Zur letzten Instanz - Das Forum für Rechtsreferendare

Normale Version: Finanzierung der Vorbereitung für Gnadenversuch
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.

Versuch123

Hallo in die Runde!

Vor Kurzem habe ich die Zulassung zu einem dritten Versuch erhalten und bin sehr, sehr dankbar für die letzte Chance, Volljurist zu werden. Wichtig ist jetzt, dass ich eine solide Lernumgebung schaffen kann, um gezielt meine Schwachstellen auszumerzen und die "wird schon nicht dran kommen"-Lücken zu schließen. Dazu braucht es in meinem Fall Ruhe, Konzentration, Übungsklausuren, vielleicht ein paar Stunden privates Rep und vor allem finanzielle Sicherheit.

Meine erste Frage an euch: Gibt es hier jemanden, der einen guten und stabilen Weg zur Finanzierung seines dritten Versuchs auf die Beine stellen konnte?

Super dankbar wäre ich für Erfahrungswerte und Tipps jenseits von:
  • Können dir nicht deine Eltern/Großeltern was leihen? (-)
  • Was ist mit ALG? (1. Status "Aktiv arbeitssuchend" verträgt sich nicht mit Prüfungsvorbereitungen bei ambitionierten Sachbearbeitern der Agentur, 2. wir kennen die Preise der kommerziellen Klausurenkurse - die Summe reicht vorne und hinten nicht)
  • Beantrag' doch einfach einen Studienkredit (--> keine Immatrikulation)
  • Dann halt einen Privatkredit (kein Einkommen, kein Grund&Boden --> kein Kredit)


Frage Nr. 2 wäre, ob jemand eine gute Erfahrung mit der Kombination Arbeit/Vorbereiten machen konnte - wenn ja, welche/r Arbeitgeber und mit welchem Arbeitsmodell? Wie viele Stunden pro Woche und hat es geklappt, tatsächlich und nicht nur auf dem Papier Feierabend und freie Tage zu haben?

Ich sehe aktuell die Schwierigkeit, überhaupt einen so gut bezahlten Teilzeit-Job zu finden, dass ich damit neben Lebenshaltungskosten auch die anfallenden Lernkosten (ich kalkuliere aktuell mit mind. 300 Euro für Klausuren, Ausdrucke, Portokosten, Anschaffung neuer Bücher zum Examen, Ausleihe von Kommentaren im Monatsdurchschnitt bis zum Examenstermin) bestreiten kann. Gezielt auf Diplom-Juristen zugeschnittene Stellenanzeigen sehe ich sehr, sehr wenige, geschweige denn 50% Stellen, bei denen pi Mal Daumen 1.000 - 1.3000 Euro netto übrig bleiben.

Der juristische Teil meines Freundeskreises rät mir, keine Teilzeitstelle zu suchen, sondern mich zu 100% dem letzten Versuch zu widmen. Nichts würde ich lieber tun, allerdings fehlt mir als Voraussetzung dafür das - bei den Ratgebern idR vorhandene - unterstützende familiäre Umfeld. Vor den gemischten Wochen mit Arbeit und Lernen habe ich ehrlich gesagt auch ziemlich Respekt. Dass ich einen dritten Anlauf benötige zeigt ja auch, dass ich nicht in der Lage war, während der Anwaltsstation eine gute Balance aus Kanzleizeit und Lernzeit zu gewährleisten. Dann wiederum sehe ich aktuell keinen "perfekten Weg" der volle Konzentration bei voller Finanzierung ermöglicht.

Vielen Dank schon mal für eure Erfahrungen und Ideen und allen künftigen Prüflingen im Gnadenversuch starke Nerven und das hilfreiche Quäntchen Glück bei den Prüfungen!

Lala

Hey,

um wie viele Monate handelt es sich insgesamt?

Wenn kein Darlehen von (anderen) Verwandten oder Bekannten in Betracht kommt, könntest Du online eine Spendenkampagne starten, z.B. auf https://de.gofundme.com/. Selbst habe ich keine Erfahrung mit der Seite aber vielleicht bringt es was.

Kennen Deine ehemaligen Ausbilder/ sonstige berufstätige Bekannten jemanden, der Dich für die kurze Zeit beschäftigen könnte? (Wer gesehen hat, dass Du etwas taugst, wird hilfsbereiter sein... :D).

Mit nicht mehr als 2-3 Arbeitstagen pro Woche dürfte die Vorbereitung noch möglich sein.

Notfalls könntest Du das Lernen kostengünstiger gestalten. Das Rep wird die Sache nicht retten, das kannst nur Du selbst durch Analyse der eigenen Fehler und Arbeit an der Methode! Besorge Dir z.B. Übungsklausuren aus den Zeitschriften, Bücher aus irgendeiner Bibliothek usw.

Ich drücke Dir die Daumen!
Denk daran, nach diesem Versuch bist Du Volljurist! Cool

Besucher

Hallo Versuch123,

hast du es denn Mal mit nem Kredit probiert? Was ich so gehört habe bekommen die Leute für die wildesten Sachen einen Kredit. Da muss es doch auch eine Bank geben, die für das wichtigste in der Welt (=deine Ausbildung) dir Geld gibt.

Ich würde persönlich so wenig arbeiten wie möglich und nur so viel wie möglich. Wie wäre es mit Jobs, die man nicht so auf dem Schirm hat: Kellner in einer Disko o.ä.? Hat den Vorteil, dass du trotzdem die ganze Woche über lernen kannst und am Wochenende arbeitest. Wird von der Bezahlung her wahrscheinlich besser sein als 1-2 Tage irgendwo nebenbei zu arbeiten.

Wie lange musst du denn überbrücken?

HessMärz

Hallo Versuch 123,

Ich kann dir auch nur ans Herz legen, zu versuchen so wenig wie moglich zu arbeiten neben dem Lernen. Das ist das wichtigste und Du solltest die Monate, die du hast, strukturiert nutzen und einen alltäglichen Lernalltag aufbauen konnen.
Die Tage an denen Du vllt mal nicht lernst, solltest Du Dich regenerieren.

Du könntest mal wegen einem Bildungskredit anfragen. Der ist sowas ähnliches wie ein Studienkredit, nur muss man halt nicht Student sein.
Ich hatte den, nachdem ich kein Bafög mehr bekommen hatte.
Der gilt aber für alle sich noch in einer Ausbildung befindlichen.
Erkundige Dich doch mal. Schildere Deine Situation.
Gleichfalls würde ich auch nach einem privaten Kredit im internet schauen. Da gibt es mittlerweile so viele Portale, die Kredite über mehrere private Leute verteilt anbieten.

Ich wünsche Dir ganz viel Glück, dass Du was findest und dann natürlich viel Erfolg beim lernen und den Klausuren!

GÄSTIN

Hallo Versuch,

ich hatte zwar keinen Drittversuch, aber eine ähnliche Situation für meinen Verbesserungsversuch.
Generell hoffe ich, dass Du Einsicht in die Klausuren nehmen und so herausfinden konntest, woran es bei Dir lag. Denn wie viel man arbeiten kann, hängt sicher auch an dem Lernaufwand, den man noch betreiben muss.

Ich konnte mich bei 2 Arbeitstagen die Woche und sparsamer Lebensweise super vorbereiten. An den verbleibenden 3 Tagen habe ich an zweien Klausuren geschrieben (Klausurkurs des OLG und einen Fernklausurenkurs mit Einsendung) und an einem Grundlagen und Grundsätzliches gelernt. Damit konnte ich mich am Wochenende auch erholen, was super wichtig ist, um durchzuhalten. Mehr als drei Tage die Woche solltest Du auf keinen Fall arbeiten - zur Not dann lieber aufstocken!
Wenn Dein erstes Examen halbwegs brauchbar ist, kannst Du versuchen eine Art juristische Sachbearbeitung zu ergattern, z.B. in der Verwaltung. Das übt zusätzlich und ist gerade wegen Personalmangel relativ gut möglich. Diese Stellen sind häufig auf Verwaltungsabsolventen (Bachelors oder Verwaltungswirte) ausgeschrieben, aber das 1. Stex zählt häufig als vergleichbare Qualifikation.

Ich drücke Dir alle Daumen und kann sagen, dass sich mein Klausurschnitt nach 10 Monaten lernen wie beschrieben um 3,6 Punkte verbessert hat! Du schaffst das!
Wann wäre denn der Gnadenversuch und wie viel Geld brauchst du pro Monat?