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Gast

Hallo zusammen, ich wollte mal Fragen, wie eure Erfahrungen sind in Bezug auf die Kommentarnutzung während der Klausur. Irgendwie liest man soviel unterschiedliches, ist natürlich auch sehr subjektiv.  Wieso steht so oft, dass man kaum Zeit hat was nachzuschlagen. Also ich weiß, dass die Klausur sehr überladen sind, aber eigentlich sind doch zB in den Kommentaren oft die einzelnen Prüfungsschema etc anhand man zB seine Lösungsskizze erarbeiten könnte ( so gesagt eine Art Checkliste).
Schreibe leider schon nächsten Monat und fühl mich materiell nicht wirklich fit und jetzt habe ich das Forum etwas durchforstet und gelesen, dass viele schreiben, dass man die Kommentare „eh“ nicht nutzen kann———> jetzt verfalle ich in Panik und weiß nicht, wieso ich überhaupt erst mitschreibe ?

Gast

Eigentlich sind die Kommentare nur dafür gedacht dann genutzt zu werden, wenn der Ersteller der Klausur bei einem Problemschwerpunkt einzig drauf abgezielt hat, dass der Kommentar dafür verwendet wird...  :D

In manchen Klausuren werden die Kommentare auch mal gar nicht gebraucht (kommt im ÖRecht gelegentlich vor). 
Ansonsten ist es hin und wieder erforderlich, Zeilen aus dem Kommentar abzuschreiben. 

Eine andere Art der Nutzung dürfte jedenfalls ziemlich riskant sein, weil es einfach zu viel Zeit kostet, zwischendurch zu blättern. 

Klar kann es so gemacht werden, wie es hier vorgeschlagen wird...
Das Ding ist aber, dass andere, die das Aufbauschemata im Kopf haben, einfach weiterschreiben können und im Schreibfluss bleiben, während du erst einmal blättern musst.
Auch wenn es sich verrückt anhört... Aber jede einzelne Sekunde zählt im Examen. Teilweise bleibt einem ja nicht einmal die Zeit, vorab eine gute Skizze anzufertigen (vor allem im Strafrecht).

Stell dir am besten vor, der Kommentar wäre ein Joker. Den zieht man ja auch nur, wenn man gar nicht weiter weiß oder es bei exotischen Klausuren nicht wissen kann. Den Joker einzusetzen, kostet im Gegenzug aber Zeit.
 ;)
Also immer mit Bedacht verwenden! 

Viel Erfolg

Gast

Puhh, ob das so ein toller Tipp ist?

Dass man ernsthaft "Blättert" also etwas sucht, kommt ja eher selten vor und dann nur bei den Schwerpunkten, wo es auch gefordert ist. Mal eben den 249 aufzuschlagen o.Ä. kostet eine Sekunde und dafür spart man Zeit beim Nachdenken..

Gast

Wichtig ist, dass man sich Zeit für den Kommentar schafft. Die Grundlagen müssen sitzen, der Aufbau klar sein, Standardprobleme müssen so gehen. Dann bleibt auch Zeit für den Kommentar an den speziellen Punkten. Aufbauschema kann man auch daraus nehmen, wenn man eben weiß, wo es wie steht. Wenn man zum ersten Mal schaut, ist das natürlich schlecht. Wenn du natürlich weißt, wie du schauen musst, geht es schnell.
Bei der Revision hast du außerdem die besten Chancen, wenn du alle Probleme im Kommentar anschaust und abschreibst. Aber auch dafür musst du auch wissen, wie der aufgebaut ist und wie man schnell die Kommentarfunktion findest.

Gast NRW

Hallo,
also ich würde zur Kommentarnutzung raten, vor allem bei „abgedrehten“ Themen. Bei uns im März 2020 kam in der Z4 Klausur ein Frachtvertrag aus dem HGB dran. Ich kannte keine einzige Norm, habe nur systematisch aus dem HGB Kommentar abgeschrieben und 14 Punkte dafür bekommen.

Natürlich kann man in normalen Klausuren nicht alles nachschauen, aber ich habe fast alle Definitionen abgeschrieben und auch immer geschaut, ob ich das Problem im Kommentar finde, was erstaunlich oft der Fall war.

Gast

Vielen Dank, für die netten Antworten.
 
Also ich verstehe die Bedenken von #2, aber anstatt im Schönfelder den 263 StGB aufzuschlagen, kann ich das doch direkt im Fischer machen und dann habe ich einen groben Überblick. Ich finde im zweiten Examen wird man ja im Sachvehalt extrem
auf die meisten Probleme hingewiesen, wenn man dann noch im
Kommentar den Aufbau hat, kann
man die Probleme so gesagt im
Schema einarbeiten. 
Also ich muss sagen, dass ich nicht so viele  Klausuren geschrieben habe und daher nicht weiß, ob ich mich da verschätze, aber ich habe zum Teil oft mit den
Kommentaren gelernt ( sie
so gesagt als Skript verwendet- natürlich nur immer kleinere Themen) und finde sie vor allem für Strafrecht und ZPO genial.
Aber ob es dann in der Klausur klappt, ist sicherlich eine andere Frage. 

#5 14 Punkte? Wow, Glückwunsch! Davon kann ich nur träumen, aber sowas motiviert dann schon die Taktik beizubehalten.

Leider habe ich sowieso keine andere Alternative, da ich in 2 Wochen schreibe ? Für den zweiten
Versuch, werde ich dann nochmal das materielle wiederholen müssen.

Gast

(22.08.2020, 22:25)Gast schrieb: [ -> ]Puhh, ob das so ein toller Tipp ist?

Dass man ernsthaft "Blättert" also etwas sucht, kommt ja eher selten vor und dann nur bei den Schwerpunkten, wo es auch gefordert ist. Mal eben den 249 aufzuschlagen o.Ä. kostet eine Sekunde und dafür spart man Zeit beim Nachdenken..


Wenn es denn nur bei der einen Sache bliebe, würde ich dem zustimmen. Wenn jedoch vor allem in der Strafrechts-Klausur drei Tatbestandsabschnitte vorkommen und gleich zwei Täter zu prüfen sind, dann läppert sich das Blättern für die Schemata bei den Delikten (ohne Problemschwerpunkt) eben doch wieder... Z.B. muss auch mal ein Vorwort übersprungen werden, in der Hektik hat man auch schon mal eine zittrige Hand und die dünnen Seiten wollen nicht so, wie man selbst will usw. 
Es kommt auch ein wenig auf das Bundesland an. In NRW sind keine Post-It Zettel erlaubt. Stattdessen werden von den meisten Kandidaten dort Stifte zwischen die Seiten eingelegt. Je mehr Stifte zwischen den Seiten liegen, desto unübersichtlicher wird es und dann muss eben doch erst einmal der "richtige Stift" zwischen den Seiten gesucht und gefunden werden werden.

Wer allerdings wirklich rasend schnell leserlich schreibt, ohne dabei einen Krampf in der Hand zu bekommen, der gewinnt durch das Schnellschreiben seine Zeit und kann ja trotzdem für jeden schematischen Aufbau im Kommentar nachschlagen.
Bleibt jedem selbst überlassen.

Ich denke jedoch, dass wirklich gute Kandidaten die Standards aus dem Kopf können und unproblematisches so zu Papier bringen, ohne nachzuschlagen. Wer mehr reine Schreibzeit hat, bringt nunmal auch mehr zu Papier und wird auf alle Fälle mit der Klausur fertig.

Vielleicht kommt es auch etwas darauf an, welche Noten letztlich angepeilt werden... Wenn es nur um das reine Bestehen gehen soll, kann die Taktik natürlich aufgehen. Sicher vorhersagen kann das aber niemand. Wer große Wissenslücken hat, hat eben auch das entsprechende Risiko. Je geringer die Lücken, desto erfolgreicher.
Viele Personen, die den Verbesserungsversuch angehen, lernen schließlich nicht grundlos auch noch einmal vertieft das materielle Recht...

Gast

Also ich hatte keine Zeitprobleme trotz Kommentarnutzung. Außer in der ersten Klausur, weil ich da erst nach 3h angefangen habe zu schreiben. Sah dann am Ende nicht mehr so schön aus, aber bin trotzdem fertig geworden.
Würde mir da nicht so viel Gedanken machen. Ich habe immer die Punkte, um die es in der Klausur schwerpunktmäßig ging, im Kommentar nachgeschlagen, was auch oft sehr hilfreich war. Solange ich drauf geachtet habe, nach 2h mit dem Schreiben anzufangen, hat das eigentlich perfekt gepasst zeitlich.
Kommt natürlich auch drauf an, wieviel man so schreibt. Mache schreiben ja um die 40 Seiten, das hätte ich in der Zeit wahrscheinlich nicht geschaftt, ich weiß allerdings auch nicht, was man da so lange ausführen will. Wenn du idR eher so um die 20 schreibst, wirst das schon hinkriegen.

Gast

(23.08.2020, 08:51)Gast schrieb: [ -> ]
(22.08.2020, 22:25)Gast schrieb: [ -> ]Puhh, ob das so ein toller Tipp ist?

Dass man ernsthaft "Blättert" also etwas sucht, kommt ja eher selten vor und dann nur bei den Schwerpunkten, wo es auch gefordert ist. Mal eben den 249 aufzuschlagen o.Ä. kostet eine Sekunde und dafür spart man Zeit beim Nachdenken..


Wenn es denn nur bei der einen Sache bliebe, würde ich dem zustimmen. Wenn jedoch vor allem in der Strafrechts-Klausur drei Tatbestandsabschnitte vorkommen und gleich zwei Täter zu prüfen sind, dann läppert sich das Blättern für die Schemata bei den Delikten (ohne Problemschwerpunkt) eben doch wieder... Z.B. muss auch mal ein Vorwort übersprungen werden, in der Hektik hat man auch schon mal eine zittrige Hand und die dünnen Seiten wollen nicht so, wie man selbst will usw. 
Es kommt auch ein wenig auf das Bundesland an. In NRW sind keine Post-It Zettel erlaubt. Stattdessen werden von den meisten Kandidaten dort Stifte zwischen die Seiten eingelegt. Je mehr Stifte zwischen den Seiten liegen, desto unübersichtlicher wird es und dann muss eben doch erst einmal der "richtige Stift" zwischen den Seiten gesucht und gefunden werden werden.

Wer allerdings wirklich rasend schnell leserlich schreibt, ohne dabei einen Krampf in der Hand zu bekommen, der gewinnt durch das Schnellschreiben seine Zeit und kann ja trotzdem für jeden schematischen Aufbau im Kommentar nachschlagen.
Bleibt jedem selbst überlassen.

Ich denke jedoch, dass wirklich gute Kandidaten die Standards aus dem Kopf können und unproblematisches so zu Papier bringen, ohne nachzuschlagen. Wer mehr reine Schreibzeit hat, bringt nunmal auch mehr zu Papier und wird auf alle Fälle mit der Klausur fertig.

Vielleicht kommt es auch etwas darauf an, welche Noten letztlich angepeilt werden... Wenn es nur um das reine Bestehen gehen soll, kann die Taktik natürlich aufgehen. Sicher vorhersagen kann das aber niemand. Wer große Wissenslücken hat, hat eben auch das entsprechende Risiko. Je geringer die Lücken, desto erfolgreicher.
Viele Personen, die den Verbesserungsversuch angehen, lernen schließlich nicht grundlos auch noch einmal vertieft das materielle Recht...

Was ich noch ergänzen wollte, um niemanden zu verwirren: Diese kleinen, selbstklebenden "Fähnchen" sind in NRW während der Klausuren natürlich erlaubt. Dennoch gilt, je mehr man damit markiert, desto unübersichtlich wird es natürlich.

Gast

Es war doch nie die Rede davon alles und jedes Schema nachzuschauen. Schemata sind doch das geringste Problem.
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