01.12.2020, 12:39
Liebe Mitstreiter,
beim Aktenvortrag fällt mir immer wieder auf, dass ich – wahrscheinlich aus Aufregung – viel zu lange Sätze bilde. Alle Infos und Paragraphen werden hineingequetscht, sodass der Satz dann unverständlich wird.
Teilweise bringe ich dann Informationen doppelt oder unwichtige Informationen, um "alles abzugreifen".
Die Vortragszeit von 12 Min schaffe ich derzeit nicht einzuhalten.
Zum Ende und bei den Hauptproblemen wird es meist zu dünn, weil die Zeit in der Vorbereitung am Ende knapp wird und im Vortrag auch.
Habt ihr Tipps, wie ich das verbessern könnte?
Wie habt ihr trainiert, die unwichtigen Infos wegzulassen und keine Zeit mit langen Sätzen zu verschenken?
Danke für Eure Anregungen! :-)
beim Aktenvortrag fällt mir immer wieder auf, dass ich – wahrscheinlich aus Aufregung – viel zu lange Sätze bilde. Alle Infos und Paragraphen werden hineingequetscht, sodass der Satz dann unverständlich wird.
Teilweise bringe ich dann Informationen doppelt oder unwichtige Informationen, um "alles abzugreifen".
Die Vortragszeit von 12 Min schaffe ich derzeit nicht einzuhalten.
Zum Ende und bei den Hauptproblemen wird es meist zu dünn, weil die Zeit in der Vorbereitung am Ende knapp wird und im Vortrag auch.
Habt ihr Tipps, wie ich das verbessern könnte?
Wie habt ihr trainiert, die unwichtigen Infos wegzulassen und keine Zeit mit langen Sätzen zu verschenken?
Danke für Eure Anregungen! :-)
Zur Vorbereitung Deiner mündlichen Prüfung solltest Du auf jeden Fall die vielen Infos der Seite Protokolle-Assessorexamen.de nutzen:
https://www.protokolle-assessorexamen.de/
Neben der Möglichkeit, kostenlos die Protokolle Deiner Prüfer herunterzuladen, findest Du auf der Seite eine Sammlung von im Netz abrufbaren Aktenvorträgen. Zudem findest Du dort Hinweise auf aktuelle Rechtsprechung, den "Fall des Monats" für Rechtsreferendare sowie hilfreiche Tools wie den Notenrechner:
https://www.protokolle-assessorexamen.de/infos.php
https://www.protokolle-assessorexamen.de/
Neben der Möglichkeit, kostenlos die Protokolle Deiner Prüfer herunterzuladen, findest Du auf der Seite eine Sammlung von im Netz abrufbaren Aktenvorträgen. Zudem findest Du dort Hinweise auf aktuelle Rechtsprechung, den "Fall des Monats" für Rechtsreferendare sowie hilfreiche Tools wie den Notenrechner:
https://www.protokolle-assessorexamen.de/infos.php
01.12.2020, 13:12
Hilfreich könnte es sein, häufiger den Urteilsstil zu nutzen. Der Urteilsstil entspricht wohl eher dem natürlichen Redefluss. Außerdem ist es im Vortrag ähnlich wie in der Klausur, wer die offensichtlichen Dinge im Urteilsstil darstellt, zeigt, dass er weiß wie Schwerpunkte zu setzen sind. Die Aktenvorträge sind in der Regel gar nicht darauf ausgelegt innerhalb der 12 min auf jedes Problem ausführlich einzugehen. In der Regel wird es ein Kernproblem geben, auf das du dich konzentrieren sollst. Der Weg dahin ist dann häufig mit knappem Urteilsstil machbar. Ansonsten hilft, so blöd es klingt einfach nur üben üben üben. Die Sache in 12 min zu einem vertretbaren Ende zu bringen ist ein nicht allzu kleiner Teil der Prüfungsleistung.
01.12.2020, 14:48
Mir haben die folgenden Grundregeln geholfen:
- Namen weglassen, da die Entscheidung ohne Ansehen der Person getroffen werden soll
- Daten weglassen, wenn sie nicht konkret erforderlich sind
- und alles im Urteilsstil ausführen, da dies souveräner wirkt
01.12.2020, 14:53
Allgemein und zentral: Wo eine maximale Redezeit vorgesehen ist, diese KEINESFALLS überschreiten.
Ich habe das um 29 Sekunden gemacht, was zu einer Notenstufe (!) Abzug führte. Die 3 Punkte holt man in den 30 Sekunden aber niemals rein. Lieber an den Stellen kürzen, wie der Vorredner es gemacht hat, dann hat man den gleichen Inhalt und überzieht nicht.
Ich habe das um 29 Sekunden gemacht, was zu einer Notenstufe (!) Abzug führte. Die 3 Punkte holt man in den 30 Sekunden aber niemals rein. Lieber an den Stellen kürzen, wie der Vorredner es gemacht hat, dann hat man den gleichen Inhalt und überzieht nicht.
01.12.2020, 15:31
Vielen Dank für Eure hilfreichen Vorschläge!
Der Tipp mit dem Urteilsstil ist eigentlich so "einfach", aber ich merke, dass es da aus Verständnisgründen bei mir hakt. Ich kann die geforderte Prüfungsleistung im Vortrag nicht so recht einorden, weil es weder ein Urteil noch ein Gutachten noch ein Votum ist.
Eigentlich ist es ja ein Entscheidungsvorschlag (spricht für mich eher für Gutachtenstil), aber man begründet ihn dann grundsätzlich doch im Urteilsstil. Das werde ich nun versuchen, besser umzusetzen.
Danke auch für den Bericht mit Punktabzug bei Überschreiten der Zeit. Das war sicher eine bittere Erfahrung!
Weitere Anregungen sind gerne gesehen!
Der Tipp mit dem Urteilsstil ist eigentlich so "einfach", aber ich merke, dass es da aus Verständnisgründen bei mir hakt. Ich kann die geforderte Prüfungsleistung im Vortrag nicht so recht einorden, weil es weder ein Urteil noch ein Gutachten noch ein Votum ist.
Eigentlich ist es ja ein Entscheidungsvorschlag (spricht für mich eher für Gutachtenstil), aber man begründet ihn dann grundsätzlich doch im Urteilsstil. Das werde ich nun versuchen, besser umzusetzen.
Danke auch für den Bericht mit Punktabzug bei Überschreiten der Zeit. Das war sicher eine bittere Erfahrung!
Weitere Anregungen sind gerne gesehen!
01.12.2020, 15:56
Im Hinblick auf den Stil gibt es aber keine festen Regeln und der Urteilstil bietet sich auf Grund seiner Prägnanz einfach an. Ansonsten fand ich es persönlich sehr hilfreich, wenn ich mich beim "Abfassen" des Sachberichts gezwungen habe lediglich die Anspruchsnorm auszufüllen. Man darf einfach nicht zu narrativ werden.
01.12.2020, 20:43
Das wichtigste sind die Notizen.
Was nicht auf dem Zettel steht wird nicht vorgetragen. Was drauf steht wird vorgetragen. Habe das letztens noch trainiert und es wirklich erstaunlich wie einfach das Gehirn arbeitet.
Ansonsten:
Einfache Sätze
Kurze Sätze
Aktiv!!! Kein passiv.
Pausen
Zwischenergebnisse. Man muss die Prüfer abholen.
Und du musst wissen wie viele Seiten Notizen ca 12 Minuten sind.
Was nicht auf dem Zettel steht wird nicht vorgetragen. Was drauf steht wird vorgetragen. Habe das letztens noch trainiert und es wirklich erstaunlich wie einfach das Gehirn arbeitet.
Ansonsten:
Einfache Sätze
Kurze Sätze
Aktiv!!! Kein passiv.
Pausen
Zwischenergebnisse. Man muss die Prüfer abholen.
Und du musst wissen wie viele Seiten Notizen ca 12 Minuten sind.
01.12.2020, 23:11
(01.12.2020, 14:53)Gast schrieb: Allgemein und zentral: Wo eine maximale Redezeit vorgesehen ist, diese KEINESFALLS überschreiten.Ich würde sagen damit hast Du noch Glück gehabt. Bei einer in meiner mündlichen Prüfung haben die nach 12 Minuten abgebrochen und ihr deswegen drei Punkte gegeben.
Ich habe das um 29 Sekunden gemacht, was zu einer Notenstufe (!) Abzug führte. Die 3 Punkte holt man in den 30 Sekunden aber niemals rein. Lieber an den Stellen kürzen, wie der Vorredner es gemacht hat, dann hat man den gleichen Inhalt und überzieht nicht.
Zu den Tipps: Das meiste ist schon dabei, es hilft nur üben. Daten nur wenn sie relevant sind für Fristen oder so. Namen hab ich immer dabei gehabt, weil die zu meinem Einleitungssatz gehörten. Das ist noch ein wichtiger Tipp: Ein- und Überleitungen geben Struktur und Dir ein Gefühl für die Zeit. Wenn Du nach fünf Minuten noch nicht mit der rechtlichen Würdigung angefangen hast, ist dein Sachvortrag zu lang. Dann musst Du da sparen. Wenn es eher hinten raus zu lang ist, halt Dich an das Gesagte. Urteilstil, offensichtliches in einem Satz.
02.12.2020, 09:44
Vielleicht noch was zum Thema Skizze:
Ich habe mir zu Anfang viel zu viel aufgeschrieben. Das hat bei mir dazu geführt, dass ich zu sehr an der Skizze geklebt hab.
Nachdem ich dann dazu übergegangen bin mir nur minimale Stichpunkte aufzuschreiben, hat das meinem Vortragsstil sehr gut getan.
Ich habe mir zu Anfang viel zu viel aufgeschrieben. Das hat bei mir dazu geführt, dass ich zu sehr an der Skizze geklebt hab.
Nachdem ich dann dazu übergegangen bin mir nur minimale Stichpunkte aufzuschreiben, hat das meinem Vortragsstil sehr gut getan.