17.08.2017, 19:37
Kann mir jemand sagen, welche Kaiserseminare empfehlenswert sind? Ich habe knapp drei Monate bis zum Examen und überlege, einige davon zu besuchen. Ich hätte aber gerne ein paar Erfahrungsberichte.
17.08.2017, 21:18
Meine Erfahrungen zu den Seminaren (in Dortmund):
ZPO Urteilsklausur: sehr viel zum Thema "Klausurtaktik" und wie man das schreibt, erst danach Zusammenfassung der wichtigsten prozessualen Probleme und dem Aufbau der Klausur in diesen Fällen. Fand ich sehr informativ, weil es meines Erachtens weit über das hinausging, was in dem Skript stand.
Anwaltsklausur: erschöpfte sich in der Wiedergabe dessen, was in dem Skript dazu steht und lieferte meines Erachtens kaum Mehrwert.
Zwangsvollstreckungsklausur: 767 ZPO wird in allen Formen und Farben intensiv besprochen, sonst sehr schneller und oberflächliche Zusammenfassung der einzelnen Klasusurtypen, auch eher wenig, was über das Skript hinausgeht.
Materielles Zivilrecht fand ich super (circa 3 Monate vor den Klausuren besucht) um nochmal einen Überblick zu den wichtigsten Themen zu bekommen und die akutelle Rechtsprechung präsentiert zu bekommen. Wobei der Seminarleiter eine Menge TamTam um die anderen Seminare und viel Werbung für Kaiser allgemein macht. Nicht verunsichern lassen wenn er sagt, dass man das Examen nicht bestehen kann, ohne alle Seminare besucht zu haben...
StA-Klausur fand ich super, ging auch über das Skript hinaus und enthielt viele TIpps zum VOrgehen in der Klausur. Das gefiel mir gut, auch weil ja definitiv eine Klausur aus STA-Perspektive rankommt.
Urteils-und Revisionsklausur erschöpfte sich meines Erachtens nahezu in der Wiedergabe des Inhalts des Skripts dazu, da habe ich keinen Mehrwert mitgenommen.
Weitere Seminare habe ich nicht besucht. auch keine Klausuren von Kaiser geschrieben.
Was auf jeden Fall ein Effekt der Seminare ist: Man ist das ganze Wochenende mit Jura beschäftigt und danach erstmal einen bis zwei Tage ausgelaugt. Und es hilft auch gegen schlechtes Gewissen...
So waren meine Erfahrungen. habe alle 6 besuchten Seminare innerhalb der letzten 3 MOnate vor den Klausuren besucht, zuletzt das ZV-Seminar drei Wochen vor der ersten Klausur. Würde es wieder so machen, ich glaube es hat mir geholfen, im großen und ganzen ruhiger an die Klausuren heranzugehen und Zeitmanagement zu optimieren.
Man muss aber der Lerntyp sein, dass man sich an dem Wochenende zweimal 8 Stunden am Stück von einem Seminarleiter das Seminar vortragen lässt, ausser einer PowerPoint ist nichts mit Interagieren oder so. DA muss man die Konzentration aufrecht erhalten.. aber weil man ja ne Menge dafür zahlen muss motiviert das wieder.
Viel Erfolg bei der Vorbereitung auf die Klausuren.
ZPO Urteilsklausur: sehr viel zum Thema "Klausurtaktik" und wie man das schreibt, erst danach Zusammenfassung der wichtigsten prozessualen Probleme und dem Aufbau der Klausur in diesen Fällen. Fand ich sehr informativ, weil es meines Erachtens weit über das hinausging, was in dem Skript stand.
Anwaltsklausur: erschöpfte sich in der Wiedergabe dessen, was in dem Skript dazu steht und lieferte meines Erachtens kaum Mehrwert.
Zwangsvollstreckungsklausur: 767 ZPO wird in allen Formen und Farben intensiv besprochen, sonst sehr schneller und oberflächliche Zusammenfassung der einzelnen Klasusurtypen, auch eher wenig, was über das Skript hinausgeht.
Materielles Zivilrecht fand ich super (circa 3 Monate vor den Klausuren besucht) um nochmal einen Überblick zu den wichtigsten Themen zu bekommen und die akutelle Rechtsprechung präsentiert zu bekommen. Wobei der Seminarleiter eine Menge TamTam um die anderen Seminare und viel Werbung für Kaiser allgemein macht. Nicht verunsichern lassen wenn er sagt, dass man das Examen nicht bestehen kann, ohne alle Seminare besucht zu haben...
StA-Klausur fand ich super, ging auch über das Skript hinaus und enthielt viele TIpps zum VOrgehen in der Klausur. Das gefiel mir gut, auch weil ja definitiv eine Klausur aus STA-Perspektive rankommt.
Urteils-und Revisionsklausur erschöpfte sich meines Erachtens nahezu in der Wiedergabe des Inhalts des Skripts dazu, da habe ich keinen Mehrwert mitgenommen.
Weitere Seminare habe ich nicht besucht. auch keine Klausuren von Kaiser geschrieben.
Was auf jeden Fall ein Effekt der Seminare ist: Man ist das ganze Wochenende mit Jura beschäftigt und danach erstmal einen bis zwei Tage ausgelaugt. Und es hilft auch gegen schlechtes Gewissen...
So waren meine Erfahrungen. habe alle 6 besuchten Seminare innerhalb der letzten 3 MOnate vor den Klausuren besucht, zuletzt das ZV-Seminar drei Wochen vor der ersten Klausur. Würde es wieder so machen, ich glaube es hat mir geholfen, im großen und ganzen ruhiger an die Klausuren heranzugehen und Zeitmanagement zu optimieren.
Man muss aber der Lerntyp sein, dass man sich an dem Wochenende zweimal 8 Stunden am Stück von einem Seminarleiter das Seminar vortragen lässt, ausser einer PowerPoint ist nichts mit Interagieren oder so. DA muss man die Konzentration aufrecht erhalten.. aber weil man ja ne Menge dafür zahlen muss motiviert das wieder.
Viel Erfolg bei der Vorbereitung auf die Klausuren.
17.08.2017, 22:02
(17.08.2017, 21:18)NRWler schrieb: Meine Erfahrungen zu den Seminaren (in Dortmund):
ZPO Urteilsklausur: sehr viel zum Thema "Klausurtaktik" und wie man das schreibt, erst danach Zusammenfassung der wichtigsten prozessualen Probleme und dem Aufbau der Klausur in diesen Fällen. Fand ich sehr informativ, weil es meines Erachtens weit über das hinausging, was in dem Skript stand.
Anwaltsklausur: erschöpfte sich in der Wiedergabe dessen, was in dem Skript dazu steht und lieferte meines Erachtens kaum Mehrwert.
Zwangsvollstreckungsklausur: 767 ZPO wird in allen Formen und Farben intensiv besprochen, sonst sehr schneller und oberflächliche Zusammenfassung der einzelnen Klasusurtypen, auch eher wenig, was über das Skript hinausgeht.
Materielles Zivilrecht fand ich super (circa 3 Monate vor den Klausuren besucht) um nochmal einen Überblick zu den wichtigsten Themen zu bekommen und die akutelle Rechtsprechung präsentiert zu bekommen. Wobei der Seminarleiter eine Menge TamTam um die anderen Seminare und viel Werbung für Kaiser allgemein macht. Nicht verunsichern lassen wenn er sagt, dass man das Examen nicht bestehen kann, ohne alle Seminare besucht zu haben...
StA-Klausur fand ich super, ging auch über das Skript hinaus und enthielt viele TIpps zum VOrgehen in der Klausur. Das gefiel mir gut, auch weil ja definitiv eine Klausur aus STA-Perspektive rankommt.
Urteils-und Revisionsklausur erschöpfte sich meines Erachtens nahezu in der Wiedergabe des Inhalts des Skripts dazu, da habe ich keinen Mehrwert mitgenommen.
Weitere Seminare habe ich nicht besucht. auch keine Klausuren von Kaiser geschrieben.
Was auf jeden Fall ein Effekt der Seminare ist: Man ist das ganze Wochenende mit Jura beschäftigt und danach erstmal einen bis zwei Tage ausgelaugt. Und es hilft auch gegen schlechtes Gewissen...
So waren meine Erfahrungen. habe alle 6 besuchten Seminare innerhalb der letzten 3 MOnate vor den Klausuren besucht, zuletzt das ZV-Seminar drei Wochen vor der ersten Klausur. Würde es wieder so machen, ich glaube es hat mir geholfen, im großen und ganzen ruhiger an die Klausuren heranzugehen und Zeitmanagement zu optimieren.
Man muss aber der Lerntyp sein, dass man sich an dem Wochenende zweimal 8 Stunden am Stück von einem Seminarleiter das Seminar vortragen lässt, ausser einer PowerPoint ist nichts mit Interagieren oder so. DA muss man die Konzentration aufrecht erhalten.. aber weil man ja ne Menge dafür zahlen muss motiviert das wieder.
Viel Erfolg bei der Vorbereitung auf die Klausuren.
Ganz lieben Dank für deine ausführliche Antwort! Jetzt kann ich mir ein gutes Bild von den Seminaren machen!
20.08.2017, 20:25
Gibt es vielleicht noch weitere Erfahrungsberichte, eventuell sogar aus dem Norden und zu den hier tätigen Seminarleitern? Danke vorab!
03.10.2017, 12:43
Also die Ausführungen zum materiellen Zivilrecht (habe das Seminar in Dortmund gehört) kann ich nur bestätigen. Zwar wurden in meinem Durchgang keine "heißen" Fälle abgefragt, aber es hat sehr geholfen zu sehen, wie einige spezielle Themen vorkommen und wie man bei anderen generellen Problemen vorgehen kann. Das hat ne Menge Angst genommen.
Ansonsten kann ich noch das Seminar zur ÖR-Klausur in Hannover empfehlen. Es gibt auch ein Skript speziell für Niedersachsen dazu, das auch nochmal das Prozessrecht aufbereitet und im Seminar gab es mehrere Hinweise auch zu speziellen materiellen Themen (vor allem aus dem Bereich Aufenthalts- und Waffenrecht).
Ansonsten kann ich noch das Seminar zur ÖR-Klausur in Hannover empfehlen. Es gibt auch ein Skript speziell für Niedersachsen dazu, das auch nochmal das Prozessrecht aufbereitet und im Seminar gab es mehrere Hinweise auch zu speziellen materiellen Themen (vor allem aus dem Bereich Aufenthalts- und Waffenrecht).
14.11.2017, 01:14
Ja, ich kann Erfahrungen aus dem Norden berichten. Ich habe sämtliche Seminare in Lübeck gehört, teilweise mehrfach.
Ich fand alle hörenswert. Phänomenal waren die, die von Torsten Kaiser und Jan Kaiser gehalten wurden. Das waren bei mir Materielles Zivilrecht, Anwaltsklausur im Zivilrecht und Zwangsvollstreckungsrecht. Wenn ich nur 3 hören wollte, dann wären das diese.
Ich fand alle hörenswert. Phänomenal waren die, die von Torsten Kaiser und Jan Kaiser gehalten wurden. Das waren bei mir Materielles Zivilrecht, Anwaltsklausur im Zivilrecht und Zwangsvollstreckungsrecht. Wenn ich nur 3 hören wollte, dann wären das diese.
22.02.2022, 20:19
Also von dem dreistündigen Seminar "BGB Reform" (Region West) kann ich eher abraten, wenn man irgendeine Alternative hat (habe mich nicht nach Alternativen umgesehen, weil ich bislang nur positive Erfahrungen mit Kaiserseminaren hatte). Dozent rattert den Stoff viel zu schnell runter, klickt seine Folien durch, ohne dass man eine Chance hat, sie abzuschreiben(von denen nur ein paar wenige zur Verfügung gestellt werden).
22.02.2022, 22:38
Also ich fand das Seminar BGB Reform sehr gut strukturiert. Er hat jedes Mal sehr gut dargestellt, wo genau die Neuerungen sind und unter welchem Punkt sie verortet werden müssen.
Mitschreiben hat bei mir ganz gut geklappt :) Aber etwas schneller als die anderen Seminare war es, das stimmt
Mitschreiben hat bei mir ganz gut geklappt :) Aber etwas schneller als die anderen Seminare war es, das stimmt
24.02.2022, 13:04
(22.02.2022, 20:19)Pottlerin schrieb: Also von dem dreistündigen Seminar "BGB Reform" (Region West) kann ich eher abraten, wenn man irgendeine Alternative hat (habe mich nicht nach Alternativen umgesehen, weil ich bislang nur positive Erfahrungen mit Kaiserseminaren hatte).
Zur Reform des Kaufrechts findet man im Internet doch eigentlich genug:
1. Auf der Homepage von Prof. Lorenz findet man einen Podcast zu den Änderungen im Kaufrecht (geht fast 3Std.).
2. Digitale Produkte behandelt PD Martin Fries in 5 Podcasts + ein Fall-Podcast (YouTube).
3. Einführungen gibt es auch von Prof. Riehm (1:48 Std.) und Dr. Matthias Fervers (41 Min.).
4. Alpmann Schmidt: RÜ-Video 12/2021 In dem Video wird bspw. auf den neuen Sachmangelbegriff eingegangen.
26.02.2022, 15:24
(24.02.2022, 13:04)GPA-HH schrieb:(22.02.2022, 20:19)Pottlerin schrieb: Also von dem dreistündigen Seminar "BGB Reform" (Region West) kann ich eher abraten, wenn man irgendeine Alternative hat (habe mich nicht nach Alternativen umgesehen, weil ich bislang nur positive Erfahrungen mit Kaiserseminaren hatte).
Zur Reform des Kaufrechts findet man im Internet doch eigentlich genug:
1. Auf der Homepage von Prof. Lorenz findet man einen Podcast zu den Änderungen im Kaufrecht (geht fast 3Std.).
2. Digitale Produkte behandelt PD Martin Fries in 5 Podcasts + ein Fall-Podcast (YouTube).
3. Einführungen gibt es auch von Prof. Riehm (1:48 Std.) und Dr. Matthias Fervers (41 Min.).
4. Alpmann Schmidt: RÜ-Video 12/2021 In dem Video wird bspw. auf den neuen Sachmangelbegriff eingegangen.
Nice, danke fürs Auflisten !! Wird sich alles fürs mündliche einverleibt