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Normale Version: Wahlstation Ausland oder Sprungbrett?
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Hallo zusammen, 

weil ich  noch nie in einer GK war, teste ich jetzt in der Anwaltsstation aus, ob das was für mich wäre. Man hat mir dort auch schon im Vorstellungsgespräch angeboten, dass für engagierte Refis die Möglichkeit besteht, die Wahlstation im Ausland zu absolvieren.

Während des Studiums und zwischen Studium und Ref habe ich als WissMit sehr viel Zeit in einem Nischengebiet verbracht, das mir echt Spaß bereitet. Das bearbeiten in den Gebieten Deutschlands, wo ich mir vorstellen könnte zu wohnen aber nur eine Handvoll Kanzleien. 

Jetzt ist die Frage, ob ich lieber versuchen sollte mir Auslandserfahrung zu sichern oder ob es nicht mehr Sinn macht die Wahlstation bei einem potenziellen zukünftigen Arbeitgeber im Nischengebiet  zu verbringen, insbesondere für den Fall, dass die Noten im 2. nicht so dolle werden. 

Vielleicht war jemand von euch ja in einer ähnlichen Situation.
Ich war in exakt dieser Situation und habe mich für GK-Wahlstation im Ausland entschieden. Das war eine tolle Zeit, die mich in verschiedener Hinsicht bereichert hat. Ich bereue die Entscheidung nicht.
Nimm, falls es sich tatsächlich realisiert (manchmal ist das wohl mehr so ein Leckerli, damit man sich engagiert), unbedingt die Wahlstation in der GK im Ausland. 

Ich habe die Wahlstation in einer renommierten Kanzlei in England gemacht. Am Ende bin ich dann doch in die Justiz gegangen, aber auch dort wurde es positiv aufgenommen.
Vielen Dank euch beiden, das leuchtet ein & klingt sinnvoll. 

Mal sehen, ob sich das realisieren lässt oder ob es tatsächlich nur ein Lockangebot ist und man es unabhängig von der Performance in der Anwaltsstation so oder so nicht hätte angeboten bekommen.
Ich war bei bei der gleichen Kanzlei, bei der ich die Anwaltsstation absolviert habe, in der Wahlstation im Dubai Office. Kann generell eine Auslandsstation sehr empfehlen, würde mich da allerdings (sehr) frühzeitig drum kümmern, weil Budget und Plätze meistens begrenzt sind.
(08.04.2024, 13:44)Quasinon schrieb: [ -> ]Ich war bei bei der gleichen Kanzlei, bei der ich die Anwaltsstation absolviert habe, in der Wahlstation im Dubai Office. Kann generell eine Auslandsstation sehr empfehlen, würde mich da allerdings (sehr) frühzeitig drum kümmern, weil Budget und Plätze meistens begrenzt sind.

Wie frühzeitig hast du das denn angefragt? Im Vorstellungsgespräch hatte ich es nicht angesprochen, weil ich erstmal sichergehen wollte, dass ich überhaupt den Platz kriege. Meine Station fängt erst im Sommer an und von Beginn der Anwaltsstation bis zur Wahlstation ist es dann auch nicht mehr lange... Andererseits muss man sich in der Regel ja erstmal in der Station "beweisen", oder? Ich bin total planlos und würde mich wirklich extrem freuen, wenn du berichten könntest, wie bei dir alles von der Anfrage bis zur Organisation ablief :) gerne auch privat. Man liest und hört ständig von dieser Möglichkeit, aber im Endeffekt machen es meinem Eindruck nach echt wenige.
Also der Ablauf ist sicher von Kanzlei zu Kanzlei unterschiedlich. Bei mir war es so, dass es ein spezielles Programm für Referendare gab und gibt. Ich hatte etwa zur Halbzeit meiner Anwaltsstation mit meinem Partner gesprochen, dass ich gerne die Wahlst. in einem ausländischen Office machen würde, und er hatte mir dann Locations vorgeschlagen, wo er gute Kontakte in die Partnerschaft hatte (lässt sich dann wohl besser begründen). Dann musste ich (nur der Form halber) einen motivation letter schreiben, der dann nach Frankfurt geschickt wurde. Da wurde das dann Budget- und locationbezogen gesprüft und ich habe dann nach 3 Wochen den Entsendungsvertrag unterschrieben (da man auch im Dubai Office bei der LLP angestellt blieb). In meinem Fall war es dann so, dass das Frankfurter Team, was diese Programm betreut hat, die weitere Orga übernommen hat, sprich: Hotelbuchung, Flüge etc. Insoweit hatte ich Glück, dass ich nicht viel machen musste. Alles in allem würde ich sagen, dass es am wichtigsten ist, sich wie gesagt, frühzeitig zu kümmern und einen Partner zu haben, der da supportive ist. Denn in dem ausländischen Office bist du auch ein Aushängeschild für den Partner und das Team in Deutschland, weshalb du dich da dann auch sehr reinhängen solltest.