Hi,
mein Erstversuch lief im Januar schriftlich leider nicht so gut und ich schreibe nun im Oktober den Verbesserungsversuch. Der Grund des schlechten Abschneidens lag bei mir am schlechten Zeitmanagement. Ich habe jeweils den praktischen Teil, wenn überhaupt, nur skizzenweise darstellen können. Am materiellen Wissen mangelt es nicht in dem Sinne, dass ich nicht weiß, wie ich überhaupt den Fall lösen muss (nach Klausureinsicht). Natürlich hängt das eine mit dem anderen mittelbar auch zusammen, wenn ich nämlich nach 2 Stunden immer noch nicht mit der Skizze fertig bin, weiß ich, dass es am Ende nur noch hingeklatscht werden kann. Allerdings bekam ich immer böse Gedanken, dass wenn ich die Skizze nicht fertig bekomme, ich im praktischen Teil irgendwann vor dem Nichts stehe.
Ich habe mittlerweile alles wiederholt und wollte nun einen Monat lang, jeden Tag eine Klausur schreiben. Hierzu stehen mir sehr viele Klausuren von Kaiser zur Verfügung. Ich habe vor, jede Klausur nach spätestens 2 Stunden auszuformulieren und ggf. Abstriche bei der Lösung zu machen.
Ich würde gerne wissen, ob sich hier jemand auf eigene Faust zum Verbesserungsversuch vorbereitet hat und wie er insbesondere dabei die Klausuren selbst geschrieben und anschließend die Musterlösungen bearbeitet hat, um eine Korrektur ansatzweise zu simulieren.
Hallo,
ich habe auch die Verbesserung geschrieben und mich hierauf vorbereitet. Ich habe allerdings schon regelmäßig neben der Wiederholung Klausuren geschrieben. Habe jeden Tag vormittags ein Thema wiederholt und nachmittags eine Klausur gelöst (zumindest eine Skizze angefertigt)und die dann kontrolliert. Zwei Klausuren habe ich wöchentlich ausgeschrieben. Habe allerdings mit den Klausuren vom Kammergericht Berlin und die vom einen Klausurenkurs des OLG gearbeitet. Hauptsache man löst Klausuren, egal von welchem Anbieter. Habe dies 3 Monate gemacht, die letzten zwei Wochen habe ich viel geschlafen, eher Basics wiederholt und mir Klassiker-Klausuren durchgelesen.
Habe mich schriftlich um 1,0 verbessert - mündliche steht noch aus.
Drücke dir die Daumen!
Ich hatte auch immer Zeitprobleme. Für den Verbesserungsversuch habe ich dann - wie schon genannt - viele Klausuren geschrieben. Ich habe mich in der Vorbereitung und im Examen gezwungen, nach maximal 1,5 Stunden die Reinschrift anzufertigen. Außerdem habe ich mir eingeprügelt, den punktebringenden Teil der Klausur zuerst zu schreiben: Also erst die Entscheidungsgründe, dann den Tatbestand. Im Examen habe ich teilweise nur 10-15 Minuten für den Tatbestand gehabt. Die Qualität war dementsprechend niedrig, reichte aber teilweise für zweistellige Ergebnisse. Du solltest wirklich üben, einen vollständigen Tatbestand in unter 20 Minuten zu schreiben. Dabei hilft es, viele Klausuren zu schreiben, sich auf das Wesentlich zu konzentrieren und Urteile von erstinstanzlichen Gerichten zu lesen. Und im Zweifel mit einem mittelmäßigen Tatbestand zufrieden sein. Ich habe in einer Klausur im Verbesserungsversuch z.B. bei den Anträgen nur auf Schriftsätze verwiesen, trotzdem aber 12 Punkte bekommen.
(02.09.2020, 19:45)Gast schrieb: [ -> ]Hi,
mein Erstversuch lief im Januar schriftlich leider nicht so gut und ich schreibe nun im Oktober den Verbesserungsversuch. Der Grund des schlechten Abschneidens lag bei mir am schlechten Zeitmanagement. Ich habe jeweils den praktischen Teil, wenn überhaupt, nur skizzenweise darstellen können. Am materiellen Wissen mangelt es nicht in dem Sinne, dass ich nicht weiß, wie ich überhaupt den Fall lösen muss (nach Klausureinsicht). Natürlich hängt das eine mit dem anderen mittelbar auch zusammen, wenn ich nämlich nach 2 Stunden immer noch nicht mit der Skizze fertig bin, weiß ich, dass es am Ende nur noch hingeklatscht werden kann. Allerdings bekam ich immer böse Gedanken, dass wenn ich die Skizze nicht fertig bekomme, ich im praktischen Teil irgendwann vor dem Nichts stehe.
Ich habe mittlerweile alles wiederholt und wollte nun einen Monat lang, jeden Tag eine Klausur schreiben. Hierzu stehen mir sehr viele Klausuren von Kaiser zur Verfügung. Ich habe vor, jede Klausur nach spätestens 2 Stunden auszuformulieren und ggf. Abstriche bei der Lösung zu machen.
Ich würde gerne wissen, ob sich hier jemand auf eigene Faust zum Verbesserungsversuch vorbereitet hat und wie er insbesondere dabei die Klausuren selbst geschrieben und anschließend die Musterlösungen bearbeitet hat, um eine Korrektur ansatzweise zu simulieren.
Ich habe nach dem 1. Versuch angefangen Vollzeit zu arbeiten und mich mit meinen eigenen Skripten und den Formalia-Skripten des KG Berlin vorbereitet. Dann ein paar Klausuren angeguckt. Materiell Null.
Hatte mir auch vorgenommen Klausuren zu schreiben, habe aber allerdings genau eine gemacht und hatte dann keinen Bock mehr.
Schriftlich dann 2 Punkte besser und 3 mit mündlicher...von 5 auf 8.
Stress Dich einfach nicht so. Am Ende kommt sowieso irgendwas, was man nicht so auf dem Schirm hatte. :)
(03.09.2020, 15:39)Gast schrieb: [ -> ]Ich hatte auch immer Zeitprobleme. Für den Verbesserungsversuch habe ich dann - wie schon genannt - viele Klausuren geschrieben. Ich habe mich in der Vorbereitung und im Examen gezwungen, nach maximal 1,5 Stunden die Reinschrift anzufertigen. Außerdem habe ich mir eingeprügelt, den punktebringenden Teil der Klausur zuerst zu schreiben: Also erst die Entscheidungsgründe, dann den Tatbestand. Im Examen habe ich teilweise nur 10-15 Minuten für den Tatbestand gehabt. Die Qualität war dementsprechend niedrig, reichte aber teilweise für zweistellige Ergebnisse. Du solltest wirklich üben, einen vollständigen Tatbestand in unter 20 Minuten zu schreiben. Dabei hilft es, viele Klausuren zu schreiben, sich auf das Wesentlich zu konzentrieren und Urteile von erstinstanzlichen Gerichten zu lesen. Und im Zweifel mit einem mittelmäßigen Tatbestand zufrieden sein. Ich habe in einer Klausur im Verbesserungsversuch z.B. bei den Anträgen nur auf Schriftsätze verwiesen, trotzdem aber 12 Punkte bekommen.
Tatbestand bringt keine Punkte. Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Viele verschwenden da aber die Zeit.
Vielen Dank für eure Tipps.
Ich werde nun auf jeden Fall mal versuchen den Tatbestand erst im Anschluss zu schreiben und allgemein den Beginn der Reinschrift früher legen.