27.05.2018, 15:40
Scheint ja wirklich erschreckend zu sein die Benotung. Man hört ja immer wieder, dass strenger als in den AGs benotet wird, aber scheinbar wirklich extrem. Bin jetzt nervös wie es in meinem Monat läuft
27.05.2018, 19:52
Na ja, das Bild, das sich aus diesem Forum ergibt, muss nicht repräsentativ sein. Es ist sicherlich so, dass die teilweise sehr hohen Notenschnitte in den AGs nicht im Examen wiederholt werden können. Wie groß die Differenz ist, hängt naturgemäß von der Korrekturpraxis in den AGs ab (bei uns z.B. konnte man recht genau sagen, welche AG-Leiter realistische Noten geben und welche Kuschelnoten), aber auch von den jeweiligen Kandidaten. Ich z.B. habe mich im Examen leicht verbessert. Das dürfte nach meiner Erfahrung eher die Ausnahme sein, ist aber auch kein Ding der Unmöglichkeit. Langer Rede, kurzer Sinn: Lass dich nicht verunsichern, schreib die AG-Klausuren "ehrlich" und warte ab.
27.05.2018, 22:16
Mein Ergebnis im Vergleich zur AG hat sich nahezu halbiert. Was mich ganz grundsätzlich an der Sinnhaftigkeit der AGs zweifeln lässt, da dort dann offensichtlich Kuschelnoten verteilt werden, die im Vergleich zum Schwerpunktbereich im ersten StEx keinerlei Relevanz haben. Hätte man sich demnach auch völlig sparen können.
27.05.2018, 22:28
Wenn man die AG Klausuren ernst genommen und nur auf zulässige Hilfsmiitel zurückgegriffen hat , d.h. anders als etwa 80 Prozent der Kollegen nicht im Internet abgepinnt hat, dann ist sogar durchaus eine deutliche Verbesserung zu den AG-noten drin(erstmals reale Verhältnisse). —> Falls man das nicht gemacht hat,, muss man sich nicht wundern wenn man auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wied
27.05.2018, 22:59
Was hat es denn mit dieser Mitteilung vom LJPA NRW auf sich:
https://www.justiz.nrw.de/Karriere/lande.../index.php
Hat sich da irgendetwas geändert? Soweit ich das sehe ist das doch wie vorher auch, oder nicht?!
https://www.justiz.nrw.de/Karriere/lande.../index.php
Hat sich da irgendetwas geändert? Soweit ich das sehe ist das doch wie vorher auch, oder nicht?!
28.05.2018, 10:05
(27.05.2018, 22:28)Gast schrieb: Wenn man die AG Klausuren ernst genommen und nur auf zulässige Hilfsmiitel zurückgegriffen hat , d.h. anders als etwa 80 Prozent der Kollegen nicht im Internet abgepinnt hat, dann ist sogar durchaus eine deutliche Verbesserung zu den AG-noten drin(erstmals reale Verhältnisse). —> Falls man das nicht gemacht hat,, muss man sich nicht wundern wenn man auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wied
Da muss ich dir leider widersprechen. Zumindest in NRW ist der Seitenumfang des Aktenstücks mehr und mehr gewachsen, sodass die AG-Klausuren (die meist älter als 2 Jahre sind) nicht die Realität abbilden. Ich habe die AG-Klausuren mit derselben Ernsthaftigkeit geschrieben wie die Examensklausuren und bin etwa 2 bis 3 Punkte im Schnitt schlechter gewesen. Die Durchschnittsnoten unserer AG-Klausuren entsprachen auch denen des Examens, also wurde auch entsprechend streng korrigiert. Eine Verbesserung ist viel unwahrscheinlicher als als eine Verschlechterung.
Ich möchte damit niemanden demotivieren, aber ich habe vorher auch gehofft und geglaubt, ich könnte meinen AG-Schnitt halten. Pustekuchen, das LJPA weiß da definitiv, wie man jemanden von seiner Wolke runter holt.
28.05.2018, 10:14
Das mit dem gestiegenen Umfang der Klausuren kann ich bestätigen. Allerdings wurden wir damals im Klausurenkurs immer wieder darauf hingewiesen und ich habe daher die Übungsklausuren in 4:30 geschrieben. Bei mir stimmte der Klausurenschnitt hinterher tatsächlich so ziemlich mit dem aus den Übungsklausuren überein. Das mag aber auch, wie so vieles im Examen, Zufall oder Glück gewesen sein.
28.05.2018, 10:54
Die Klausuren sind so konzipiert, dass man überhaupt keine Zeit hat über die Lösungsskizze nachzudenken. Das ist nicht fair. Den Entscheidungen liegen Urteile zugrunde, bei denen Richter sich über Wochen Gedanken darüber machen und recherchieren, wohin die Reise gehen soll. Wir haben noch nicht einmal Zeit in Ruhe den Sachverhalt zu lesen. Das Schlimmste dabei ist die Machtlosigkeit ggü. dem JPA Die sind unbelehrbar. Die Klausurenersteller sollen sich doch mal gegenseitig kontrollieren und die Klausuren, die aus ihren Federn kommen mal selbst lösen. Die würden doch gnadenlos durchfallen. Ich würde niemandem raten, sich diesem ganzen System zu unterziehen. Es fehlt in allen Ecken und Kanten das Menschliche und es verdirbt den Charakter.
Unser AG Leiter erzählte von einer Person, die beim LJPA Klausuren erstellt. Er ist so überzeugt von sich, dass Sprüche kommen wie: "Ihr seht mich beim BGH." Also von solch arroganten Persönlichkeiten kann man auch keine normalen Klausuren erwarten.
Die Machtlosigkeit gegenüber dem JPA ist das Schlimmste. Aber hey, vll bricht deren System irgendwann zusammen, weil sich keiner mehr bei denen bewirbt. Während meiner Referendar-Zeit haben die wie verrückt versucht Kandidaten anzuwerben. Das ist total paradox. Erst solche Klausuren und Bewertungen praktizieren und dann jammern, dass sich keiner bewirbt. Einfach unglaublich!
Unser AG Leiter erzählte von einer Person, die beim LJPA Klausuren erstellt. Er ist so überzeugt von sich, dass Sprüche kommen wie: "Ihr seht mich beim BGH." Also von solch arroganten Persönlichkeiten kann man auch keine normalen Klausuren erwarten.
Die Machtlosigkeit gegenüber dem JPA ist das Schlimmste. Aber hey, vll bricht deren System irgendwann zusammen, weil sich keiner mehr bei denen bewirbt. Während meiner Referendar-Zeit haben die wie verrückt versucht Kandidaten anzuwerben. Das ist total paradox. Erst solche Klausuren und Bewertungen praktizieren und dann jammern, dass sich keiner bewirbt. Einfach unglaublich!
28.05.2018, 14:34
Ganz allgemein (als jmd. der vor einiger Zeit "gut" bestanden hat):
- Bei den AG Klausuren würde ich pers. 2-3 Punkte abziehen, das ist dann regelmäßig die Examensbewertung.
- Dieser Abzug bezieht sich auf das Schreiben einer Klausur unter echten Bedingungen (keine unzul. Hilfsmittel; keine Gespräche; kein Internet)
- Vergleichbare Klausuren zu den heutigen betreffend Umfang und Schwierigkeit finden sich ab ca. 2013.
- Ja, das System ist nicht einfach, ABER: die Gesamtnote entscheidet. Die Mündliche ist einer hervorragende Möglichkeit zur Verbesserung. Insofern allen Kandidatinnen und Kandidaten "Glück auf"!
- Man findet mit einem durchschnittlichen und auch mit einem unterdurchschnittlichen Examen auch gute Job's. Wenn man über die Note nicht alles regeln kann, sind hier insb. Kontakte aus dem Ref. von Vorteil (nicht nur tauchen), ein gutes Auftreten und die momentan grandiose (!) Lage auf dem Arbeitsmarkt. Wer jetzt Volljurist wird, hat es so gut wie lange nicht mehr, denn: die Notenverteilung ist immer gleich (vgl. Statistik, LJPA seit 2005 oder so, Abweichungen im einstelligen Prozentbereich), ABER der Markt ist momentan wirklch hervorragend (wirtschaftliche Hochphase seit Jahren + Pensionierungswelle rollt an (Baybboomer goodbye))
Also: Kopf hoch, Bauch rein, Brust raus ;)
Ach ja: Und ich persönlich glaube/weiß, dass es auch eine Vielzahl wirklich guter Juristen (auch in der Justiz und beim LJPA) gibt, die auch menschlich nicht nur "arrogante Schnösel" oder dergleichen sind; natürlich kann einem Erfolg zu Kopf steigen, das sollte aber die Ausnahme sein.
- Bei den AG Klausuren würde ich pers. 2-3 Punkte abziehen, das ist dann regelmäßig die Examensbewertung.
- Dieser Abzug bezieht sich auf das Schreiben einer Klausur unter echten Bedingungen (keine unzul. Hilfsmittel; keine Gespräche; kein Internet)
- Vergleichbare Klausuren zu den heutigen betreffend Umfang und Schwierigkeit finden sich ab ca. 2013.
- Ja, das System ist nicht einfach, ABER: die Gesamtnote entscheidet. Die Mündliche ist einer hervorragende Möglichkeit zur Verbesserung. Insofern allen Kandidatinnen und Kandidaten "Glück auf"!
- Man findet mit einem durchschnittlichen und auch mit einem unterdurchschnittlichen Examen auch gute Job's. Wenn man über die Note nicht alles regeln kann, sind hier insb. Kontakte aus dem Ref. von Vorteil (nicht nur tauchen), ein gutes Auftreten und die momentan grandiose (!) Lage auf dem Arbeitsmarkt. Wer jetzt Volljurist wird, hat es so gut wie lange nicht mehr, denn: die Notenverteilung ist immer gleich (vgl. Statistik, LJPA seit 2005 oder so, Abweichungen im einstelligen Prozentbereich), ABER der Markt ist momentan wirklch hervorragend (wirtschaftliche Hochphase seit Jahren + Pensionierungswelle rollt an (Baybboomer goodbye))
Also: Kopf hoch, Bauch rein, Brust raus ;)
Ach ja: Und ich persönlich glaube/weiß, dass es auch eine Vielzahl wirklich guter Juristen (auch in der Justiz und beim LJPA) gibt, die auch menschlich nicht nur "arrogante Schnösel" oder dergleichen sind; natürlich kann einem Erfolg zu Kopf steigen, das sollte aber die Ausnahme sein.
28.05.2018, 14:45
Ich tue mich mit Aussagen wie "pauschal 2-3 Punkte abziehen" schwer - denn dann hätte meine AG, inklusive mir, bei einem Klausurschnitt von regelmäßig 5 Punkten nicht bestanden. Bei uns haben dennoch bis auf zwei alle bestanden - und ein Drittel von uns hat auch, wenn auch teilweise im Verbesserungsversuch, das vb gepackt.
Man muss nur einfach ehrlich zu sich selbst sein und schauen, wie aktuell die Klausuren waren, wie streng der AG Leiter korrigiert etc... Ein pauschaler Abzug ist auch nicht immer realistisch.
Man muss nur einfach ehrlich zu sich selbst sein und schauen, wie aktuell die Klausuren waren, wie streng der AG Leiter korrigiert etc... Ein pauschaler Abzug ist auch nicht immer realistisch.