Liebe Leute, ich verzweifle. In den Arbeitsgemeinschaften schneide ich in den Probeklausuren sehr schlecht ab, obwohl ich schon regelmäßig kommerzielle Klausurenkurse intensiv nutze. Bei jeder Klausur bin ich ausweislich der Notenspiegel der Schlechteste. Meint ihr, man kann dennoch das Examen bestehen? Gibt es Überlebende, denen es auch so ging?
Mir ging es meist auch so, ich schreibe in einer Woche das Examen.
Also ich weiß natürlich nicht, ob das was wird. Sieht eher nicht so gut aus bei mir wohl.
Aber verstehe zumindest deine Gefühle gut. Besonders schlimm ist es, wenn die anderen nicht nur besser im Klausuren Schreiben, sondern auch Angeber sind (viele bei mir in der AG sind wohl tatsächlich so Leute, die den ganzen Tag nix anderes als Jura machen)
Keine Ahnung, mein Beitrag hier hilft dir wohl eher nicht wirklich, sorry. Aber wir kämpfen uns weiter durch, oder? Wie soll's auch anders gehen...
achso und du bist natürlich mit Sicherheit nicht der Dümmste!!! Weil du Klausuren verhaust? Ach Quatsch! Und ich find dich jetzt schon sympathischer - einfach nur, weil du offene und ehrliche Gefühle zeigst statt wie viele Juristen diese überhebliche Blenderei an den Tag zu legen!! Das ist eh wichtiger
Wird schon!!!
(22.06.2019, 18:19)Gast schrieb: [ -> ]Liebe Leute, ich verzweifle. In den Arbeitsgemeinschaften schneide ich in den Probeklausuren sehr schlecht ab, obwohl ich schon regelmäßig kommerzielle Klausurenkurse intensiv nutze. Bei jeder Klausur bin ich ausweislich der Notenspiegel der Schlechteste. Meint ihr, man kann dennoch das Examen bestehen? Gibt es Überlebende, denen es auch so ging?
Nicht verzweiflen, Jura ist kein Hexenwerk. Wahrscheinlich hast du aber schon ab Beginn des Studiums eher "falsch" gelernt... Vielleicht hast du aber auch einfach Wissenslücken? Aus der Ferne ist es schwer, eine Diagnose zu stellen.
Das Gute ist, alles kann man bis zu einem gewissen Grad korrigieren und lernen (bis auf das angeborene Talent).
Das Schlechte ist: du wirst dich richtig tief reinknien und ranklotzen müssen.
- Das materielle Recht muss sitzen. Es gibt genügend Literatur zum Wiederholen und Aneignen.
- Das Gleiche gilt für das Prozessuale. Da hilft halt nur lesen, lernen, verstehen und wiederholen.
- Ansonsten gilt es, das Klausurenschreiben zu trainieren. Woran hapert es? Wirst du nicht fertig in der Zeit? Wird die Struktur und der Stil nicht eingehalten? Schwerpunktsetzung etc.?
Auch hierfür gibt es Literatur. Ansonsten ist es vielleicht sinnvoll, mal eine Einzelstunde irgendwo zu buchen, wo jemand analysiert, wo deine Probleme liegen, wenn du es selbst nicht erkennen kannst?
Kannst nicht einfach einen AG-Leiter deine Situation schildern und fragen, ob er/sie nicht einmal eine Klausur von dir genaustens auseinander nehmen kann?
Das wären jedenfalls meine 2 Cents dazu...
Lass den Kopf nicht hängen. Vieles lässt sich mit enorm viel Ausdauer und Arbeit hinbiegen.
Viel Erfolg! ;)
P. S. : Was dich vielleicht noch aufmuntern kann: selbst wenn es beim ersten Anlauf mit dem Examen nicht klappen sollte, es gibt viele, die es in den drei Monaten danach im zweiten Durchgang schaffen. Und es gibt darunter sogar welche, die kriegen es hin von mangelhaft auf ein VB zu springen. In nur drei Monaten. Es ist alles noch möglich.
Also mach dich selbst nicht so fertig, sondern sammle deine Energie und gib Gas!
Danke, schöne aufmunternde Worte, man muss es wohl einfach möglichst gut durchziehen.
Mein Tip wäre, dass du mal einen der besseren Referendare ansprichst, ob du dir seine Klausurbearbeitung kopieren kannst und dann mal vergleichst mit deiner. Oder du machst eine eigene AG mit anderen um gemeinsam über die Schwächen deiner Bearbeitung zu reflektieren.
Wenn es am Wissen mangelt helfen tatsächlich nur Seminare am Wochenende oder lange Stunden in der Bib.
Aber da du anscheinend realistisch an die Sache rangehst und vor dem eigenen (noch) Nichtvermögen nicht die Augen verschließt oder es verdrängst, kann man auf dich große Hoffnungen setzen. :) Wirst du bestimmt hinbekommen.
Fällst du denn durch? Oder bist du „nur“ am Ende der Skala?
Es gibt ja auch extrem leistungsstarke AGs.
Was steht denn in den Voten zu den Klausuren? Wie bearbeitest du die Klausuren?
Und wie läuft es im kommerziellen Rep mit den Klausuren?
Wie lang hast du noch Zeit zur Vorbereitung?
Ich bestehe meist mit 4 Punkten in den AGs, bei den kommerziellen Klausuren von Alpmann bin ich meist besser, konstant im befriedigenden Bereich. Aber ich denke mal, die Dozenten aus den AGs korrigieren examensnäher. Ich komme aber nicht in den Bereich, mit dem man beruhigt ins Examen gehen kann. Die anderen schaffen es, wobei die Äußerungen in den AGs auch kein ,,Prädikatswissen“ offenbaren...
Mach dir da mal keine Sorgen. Ich war immer mit Abstand die Beste in den AGs und mich haben im Examen zwei überholt, insbesondere der, bei dem ich vermute, dass er auch immer einer der Schlechtesten war. Im Examen werden die Karten nochmal ganz neu gemischt und wenn deine kommerziellen Kurse gut laufen ist das schon mal ein gutes Zeichen.
Gewöhne dir schleunigst ein anderes Mindset an, du magst die Schlechtesten Ref.-Noten haben bist deshalb aber noch lange nicht der Dümmste deiner AG!