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Normale Version: Wie schreibt man gute Klausuren??
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Gast

Ich hatte ein gutes erstes Examen und habe schon viel gelernt, trotzdem komme ich in Übungsklausuren nur selten über 7-8 Punkte hinaus. Mein Urteilsstil ist gut, ich habe meistens kaum was falsch, trotzdem sind es dann maximal 10 punkte, im idealfall.

Bei 1-2 kleineren fehlern oder Ungenauigkeiten bin ich schnell bei 6-8 Punkten.

Wie schreibt man im zweiten Examen wirklich gute Noten??

Gast

(01.02.2021, 09:32)Gast schrieb: [ -> ]Ich hatte ein gutes erstes Examen und habe schon viel gelernt, trotzdem komme ich in Übungsklausuren nur selten über 7-8 Punkte hinaus. Mein Urteilsstil ist gut, ich habe meistens kaum was falsch, trotzdem sind es dann maximal 10 punkte, im idealfall.

Bei 1-2 kleineren fehlern oder Ungenauigkeiten bin ich schnell bei 6-8 Punkten.

Wie schreibt man im zweiten Examen wirklich gute Noten??

Wenn der Urteilsstil gut ist und du keine Schwerpunkte oder ähnliches übersiehst, landest du bei 1-2 kleinen Fehlern niemals bei 6-8 Punkten.
Mag vielleicht im Einzelfall bei einem schlechten Korrektor passieren, aber auf keinen Fall in der Breite bei sämtlichen Klausuren. Entweder sind es doch keine kleinen Fehler oder die Art der Darstellung ist doch nicht so berauschend.

PS: Meine Anmerkungen beziehen sich nur auf die AG und OLG Klausuren, nicht auf die von kommerziellen Anbietern

Gast

(01.02.2021, 09:32)Gast schrieb: [ -> ]Ich hatte ein gutes erstes Examen und habe schon viel gelernt, trotzdem komme ich in Übungsklausuren nur selten über 7-8 Punkte hinaus. Mein Urteilsstil ist gut, ich habe meistens kaum was falsch, trotzdem sind es dann maximal 10 punkte, im idealfall.

Bei 1-2 kleineren fehlern oder Ungenauigkeiten bin ich schnell bei 6-8 Punkten.

Wie schreibt man im zweiten Examen wirklich gute Noten??

Wenn das so ist, kann es nur daran liegen, dass du die Schwerpunkte viel zu oberflächlich bearbeitest.

Gast

(01.02.2021, 09:32)Gast schrieb: [ -> ]Ich hatte ein gutes erstes Examen und habe schon viel gelernt, trotzdem komme ich in Übungsklausuren nur selten über 7-8 Punkte hinaus. Mein Urteilsstil ist gut, ich habe meistens kaum was falsch, trotzdem sind es dann maximal 10 punkte, im idealfall.

Bei 1-2 kleineren fehlern oder Ungenauigkeiten bin ich schnell bei 6-8 Punkten.

Wie schreibt man im zweiten Examen wirklich gute Noten??


Im zweiten Examen werden einige Leute mit wirklich guten ersten Examen mit der "Realität" konfrontiert, dass sich die wirklich guten Noten nicht mehr so leicht einfahren lassen, wie noch im Ersten. Es soll kein Vorwurf sein, aber vllt. liegt es auch an einer nicht wirklich guten Selbsteinschätzung. Wie schon gesagt, dürften 1-2 kleinere Fehler eigentlich nicht zu einem so derben Punktabzug führen. Hinzu kommt natürlich, dass die Noten im Zweiten nicht wirklich locker sitzen, man darf also nicht erwarten aus dem schriftlichen mit 10 Punkten im Schritt rauszugehen. 

Lass dich nicht entmutigen. Wenn du im Schnitt bei 7-8 Punkten landest ist das schon eine wirklich gute Leistung. Da ist mit Hilfe der mündlichen Prüfung ziemlich locker noch ein deutlicher Sprung nach oben drin. Wenn du genau wissen möchtest, warum du den entsprechenden Abzug kassierst, würde ich die Gelegenheit nutzen und mich mit dem Korrektor auseinandersetzen.

Gast

Sind gute Noten im zweiten Examen wirklich schwieriger zu erreichen als im Staatsteil des ersten?

Gast

(02.02.2021, 10:36)Gast schrieb: [ -> ]Sind gute Noten im zweiten Examen wirklich schwieriger zu erreichen als im Staatsteil des ersten?

Nein. Aber du hast viel weniger Zeit für die Vorbereitung und musst zwangsläufig Bereiche auf Lücke lernen. 12 Monate 10 Stunden Bib (etwas überspitzt) wie vor dem 1. Examen sind nicht drin. Allein aus diesem Grund schneiden nach meinen Beobachtungen viele "Lerntiere" aus dem 1. Examen schlechter ab, weil manche nur mit lückenloser Vorbereitung souverän performen können.

libra123

wenn du zweistellig schreiben möchtest, hör dir mal paar Seminare bei Kaiser an. Kann ich dir echt ans Herz legen. Ich hatte mich auch immer in einem befriedigenden Bereich bewegt. In der Anwaltsstation habe ich dann angefangen die Wochenendseminare bei Kaiser zu hören und parallel die Skripte durchzuarbeiten. Kaiser geht wirklich auf die wichtigsten Probleme ein, die tatsächlich Dauerbrenner im Examen sind und liefert auch diese Schlagwörter, die der Korrektor hören möchte. Ich habe es anhand meiner Klausuren tatsächlich selbst erlebt, dass die richtige Schwerpunktsetzung das A und O ist, um zweistellige Noten zu schreiben.

Gast

(02.02.2021, 10:43)Gast schrieb: [ -> ]
(02.02.2021, 10:36)Gast schrieb: [ -> ]Sind gute Noten im zweiten Examen wirklich schwieriger zu erreichen als im Staatsteil des ersten?

Nein. Aber du hast viel weniger Zeit für die Vorbereitung und musst zwangsläufig Bereiche auf Lücke lernen. 12 Monate 10 Stunden Bib (etwas überspitzt) wie vor dem 1. Examen sind nicht drin. Allein aus diesem Grund schneiden nach meinen Beobachtungen viele "Lerntiere" aus dem 1. Examen schlechter ab, weil manche nur mit lückenloser Vorbereitung souverän performen können.

Stimme vollkommen zu. Hinzu kommt, dass man im ersten Examen für Ausführungen belohnt wird, die einem im Zweiten keinen Blumentopf gewinnen lassen. Es ist einfach eine andere Schwerpunktsetzung gefragt. Ohne damit  - mal wieder  - eine völlig andere Diskussion anzetteln zu wollen, innerhalb einer bestimmten Notenspanne ist man auch einfach der "Willkür" der Korrektoren ausgesetzt. Das heißt nicht, dass man alles zwischen 5 und 10 Punkten für die gleiche Leistung bekommen kann, aber ob es nun 8 oder 11 werden ist in vielen Fällen von der Tagesform abhängig.

Gast

(02.02.2021, 10:36)Gast schrieb: [ -> ]Sind gute Noten im zweiten Examen wirklich schwieriger zu erreichen als im Staatsteil des ersten?


Meiner Meinung nach nicht. Die Statistiken zeigen doch auch, dass im 2. Examen ne höhere VB-Quote herrscht als für den staatlichen Teil des 1. Examens. Allerdings erfordert das 2. Examen andere Fähigkeiten und eine andere Art der Vorbereitung bzw. Organisation, mit der viele nicht so gut zurecht kommen. Im 1. Examen war schließlich immer "nur" ein Gutachten gefordert, auf das man seit Tag 1 an der Uni trainiert wurde. Da gingen irgendwann Aufbau und Formulierungen in Fleisch und Blut über, sodass man eigentlich bereits ab dem Beginn der Examensvorbereitung wusste, wie man eine Klausur löst und in welche "Form" das Wissen gepresst werden muss. Man musste sich also "nur" noch das nötige materielle Wissen auf den Kasten schaffen. Im Ref muss man aufeinmal gefühlt 50.000 verschiedene Klausurtypen und Darstellungsweisen beherrschen, die Ausdrucksweise bzw. den Schreibstil anpassen (für den hohen Punktebereich müssen auch einfach Praktikerformulierungen sitzen) und ganz nebenbei noch das Prozessrecht lernen, das man fürs 1. Examen theoretisch komplett vernachlässigen kann (hab mir vor dem 1. Examen kein einziges Mal ZPO und StPO außerhalb des Reps angeguckt, hat trotzdem für mehr als 10 Punkte im schriftlichen Teil gereicht). Das ist für den kurzen Zeitraum echt viel neuer Stoff, da hatte man fürs 1. Examen einfach deutlich mehr Vorbereitungszeit, um alles zu perfektionieren