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NRWGast

Hallo liebe Mitstreiter*innen,

eine allgemeine Frage für die Statistik: wie viele Stunden netto habt ihr am Tag bis zu eurem Examen gelernt? Wann habt ihr mit der Examensvorbereitung angefangen? Und wie sah euer Examen aus?

Gast

Nicht mehr als maximal 7 Stunden, aber auch nur, wenn eine Klausur angestanden hat (dann 5 Std. Klausur, 2 Stunden lernen) oder an Kaiser-Tagen. Ansonsten ca 4 Stunden.

Gast

Ich habe meistens netto (Timer) 6-7 Stunden gelernt... Minimum aber 5. täglich. Nur sehr sehr selten mal nicht. Schreibe jetzt im März und bin total erschöpft. Über 5-6 Monate hinweg. Der Lernumfang ist ein Fass ohne Boden und das Loslassen muss man lernen. Die Angst vorm Durchfallen ist groß, das treibt an. Bereue es. Denke ich versemmel es jetzt im Sinne von durchfallen, weil ich einfach nur ko bin. Nicht nachmachen. Würde es fast als Workaholic bezeichnen. Hoffe zwei Tage ruhen retten mich jetzt.

Gast

Füge noch hinzu, auf den Körper hören. Ich weiß jetzt wie sich ein ausgelaugtes Hirn anfühlt, hätte nur gedacht, das gibt es durch Sport bezogen auf die Muskulatur... 

Und bin eigentlich sonst ein Mensch in Balance. Meditation gehört zu meinem Alltag. Aber diese Prüfungen machen was mit einem. Also bitte aufpassen. Man rasselt da schnell in einen Wahn...

Gast

Netto-Lernzeit ist jetzt, 3 Monate vor dem Examen, bei ca. 4-5 Stunden pro Lerntag. Einigermaßen seriös angefangen zu lernen habe ich 12-14 Monate vor dem Termin, aber nur mit ca. 2h pro Tag (wenn nicht AG/Klausur/Station war).

Leider ist unser Ref ziemlich mies organisiert, obwohl wir kurz vorm Examen sind, hatten wir quasi seit Januar durchgehend irgendwelche nutzlosen Online-Lehrgänge und ewig viel Klausuren. Hoffe dass ich in den nächsten Wochen bis Juni wenigstens noch die gröbsten Lücken füllen kann.
Gut vorbereitet fühle ich mich mit meiner Lernzeit jdfs nicht, hätte wohl mehr machen müssen.

Gast

jeder ist unterschiedlich. manche brauchen lange um bestimmte dinge zu verstehen, andere brauchen dagegen wieder weniger Zeit. deswegen finde ich es schwachsinnig, seine lernstunden mit anderen zu vergleichen.

viel wichtiger halte ich, wie effektiv man die vorhandene Lernzeit nutzt. was bringt es einem, wenn man ein thema wiederholt, die man sowieso gut beherrscht. andererseits auch effektive Lernmethoden verwendet. ich habe meines Erachtens jeden menge zeit verschwendet mit stumpfen durchlesen von Lehrbüchern.

ganz wichtig finde ich auch, dass man seine Defizite kennt und nicht ungeplant drauf los lernt. hast du keine probleme mit den formalia und Darstellung in der Klausur, lohnt es sich nicht, klausuren zu schreiben.

GastHe

Ich habe während der Stationen den Stoff nachbearbeitet, angefangen richtig zu Lernen habe ich in der Tauchphase (also bei mir 5 Monate vor dem Examen). In dieser Phase c.a. 6 h netto am Tag von Montag bis Freitag (3h vormittags, 1h Mittag, 3h Nachmittag), am Samstag Klausur geschrieben und danach nicht mehr gelernt. Sonntag war frei. Ergebnis waren 10,xx im Zweiten.

Gast

Ich hab von Anfang an einen klaren Fokus aufs Ref bzw. das Examen gelegt und daher ab der Zivilstation kontinuierlich gelernt, ohne mir aber feste Zeitvorgaben zu setzen. Bin kein Freund von festen Zeitvorgaben, habe hiervon auch schon im 1. Examen abgesehen. An manchen Tagen läuft's halt einfach gut, da kann man dann auch mal 8 Stunden konzentriert über den Büchern hocken und an anderen Tagen geht garnix, sodass es bereits nach 1-2 Stunden keinen Sinn mehr macht und man deshalb die Bücher zuschlagen sollte. So stresst man sich nicht künstlich und lernt nach dem eigenen Wohlbefinden. Klappt natürlich aber auch nur, wenn man sich nicht dreimal pro Woche einredet, dass es nicht läuft und es deshalb heute keinen Sinn macht  Wink   Cheese  .

Wichtiger ist es meines Erachtens, sich stets klar vor Augen zu führen, dass das 2. Examen das Ziel ist und die Ref Stationen bei den Ausbildern einen ganz netten Einblick gewähren können, aber eben nicht oberste Priorität genießen. Denn am Ende des Tages zählt nun mal vorrangig die Examensnote, auch wenn das viele Leute mit durchschnittlichen oder eher "schlechten" Noten nicht wahrhaben wollen und sich immer einreden, was für tolle praktische Erfahrungen sie im Ref gesammelt haben und dass das ohne weiteres 3 Notenpunkte oder so aufwiegt. Ist aber halt einfach totaler Schwachsinn - der 9 Punkte Kandidat wird immer den 6 Punkte Kandidaten ausstechen, wenn er kein asozialer Volltrottel ist.

Würde daher einfach jedem raten, von Anfang an den Fokus auf's Lernen und das 2. Examen zu legen und die ganzen Störfeuer auf Sparflamme zu halten. Das bedeutet:
  • So wenig nebenbei arbeiten zu gehen wie möglich, um stattdessen die Zeit fürs Lernen oder zum Ausruhen zu nutzen. Wenn man natürlich arbeiten gehen muss, weil man sonst kaum über die Runden kommt, ist das natürlich etwas anderes. Dann gelten aber umso mehr die nachfolgenden Punkte Wink
  • Die Arbeiten und Aufgaben für die Ausbilder zwar gewissenhaft und ordentlich erledigen, aber sich hierbei kein Bein auszureißen. Reicht immer noch ohne weiteres für zweistellige Zeugnisse, gerade weil die Note auch maßgeblich vom persönlichen Verhältnis zum Ausbilder geprägt ist
  • Ggf. sich bei der Wahl der Ausbildungsstationen vorab über die Arbeitsbelastung informieren und in die Überlegungen miteinbeziehen. Gerade wenn man sich sicher ist, dass man später auf keinen Fall in der Verwaltung tätig sein will, erscheint es mir sinnvoller, sich ne Stelle zu suchen, bei der kaum bis gar keine Anwesenheitspflicht besteht
Sofern man dann tatsächlich von Anfang an kontinuierlich lernt, dürfte es meines Erachtens keinen nennenswerten Unterschied machen bzw. egal sein, ob man pro Tag 4 oder 6 Stunden lernt. Der Erfolg hängt dann wohl vielmehr von der richtigen Lernmethode und einer gewissen Portion Glück ab

Hamburger

Nach Möglichkeit zweimal die Woche Klausur geschrieben, aber an dem Tag dann nichts mehr gelernt, ansonsten maximal vier Stunden netto am Tag, Wochenende fast immer frei, außer es waren kaiserseminare. Das Ganze für etwa 5 Monate. Hat am Ende für ein knappes VBW gereicht

Gast

(03.03.2021, 10:39)Gast schrieb: [ -> ]Ich hab von Anfang an einen klaren Fokus aufs Ref bzw. das Examen gelegt und daher ab der Zivilstation kontinuierlich gelernt, ohne mir aber feste Zeitvorgaben zu setzen. Bin kein Freund von festen Zeitvorgaben, habe hiervon auch schon im 1. Examen abgesehen. An manchen Tagen läuft's halt einfach gut, da kann man dann auch mal 8 Stunden konzentriert über den Büchern hocken und an anderen Tagen geht garnix, sodass es bereits nach 1-2 Stunden keinen Sinn mehr macht und man deshalb die Bücher zuschlagen sollte. So stresst man sich nicht künstlich und lernt nach dem eigenen Wohlbefinden. Klappt natürlich aber auch nur, wenn man sich nicht dreimal pro Woche einredet, dass es nicht läuft und es deshalb heute keinen Sinn macht  Wink   Cheese  .

Wichtiger ist es meines Erachtens, sich stets klar vor Augen zu führen, dass das 2. Examen das Ziel ist und die Ref Stationen bei den Ausbildern einen ganz netten Einblick gewähren können, aber eben nicht oberste Priorität genießen. Denn am Ende des Tages zählt nun mal vorrangig die Examensnote, auch wenn das viele Leute mit durchschnittlichen oder eher "schlechten" Noten nicht wahrhaben wollen und sich immer einreden, was für tolle praktische Erfahrungen sie im Ref gesammelt haben und dass das ohne weiteres 3 Notenpunkte oder so aufwiegt. Ist aber halt einfach totaler Schwachsinn - der 9 Punkte Kandidat wird immer den 6 Punkte Kandidaten ausstechen, wenn er kein asozialer Volltrottel ist.

Würde daher einfach jedem raten, von Anfang an den Fokus auf's Lernen und das 2. Examen zu legen und die ganzen Störfeuer auf Sparflamme zu halten. Das bedeutet:
  • So wenig nebenbei arbeiten zu gehen wie möglich, um stattdessen die Zeit fürs Lernen oder zum Ausruhen zu nutzen. Wenn man natürlich arbeiten gehen muss, weil man sonst kaum über die Runden kommt, ist das natürlich etwas anderes. Dann gelten aber umso mehr die nachfolgenden Punkte Wink
  • Die Arbeiten und Aufgaben für die Ausbilder zwar gewissenhaft und ordentlich erledigen, aber sich hierbei kein Bein auszureißen. Reicht immer noch ohne weiteres für zweistellige Zeugnisse, gerade weil die Note auch maßgeblich vom persönlichen Verhältnis zum Ausbilder geprägt ist
  • Ggf. sich bei der Wahl der Ausbildungsstationen vorab über die Arbeitsbelastung informieren und in die Überlegungen miteinbeziehen. Gerade wenn man sich sicher ist, dass man später auf keinen Fall in der Verwaltung tätig sein will, erscheint es mir sinnvoller, sich ne Stelle zu suchen, bei der kaum bis gar keine Anwesenheitspflicht besteht
Sofern man dann tatsächlich von Anfang an kontinuierlich lernt, dürfte es meines Erachtens keinen nennenswerten Unterschied machen bzw. egal sein, ob man pro Tag 4 oder 6 Stunden lernt. Der Erfolg hängt dann wohl vielmehr von der richtigen Lernmethode und einer gewissen Portion Glück ab

+1

Ich hab mit den Akten für die Stationen immer erst am Nachmittag vor dem Abgabetag angefangen, sodass ich zwangsweise noch am selben Tag fertig werden musste. Wenn es dann knapp wurde, konnte ich nicht einfach mehr Zeit investieren, sondern musste die Arbeit irgendwie (und sei es schlecht) fertigstellen. Auf die Weise verliert man für die Stationsarbeit nur einen halben Tag. 
Für die Stationsnote dann halt bei Erscheinen ein gepflegtes Äußeres und netten Small Talk inklusive geheucheltem Interesse für die Tätigkeit. Bringt m.E. mehr als unnötig Zeit auf die Arbeit deiner Ausbilder zu verwenden.
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