieren lässt sich aber, dass du jetzt sowieso keinen Einfluss mehr auf die Bewertung nehmen kannst. Du musst also das beste draus machen. Für mich funktioniert es am besten, wenn ich mich direkt mit den Fehlern konfrontiere, sie also analysiere, sodass ich beim nächsten Mal nicht die selben Fehler mache; das macht die Fehler dann sogar zu etwas positiven.